Matchvorschau: Vorwärts Winterthur, auf zum letzten Duell!
Nach dem grossartigen Derbysieg gegen den FC Zürich empfängt der FCW morgen Sonntag den FC Lausanne-Sport zum letzten Spiel vor der Winterpause. Das Duell gegen den Aufsteiger hat Sechspunkte-Charakter. Bei einem Sieg kann der FCW vom 10. auf den 7. Rang klettern und dabei auch die finanzstarken Waadtländer überholen.
Was für ein Kantonsderby am Mittwochabend auf der ausverkauften Schützenwiese: attraktiv, spannend, friedlich, mit einer tollen Fankultur hüben wie drüben – und einem Last-Minute-Tor historischen Ausmasses, das das Stadion zum Explodieren brachte: In der 94. Minute schoss Nishan Burkart den FCW zum ersten Sieg über den FCZ seit 1989. Die beiden Klubs spielten damals in der NLB, Burkart war zu dieser Zeit «noch nicht einmal geplant», wie der 2000er-Jahrgang nach dem 2:1 im TV-Interview schmunzelnd sagte.
Der Dreier für den Aussenseiter war für die meisten unerwartet – aber für Winterthur enorm wichtig. Mit dem aussergewöhnlichen Sieg gegen den Tabellenzweiten aus der Nachbarstadt beendete der FCW eine Flaute aus vier Niederlagen in Serie.
Das gibt Mut und Zuversicht für die kommenden Aufgaben. Die nächste steht bevor: Am Sonntag folgt die letzte Runde vor der Winterpause, danach ruht der Spielbetrieb bis am 20. Januar. Drei Punkte im letzten Spiel sind in solchen Situationen psychologisch viel wert, denn der letzte Eindruck bleibt haften – im Positiven wie im Negativen.
Gegner ist der FC Lausanne-Sport. Ein Traditionsklub mit einer glorreichen Vergangenheit, national wie international. Doch das war früher, als der 1896 gegründete Verein noch Lausanne-Sports hiess und bis zum Konkurs 2003 sportlich nie abgestiegen war. Seither mussten die Waadtländer kleinere Croissants backen. Mal gings rauf, mal runter, mal spielten sie in der Super League, dann wieder zweitklassig – aber immer im Schatten der starken lokalen Hockey-Konkurrenz.
2005 entfachte die Rückkehr von Starstürmer Stéphane Chapuisat eine Aufbruchstimmung, 2010 sorgte der damalige Challenge-Ligist mit dem Einzug in den Cup-Final und der sportlichen Qualifikation für die Europa-League-Gruppenphase für Furore. Auch mit der Übernahme durch den Milliarden-Konzern Ineos 2017 blieb Lausanne trotz hoher Investitionen in Kader und Infrastruktur ein Liftklub. Dank den Finanzen gilt Lausanne diese Saison nicht als klassischer Aufsteiger, der wie Winterthur, Yverdon oder Ouchy in erster Linie froh sein muss, wenn er die Klasse halten kann.
So gesehen ist der FCW in seiner zweiten Super-League-Saison nicht automatisch Favorit, auch wenn Trainer Ludovic Magnin gelbgesperrt nicht auf der Bank sitzen darf. In der ersten Begegnung im August in Lausanne konnte sich der FCW erstaunlich deutlich durchsetzen. Die Tore zum 5:2-Sieg erzielten Turkes, Ballet, Gantenbein und im Doppelpack Top-Scorer Ltaief. Sie alle werden am Sonntag heiss auf einen Einsatz sein.
Vorwärts Winterthur: Lasst uns zum Abschluss noch einmal die Schützenwiese füllen und unseren FCW zum Sieg anfeuern, damit wir unterm Weihnachtsbaum keine verlorenen Punkte suchen müssen.