Matchberichte
Die U21 des FC Winterthur hat auf die 1:4-Heimniederlage gegen Kreuzlingen mit einer Torflut reagiert: Sie besiegte Linth04 4:1 (1:0) und die SV Schaffhausen gar 5:1 (3:0). Noch schöner: Roman Buess feiert gegen die „Spielvi“ sein Comeback.
Nach der Packung gegen den FC Kreuzlingen konnte man gespannt sein, wie die U21 des FCW den Frust verarbeiten wird und wie Cheftrainer Fabio Digenti seine junge Mannschaft für die nächste Aufgabe wieder aufbaut. Eine Woche hatte er Zeit, dann ging es ins Glarnerland zum FC Linth04, der vor eigenem Publikum unter Zugzwang stand. Im Verein kam es bereits nach der zweiten Runde zum Trainer-Gau: Nach einer 0:2-Startniederlage und dem 0:6-Debakel gegen Eschen/Mauren trat Miroslav Dabic per sofort zurück, für ihn übernahm der ehemalige FCW-Profi und letztjährige Kriens-Trainer Sven Lüscher, mit dem die Linther dann immerhin in drei Spielen vier Punkte holten.
Die erste Halbzeit zeigte, dass die Ausgangslage nicht nur auf dem Papier eine spannende Partie versprach. Zwar eröffnete Aleksandar Babic bereits nach einer Viertelstunde den Torreigen für die jungen Gäste, doch bei diesem knappen 1:0 blieb es bis zur Pause. Kurz nach Wiederanpfiff konnten die Glarner rasch ausgleichen, doch der FCW zeigte eine starke Reaktion: Nur vier Zeigerumdrehungen später erhöhte U21-Stürmer Babic auf 2:1, Captain Luca Romano (77.) und der linke Flügelstürmer Alessandro Barletta (89.) erhöhten auf 4:1. Trotz des deutlichen Schlussresultats sei es kein Spaziergang gewesen, kommentierte Fabio Digenti nach dem verdienten Sieg und lobte seine Mannschaft für die starke Leistung, die ihm sowohl in der Offensive wie auch in der Abwehr gefallen hat.
Eine Halbzeit mit Buess im Sturm
Eine Woche darauf empfing die U21 auf dem Schützenwiese-Kunstrasen die Spielvereinigung Schaffhausen, die nach einigen Jahren Unterbruch im Sommer den Wiederaufstieg in die 1. Liga schaffte. Die „Spielvi“, wie die sympathische kleine Schwester des FC Schaffhausen genannt wird, hat mit seinen bescheidenen Möglichkeiten nur ein Ziel: Den Klassenerhalt, den sie mit einem guten Teamgeist zu erreichen versuchen.
Zumindest an diesem Samstag waren die Gäste aus der Munotstadt chancenlos: Als Schiedsrichter Elvis Musliu zum Pausenpfiff ansetzte, war das Spiel bereits gelaufen – und zwar zugunsten des Heimteams: Die Winterthurer U21 dominierte die erste Hälfte und konnte kurz vor der Pause noch das psychologisch wichtige dritte Tor erzielen. Auch wenn der FCW ab der 46. Minute nach einer zweiten gelben Karte für Linksverteidiger Levin Castagna nur noch zu zehnt agieren konnte und der „Spielvi“ kurz darauf der Anschlusstreffer gelang, erweckte die Mannschaft von Trainer Michael Schilling nicht den Eindruck, die Partie noch entscheidend wenden zu können. Im Gegenteil: Der FCW liess nicht locker und erhöhte in der 75. und 87. Minute zum sicheren 5:1. Und wenn es einen gefährlichen Angriff der Schaffhauser gab, machte Torhüter Antonio Spagnoli die Chance zunichte. U21-Trainer Fabio Digenti war wiederum zufrieden mit seiner Mannschaft, die ihrer Favoritenrolle gerecht wurde, wieder erfreulich viele Tore schoss und trotz dem Ausschluss defensiv stabil stand.
Neben dem ungefährdeten Sieg sorgte eine Geschichte auf menschlicher Ebene für die grösste Freude: Roman Buess bestritt mit der U21 seinen ersten Ernstkampf seit neun Monaten. Der altgediente Mittelstürmer litt an einer Hirnthrombose und soll nun Schritt für Schritt wieder an das Super-League-Niveau herangeführt werden. Bereits kürzlich wagte er einen Kurzeinsatz bei einem Testspiel der ersten Mannschaft. Auch wenn er kein Tor erzielte, war Buess glücklich und zufrieden mit seinem Einsatz: „Es war ein sehr schönes Gefühl, endlich wieder auf dem Platz zu stehen.“
Matchtelegramme:
FC Linth04 vs. FC Winterthur U21 1:4 (0:1)
7.9.2024, Lintharena SGU Näfels, SR: Smajli
- Tore: 15. Babic 0:1, 56. Uka 1:1, 60. Babic 1:2, 77. Romano 1:3, 89. Barletta 1:4.
- FCW: Corbisiero; Obradovic (35. Hostettler), Sahitaj, Osmani, Castagna (79. Selmanaj); Romano; Di Brizzi (57. Sebök), Gaetano (57. Zendeli); Holder (57. Philipps), Babic, Barletta.
FC Winterthur U21 vs. SV Schaffhausen 5:1 (3:0)
14.9.2024, Schützenwiese Kunstrasen, 150 Fans, SR: Musliu
- Tore: 29. Babic 1:0, 35. Osmani 2:0, 45.+1. Barletta 3:0, 50. Zwahlen 3:1, 75. Cakolli 4:1, 87. Barletta 5:1.
- FCW: Spagnoli; Sahitaj, Nwannah, Meili (42. Selmanaj), Castagna; Romano; Osmani (51. Sebök), Di Brizzi (50. Philips); Barletta; Babic (88. Hostettler), Buess (46. Cakolli).
- Bemerkungen: 46. Gelbrot für Castagna; Premiere für Roman Buess, der nach einer Hirnthrombose nach neun Monaten erstmals wieder in einem Meisterschaftsspiel mittun konnte.
Die U21 des FC Winterthur verliert gegen den FC Kreuzlingen 1:4 (1:1). Die deutliche Niederlage zeichnete sich spätestens nach der Pause ab: Der FCW hatte an diesem Tag einfach zu wenig Substanz.
Es ist das Schicksal einer jeden U21-Mannschaft, die im Schatten des Fanionteams in einer tieferen Liga um Punkte kämpft: Wenn das „Eins“ Personalsorgen hat, müssen die Nachwuchsspieler in die Lücken springen. Das ist im Einzelfall verkraftbar und für jeden jungen Spieler eine Chance, doch sind die Lücken im Profibetrieb zu gross, wird das Nachwuchsteam geschwächt.
Diese Erfahrung macht zurzeit die U21 des FC Winterthur. Gut in die Saison gestartet und dank einer stabilen Defensivleistung fast ohne Gegentore, musste die Mannschaft von Cheftrainer Fabio Digenti am Samstag eine herbe Klatsche einstecken: 1:4 hiess es am Schluss, der FC Kreuzlingen hatte den Winterthurer Jungtalenten mit einer „stabilen und abgebrühten Leistung“ den Meister gezeigt, wie es Digenti in seiner Bilanz kurz auf den Punkt brachte. „Wir hatten heute einfach zu wenig Substanz, um gegen diese gute Mannschaft zu bestehen.“
Tatsächlich musste Digenti auf jegliche Verstärkung aus dem Super-League-Kader verzichten. Es fehlten auch alle jungen Eins-Spieler wie Goalie Antonio Spagnoli, Loïc Lüthi, Elias Maluvunu, Albin Krasniqi, Carmine Chiappetta und Ledjan Sahitaj, weil sie fix für das Fanionteam aufgeboten waren. U21-Captain Luca Romano und Alessandro Barletta spielten mit der U21 nur rund eine Stunde, weil sie am Sonntag zumindest für Notfälle parat sein mussten.
Dabei fing alles gut an: Der FCW dominierte die erste Halbzeit, hatte die besseren Torchancen und ging nach gut einer halben Stunde durch Uchenna Nwannah folgerichtig in Führung. Bis kurz vor dem Pausenpfiff ging der Plan der Hausherren auf. „Wir wussten, dass wir mit fortschreitender Spielzeit Mühe bekommen würden, deshalb haben wir viel in die erste Halbzeit investiert und wollten unbedingt mit einer Führung in die Pause“, erläuterte Digenti. Doch in der 42. Minute gelang den bis dahin spielerisch unterlegenen Gästen der Ausgleich zu einem psychologisch wichtigen Zeitpunkt.
Der zweite Knackpunkt folgte in der 60 Minute, als Innenverteidiger und Torschütze Nwannah, der ansonsten einen starken Auftritt hatte, nach einer zweiten Verwarnung in die Kabine musste. Obwohl auch Kreuzlingen in der 63. Minute ebenfalls wegen Gelb-Rot nur noch zu zehnt spielte, folgte zeitnah der dritte Knackpunkt: Das Führungstor der Kreuzlinger in der 69. Minute, das zum Ärger von Trainer Digenti wieder nach einer Standardsituation fiel. In sieben-Minuten-Abständen erhöhten die Gäste dann noch auf 1:4. Danach gelang dem FCW nur noch ein Pfostenschuss durch den eingewechselten 17-jährigen Alisan Marina. Digenti wollte seiner jungen Mannschaft denn auch keinen Vorwurf machen: „Nach dem Platzverweis und den eingeplanten Auswechslungen von Romano und Barletta fehlten uns schlicht die Erfahrung und die Leaderfiguren.“ (moe)
Matchtelegramm:
FC Winterthur U21 vs. FC Kreuzlingen 1:4 (1:1)
Schützenwiese, 200 Fans, SR: Henchoz
Tore: 28. Nwannah 1:0, 42. Laidouci 1:1, 69. Anioke 1:2, 76. Zimmermann 1:3, 83. Laidouci 1:4
FCW U21: Corbisiero; Castagna, Nwannah, Osmani, Canzian; Romano (65. Obradovic); Gaetano (59. Morina), Morf; Barletta (65. Senti); Holder (79. Hostettler), Cakolli (79. Babic).
Die U21 des FC Winterthur gewinnt das Heimspiel gegen die USV Eschen/Mauren 2:0 (1:0). Der erste Sieg in der jungen 1.-Liga-Saison war verdient, der Winterthurer Nachwuchs war über weite Strecken spielbestimmend und auch torgefährlicher.
Dass das frisch formierte U21-Team defensiv bereits zum Saisonstart parat ist, hatte es in den ersten beiden Spielen gegen die Spitzenteams YF Juventus (0:1) und Wettswil-Bonstetten (0:0) eindrücklich bewiesen. Mehr Mühe hatte der junge FCW vor dem gegnerischen Goal: „Das Toreschiessen müssen wir noch lernen“, kommentierte Cheftrainer Fabio Digenti.
Seine Mannschaft scheint sich die Hausaufgaben zu Herzen genommen zu haben. Am Samstag gegen Eschen/Mauren stand die U21 nicht nur defensiv sicher, sie war mit einem konsequenten frühen Pressing über weite Strecken auch in der gegnerischen Hälfte spielbestimmend, gewann mehr Zweikämpfe, erarbeitete sich zahlreiche Möglichkeiten und getraute sich auch, auf das Tor zu schiessen. Die Liechtensteiner, die in der Vorwoche zuhause noch den FC Linth 04 mit einer 6:0-Packung nach Hause geschickt hatten, kamen nur zu wenig Chancen. Den gefährlichsten Abschluss parierte FCW-Goalie Antonio Spagnoli in der ersten Halbzeit.
Das permanente Pressing zahlte sich aus: In der 42. Minute eroberte Innenverteidiger Uchenna Nwannah im Mittelfeld den Ball, nutzte den freien Raum vor sich und schoss aus rund 20 Metern sehenswert ins Lattenkreuz zur verdienten und psychologisch wichtigen Führung vor dem Pausenpfiff.
Nach der Pause folgten zehn schwächere Minuten, in denen der FCW fehlerhaft wurde und sich zu stark zurückzog. Der Gegner versuchte dies zwar zu nutzen, blieb aber erfolglos. „Wir hatten in der ersten Halbzeit mit unserer intensiven Spielweise viel Substanz verloren“, erläuterte Digenti das Nachlassen. Mit zwei Wechseln brachte er wieder mehr Stabilität ins Spiel seiner Jungmannschaft. Das Geschehen verlagerte sich wieder vermehrt in die gegnerische Zone. Das 2:0 durch Aussenstürmer Julius Holder brachte dann die endgültige Entscheidung.
Digenti war nach dem Spiel zufrieden mit der Leistung seines Teams. Seine Aussage aus der Vorwoche konnte er mit einem Lächeln revidieren: „Wir haben heute einen wichtigen Schritt nach vorne gemacht und viele Torchancen herausgespielt – so gesehen hätten wir höher gewinnen können.“ Die neuen Hausaufgaben lauten deshalb: Effizienter werden. (moe)
Matchtelegramm:
FC Winterthur U21 vs. USV Eschen/Mauren 2:0 (1:0)
Stadion Schützenwiese – 150 Fans – Schiedsrichter: Ljamalari.
Tore: 42. Nwannah 1:0, 84. Holder 2:0.
FCW: Spagnoli; Sahitaj, Nwannah, Citherlet (83. Senti), Castagna (56. Canzian); Osmani (56. Gaetano), Romano, Di Brizzi; Holder (83. Morina), Cakolli (89. Demiri), Barletta.
Die U21 des FC Winterthur holt im zweiten Saisonspiel den ersten Punkt. Zurecht: Das 0:0 beim 1.-Liga-Spitzenklub Wettswil-Bonstetten kam dank einer flexiblen Spielweise und guter Defensivarbeit zustande.
Ein Punkt aus zwei Spielen ist für gewöhnlich nicht das, was man unter einem gelungenen Saisonstart versteht. Winterthurs U21-Cheftrainer Fabio Digenti ist nach zwei Runden dennoch über weite Strecken zufrieden mit seiner jungen Mannschaft. „Wie schon gegen YF Juventus haben wir wieder solidarisch gekämpft und sehr gut verteidigt – nur das Toreschiessen müssen wir noch lernen“, merkte er in einer ersten Bilanz nach dem Unentschieden gegen Wettswil-Bonstetten an und verwies auf die Stärke und Routine der beiden Startgegner. Sie gehören auch in der neuen Saison zum erweiterten Favoritenkreis in der 1.-Liga-Gruppe 3.
Taktik-Fuchs Lichtsteiner
Tatsächlich trat die U21 nach dem Heimspiel auch auswärts sehr selbstbewusst und defensiv sicher auf. Es entwickelte sich ein Duell, das über die volle Spielzeit auf Augenhöhe und in Folge der beidseitig starken Defensivarbeit vor allem zwischen den beiden Strafräumen stattfand. Wenig spektakulär für die rund 250 Zuschauerinnen und Zuschauer, dafür umso spannender für die beiden Trainer. „Ein ausgeglichenes Spiel mit vielen taktischen Finten des Gegners, auf die wir gut reagiert haben“, sagte Digenti. „Wir mussten uns in der Arbeit gegen den Ball immer wieder anpassen, weil der Gegner oft umgestellt hat.“ Der Gegner: das war nicht einfach nur irgendeine 1.-Liga-Mannschaft, das war zumindest auf die taktische Einstellung bezogen in erster Linie Stephan Lichtsteiner, der seit diesem Sommer als Cheftrainer des FC Wettswil-Bonstetten amtet. Der Ex-Nati-Captain und Digenti kennen sich aus ihrer Aktivzeit, als sie 2002/03 mit GC-Meister wurden.
Torchancen und Tempofussball waren an diesem an diesem Hochsommer-Samstag Mangelware: Gerade im Aufbau gab es auf beiden Seiten viele Fehlpässe. Die Hitze machte offensichtlich beiden Teams zu schaffen. Das sah auch Digenti so: „Es war ein zermürbendes Spiel, bei dem die Teams je länger je weniger Risiko auf sich nahmen.“ Die Torhüter mussten sich nicht oft beweisen. Antonio Spagnoli, die neue Nummer 3 beim FCW, parierte in der ersten Halbzeit eine der wenigen gefährlichen Angriffe von Wettswil-Bonstetten. In der zweiten Hälfte war es dann Luca Thaler im Tor der Hausherren, der die Führung durch Ledjan Sahitaj mit einer guten Parade vereitelte. Geschlagen war Thaler bei einem Schuss von Tibault Citherlet, doch einer seiner Kollegen konnte den Ball gerade noch von der Linie wegspedieren. Wettswil-Bonstetten schaffte es in der zweiten Hälfte nur noch mit Weitschüssen bis zum gegnerischen Tor, allerdings erfolglos. So blieb es bei der leistungsgerechten Punkteteilung.
Winterthurer Woche: Am Freitag Cup-Fight
Am kommenden Freitag kommt es übrigens zu einem doppelten Déja-vu: Wettswil-Bonstetten tritt zuhause gleich nochmals gegen den FC Winterthur an. Beim zweiten Aufeinandertreffen innert Wochenfrist handelt es sich um den Cup-Fight in der ersten Hauptrunde gegen die Winterthurer Super-League-Mannschaft. So wie bereits vor einem Jahr, als der FCW ebenfalls bei brütender Hitze dank zwei späten Toren in den 1/16-Final einzog und sich erst im Halbfinal gegen den späteren Cup-Sieger Servette 0:1 geschlagen geben musste. Während der FCWB sich mit Lichtsteiner bereits früh in der Saison auf ein Highlight freut, kann sich die U21 des FCW auf die Meisterschaft konzentrieren: Das Nachwuchsteam empfängt am Samstag, 16.00h, auf der Schützenwiese Eschen/Mauren aus Liechtenstein, das gerade den FC Linth 04 mit 6:0 abgefertigt hat. (moe)
Matchtelegramm:
FC Wettswil-Bonstetten vs. FC Winterthur U21 0:0
Kunstrasen Moos, Wettswil – 250 Fans – SR Patrick Rogalla.
FCW: Spagnoli; Sahitaj, Nwannah, Osmani (58. Citherlet), Canzian; Romano (C), Di Brizzi (71. Morina); Barletta, Gaetano (58. Demiri), Castagna (58. Holder); Cakolli.
Im ersten Spiel der neuen 1.-Liga-Saison unterliegt die U21 des FC Winterthur einem starken YF Juventus Zürich 0:1 (0:1). Die jungen Talente von Cheftrainer Fabio Digenti hielten gut mit und hätten einen Punkt verdient gehabt. Ein individueller Fehler führte zum entscheidenden Treffer.
Der Start in eine neue Saison ist für alle Beteiligten ein spezieller Moment – und sportlich mit Vorsicht zu geniessen. Sind die Mannschaften schon vollständig? Die neuen Spieler integriert, alle fit? Für die U21 des FC Winterthur kam am letzten Samstag noch ein weiterer Faktor dazu: Das Heimspiel in der ersten Runde fand am Tag vor der Super-League-Partie gegen Yverdon nicht wie gewohnt auf dem Kunstrasen Schützenwiese statt, sondern ebenfalls im Stadion. Grund: Der alte, abgenutzte Kunstrasen wird derzeit ersetzt.
Das Publikum bekam ein attraktives und sehr ausgeglichenes Spiel zu sehen mit zwei Teams, die sich bereits auf gutem Niveau befinden. In der ersten Halbzeit war der FCW eher spielbestimmend, sehr präsent und stark in den Zweikämpfen. Er liess den Ball gut laufen und setzte den Gegner unter Druck. Echte Torchancen gab es zwar auf beiden Seiten nicht, da auch YF defensiv gute Arbeit leistete. Doch «wir haben das Spiel eigentlich im Griff gehabt», sagte Trainer Digenti.
Fehler gehören zum Lernprozess
Eigentlich, denn dann kam die 27. Minute: Aussenverteidiger Tim Senti, der Neuzugang aus der U19 des FC Aarau, liess sich auf der rechten Seite den Ball abnehmen, YF-Mittelstürmer Albion Avdijaj sagte danke und vollstreckte zum 0:1. Der 30-jährige Knipser und Weltenbummler war mit 56 Super-League-Einsätzen für GC und Vaduz sowie Engagements in halb Europa der erfahrendste Mann auf dem Platz. «Schade, aber das gehört zum Lernprozess der jungen Spieler», kommentierte Digenti. «Wenn Du auf diesem Niveau solche Fehler machst, werden sie in der Regel bestraft.»
Digenti: «Wir sind bereit»
In der zweiten Hälfte hatten sowohl YF als auch der FCW einige Chancen, wobei die Stadtzürcher einen Tick gefährlicher wirkten. Es blieb schliesslich beim knappen 0:1 für YF Juventus. Fabio Digenti zeigte sich trotz der Niederlage zufrieden und hätte seiner jungen Mannschaft nach der guten Leistung gegen einen starken Gegner einen Punkt gegönnt: «Wir sind grundsätzlich bereit und können auf diesem Niveau mithalten, wissen aber auch, dass wir vor dem gegnerischen Tor noch Fortschritte machen müssen.» (moe)
Matchtelegramm:
FC Winterthur U21 vs. SC YF Juventus Zürich 0:1 (0:1)
1. Liga, Gruppe 3, Runde 1; Stadion Schützenwiese; 150 Fans; SR Weber; Tor: 27. Avdijaj 0:1.
FCW: Corbisiero; Senti (47. Di Brizzi), Nwannah, Osmani, Canzian (67. Citherlet); Barletta, Abdi Ahmed, Romano (C, 73. Morina), Castagna; Gaetano (67. Cakolli); Demiri (83. Holder).
Die U21 des FC Winterthur gewinnt mit einer jungen Mannschft gegen den FC Kreuzlingen 3:2 (3:0) und schnuppert dank dem Heimsieg im Verfolgerduell drei Runden vor Saisonschluss der 1. Liga wieder an den Relegationsplätzen.
Keine Verstärkung aus dem Eins-Kader, Stammspieler wie Torhüter Armin Abaz verletzt oder wie Tibault Citherlet gesperrt: U21-Cheftrainer Fabio Digenti musste am Samstag mit dem „letzten Aufgebot“ antreten, will heissen: Neben den jungen U21-Spielern standen drei U19-Talente im Aufgebot – Linksverteidiger Levin Catagna (19) erstmals in der Startelf, Diego Lobo (18) und Alisan Morina (17) erstmals überhaupt in einem Spiel auf diesem Niveau. Die beiden Offensivspieler kamen im Verlauf des Spiels zu einem Teileinsatz.
Um so erfreuter zeigte sich Digenti nach dem Sieg im Verfolgerduell gegen den FC Kreuzlingen: „Ich bin stolz auf meine Jungs, sie haben heute trotz des jugendlichen Alters gegen einen starken Gegner eine tolle Leistung gezeigt und unter dem Strich verdient gewonnen.“
Drei FCW-Treffer innert 13 Minuten
Tatsächlich war die Partie ausgeglichen, beide Teams spielten gut nach vorne und schenkten dem Gegner nichts. In der Startphase gelang den Gästen der erste Treffer – er zählte aber wegen einer Abseitsposition nicht. In der 20. Minute war es dann der Winterthurer Julius Holder, der mit einer starken Vorarbeit den Torreigen eröffnete: Er zog nach einer Balleroberung im Mittelfeld auf der rechten Seite in Richtung gegnerisches Tor und bediente in der Mitte Leart Zeqiri, der die Hereingabe zum 1:0 für den FCW verwertete. Das 2:0 fiel nur fünf Minuten später durch einen Weitschuss von Captain Luca Romano.
Das Spiel war nach den beiden zeitnahen Treffern aber keineswegs gelaufen. Beide Teams erspielten sich bis zur Pause gute Chancen, der Winterthurer Altin Ramabaja traf den Pfosten, der FCK verbuchte einen Lattenschuss. Einmal lief der schnelle Holder allein auf Lorenzo Lo Russo zu, der Kreuzlinger Goalie parierte aber ausgezeichnet. In der 33. Minute fiel der dritte Treffer für den FCW dann doch noch, wenn auch durch ein Eigentor nach einem Eckball.
Zwei schnelle FCK-Treffer nach der Pause
In der Pause nahm Digenti seine junge Mannschaft nochmals zusammen. „Wir wussten, dass Kreuzlingen zu vielem fähig ist, auch wenn sie mit drei Toren im Rückstand sind.“ Tatsächlich kamen die Gäste wild entschlossen aus der Kabine und setzten alles auf eine Karte. Die U21 hielt dagegen, doch bereits nach neun Minuten stand es nur noch 3:2 für den FCW. Der ehemalige Winterthurer Adrian Rama-Bitterfeld (48.) und Marvin Meresi (54.) brachten den FCK nochmals zurück ins Spiel.
Es war ein heikler Moment, eine echte Bewährungsprobe für die jungen Winterthurer Talente. Der FCW bestand die Prüfung: Er kam wieder besser ins Spiel, nahm die Zweikämpfe an und erarbeitete sich im Verlaufe der zweiten Halbzeit auch noch die eine oder andere Möglichkeit. Die starken Kreuzlinger hielten zwar den Druck bis am Schluss aufrecht, bissen sich aber am Defensivbollwerk des FCW die Zähne aus.
Lösbarer Endspurt als Reifeprüfung
Dank dem Heimsieg konnte der FCW Kreuzlingen und Mendrisio überholen und steht drei Runden vor Schluss in der engen Tabelle auf dem ausgezeichneten dritten Platz – nur drei Punkte hinter Tuggen und sieben hinter Leader YF Juventus Zürich. Das Restprogramm lässt die Hoffnungen auf einen der Relegationsplatz aufflackern: Am kommenden Sonntag tritt der FCW beim abgeschlagenen Tabellenletzten Gossau an, am Samstag danach empfängt er den Zweitletzten Balzers und zum Schluss gehts zum FC Wettswil-Bonstetten, der Stand heute nur noch sehr theoretische Chancen auf einen Spitzenplatz hat. Für die Aufstiegsspiele qualifizieren sich je die beiden Erstplatzierten der drei 1.-Liga-Gruppen sowie die beiden besten Drittplatzierten. (moe)
Seit die U21 des FCW an die Spitze der 1. Liga vorgestossen ist, läuft es nicht mehr. Auf das 0:1 gegen Eschen/Mauren folgt eine 0:2-Niederlage auf der Schützenwiese gegen Tuggen.
Ist der Druck zu gross geworden? Wer wie die U21 des FCW neun Runden vor Schluss an der Tabellenspitze der 1. Liga Classic steht, der macht sich automatisch selber Druck. Weil er an die Möglichkeit der Aufstiegsspiele denkt, vielleicht sogar an den Aufstieg in die Promotion League. Einer jungen Mannschaft kann man das kaum verübeln. Auch nicht, dass sie dann nicht damit zurechtkommt, wie die jüngsten beiden Niederlagen zeigen.
Aufstieg ist kein Ziel
Dabei gibt es gar keinen Druck, jedenfalls nicht vom Verein aus. Der Aufstieg in die Promotion League sei kein Ziel, erklärt U21-Trainer Fabio Digenti. «Unser Ziel ist es, junge Spieler auszubilden. Klar kursiert das Thema Aufstieg in der Mannschaft und wir sprechen es auch an. Wir würden den Aufstieg auch nehmen, wenn wir könnten. Aber ein erklärtes Ziel ist er nicht.» Man habe wohl darüber diskutiert. «Aber die U21 soll das Team bleiben, das Spieler an die erste Mannschaft heranführt und in dem wir mit den eigenen Jungen arbeiten. Dafür ist die 1. Liga Classic besser geeignet.»
Wenn Spieler aus dem Super-League-Kader zu Zug kommen, dann geschieht das beim FCW vor allem, weil sie Spielpraxis bekommen sollen und nicht, um die U21 zum Aufstieg zu führen. Mit Michael Gonçalves, Loic Lüthi, Yannick Schmid und Carmine Chiappetta waren am Sonntag beim 0:2 gegen Tuggen einige dieser Spieler im Einsatz, ganz im Gegensatz zum Auswärtsspiel in der Vorwoche gegen Eschen/Mauren, als Digenti eine sehr junge Equipe auf den Platz schickte.
Das Plus an Erfahrung war auf der Schützenwiese aber nur in der ersten Halbzeit spürbar. Da dominierte der FCW mehrheitlich, ohne sich allerdings klare Chancen zu erarbeiten. «Es fehlte die Tiefe und die Präsenz im Strafraum, das haben wir in der Pause angesprochen», erklärte Digenti.
Der grosse Einbruch
Doch ganz offensichtlich war die Mannschaft nicht imstande, irgendetwas von diesem Pausengespräch umzusetzen. Denn die zweite Halbzeit gehörte ganz klar dem FC Tuggen, der von einer stattlichen Anhängerschar begleitet wurde. Das Unheil für den FCW begann, als der Gast in der 54. Minute durch Michael Bärtsch in Führung ging. Von diesem Rückschlag erholten sich die Winterthurer fast bis zum Schluss nicht. Die Partie spielte sich hauptsächlich in der Platzhälfte des Heimteams ab.
Tuggen entschied den Match nur deshalb nicht frühzeitig zu seinen Gunsten, weil FCW-Goalie Armin Abaz mit seinen Paraden immer mehr zum besten Mann seines Teams wurde. Für die Schwyzer hätte sich das Vergeben bester Chancen beinahe gerächt. Denn der eingewechselte Altin Amabaja hatte in der 90. Minute prompt die grosse Ausgleichschance für den FCW, traf das Tor aber nicht. Erst mit dem 2:0 in der 94. Minute durch Caine Keller war dann alles klar.
Das, was mit seinem Team in der zweiten Halbzeit passiert ist, konnte FCW-Trainer Digenti kurz nach der Partie noch nicht erklären. «Zumal nach unserer Dominanz in der ersten Halbzeit. Wir müssen das erst analysieren, um die richtigen Schlüsse ziehen zu können.»
Der Druck ist für die jungen FCW-Spieler nun weg. Sie sind nicht mehr in der Rolle des Gejagten. Die Chancen auf Rang 2, den es in der Gruppe 3 wohl braucht zur Teilnahme an den Aufstiegsspielen, sind jedoch weiterhin intakt. Als Tabellendritter liegen die Winterthurer nur drei Punkte hinter Leader YF Juventus und zwei hinter Mendrisio. Am nächsten Samstag kommt es auf dem Zürcher Juchhof zum Spitzenkampf gegen YF Juventus. (uk/landbote.ch)
Matchtelegramm: Schützenwiese, Hauptplatz. – 300 Fans – Tore: 54. Bärtsch 0:1. 94. Keller 0:2.
FCW U21: Abaz; Gonçalves, Schmid, Lüthi, Kissling (78. Ramabaja); Sahitaj; Abdi Ahmed (78. Kunz), Chiappetta (64. Barletta), Romano; Holder (59. Gaetano), Zeqiri.
Die U21 des FC Winterthur gewinnt gegen den FC Uzwil 4:1 (1:1). Das deutliche Resultat täuscht: Die Ostschweizer, die um den Ligaerhalt kämpfen, wehrten sich auf Augenhöhe, der Tabellenführer setzte sich erst in der Schlussphase nach einer roten Karte durch.
Zur Pause stand es zwischen dem FCW und den Gästen aus Uzwil leistungsgerecht 1:1. Weder das Zwischenresultat noch die Leistung auf dem Platz wiesen in diesem 1.-Liga-Spiel auf die klare sportliche Hierarchie hin, die die Rangliste so deutlich offenbarte: Der Tabellenführer aus Winterthur stand zwar defensiv gut, machte aber „im Ballbesitz keinen guten Match“, wie Cheftrainer Fabio Digenti bilanzierte. „Wir waren zu passiv und mutlos und haben den Ball zu oft quer oder zurück gespielt.“ Dass die U21 ausnahmsweise nicht auf dem Kunstrasen, sondern auf dem Hauptplatz im Stadion spielen durfte, wollte er nicht als Ausrede gelten lassen. Digenti selber nahm am Samstag nur am Rand der Ersatzbank Platz und hielt Distanz zu den Spielern. Er war unter der Woche krank, die Vorbereitungen zum Spiel liefen über Assistenztrainer Sandro Campigotto.
Rote Karte zurückgezogen
Die Ostschweizer, die als Drittletzte in der Tabelle 13 Punkte hinter dem Leader Winterthur und nur zwei vor dem ersten Abstiegsplatz stehen, traten definitiv nicht wie ein Abstiegskandidat auf. Sie standen hinten gut und erarbeiteten sich Chancen – und waren vor allem in der ersten Halbzeit das bessere Team.
Doch in Führung ging trotzdem der Favorit: Nach zwanzig Minuten foulte Uzwil-Goalie Timon Waldvogel den heranstürmenden Carmine Chiappetta. Der Schiedsrichter entschied sofort auf Penalty und zeigte dem ehemaligen Challenge-League-Keeper direkt Rot. Nach Konsultation mit seinen Assistenten an der Linie zog er den Platzverweis aber wieder zurück und beliess es wohl zurecht bei einer Verwarnung. Luca Romano liess sich durch die Diskussion nicht beirren und verwertete den Penalty sicher zum 1:0.
Verdienter Ausgleich
Uzwil liess sich durch den Rückstand ebenfalls nicht aus dem Konzept bringen und spielte weiter nach vorne. In der 37. Minute fiel der verdiente Ausgleich: Mittelstürmer Fabio Moser schloss einen schönen Angriff über rechts mit dem 1:1 ab.
Dabei blieb es lange. Einerseits, weil die Partie nun ausgeglichen war, anderseits aber auch, weil der FCW zwei gute Chancen durch Diego Gaetano und Chiappetta nicht verwerten konnte.
Penalty und rote Karte als Knackpunkt
Dann kam die 71. Minute, die wohl als Knackpunkt bezeichnet werden kann. Im positiven Sinn für den FCW, im negativen für die Gäste, deren Trainer Giuseppe Gambino nach dem Spiel gegenüber den Medien entsprechend mit dem Schicksal haderte. Der Uzwiler Lorin Rohner wehrte auf der Linie einen Schuss ab – mit welchem Körperteil er das tat, war von aussen schwierig zu erkennen. Der gut positionierte Unparteiische entschied sofort auf Hands, zeigte auf den Elfmeterpunkt und dem Verteidiger die rote Karte – diesmal definitiv, auch wenn das die Gäste verständlicherweise anders sahen. Wieder war es Captain Romano, der den Penalty sicher zur erneuten Führung verwertete.
Nach dem 2:1 lief der Ball für den FCW, der dezimierte Gegner schien geknickt. Das 3:1 fiel nur sechs Minuten später nach einem sehenswerten Aufbau von Torhüter Armin Abaz über alle Reihen bis zum Torschützen Dominic Edward Philips, der sicher vollstreckte. Das 4:1 war eine starke Einzelleistung von Chiappetta, der den Ball in der Platzmitte eroberte und nach einem Sololauf gekonnt über den herauslaufenden Goalie ins Tor lobte.
Turkes Comeback
Trotz des deutlichen Schlussresultats lobte Digenti den Gegner, der das Spiel lange offen hielt. Punkte im Kampf um den Klassenerhalt gibt es dafür freilich nicht. So bleibt Uzwil auch neun Runden vor Schluss auf dem 14. Platz hängen, nur zwei Punkte über dem Strich. Der FCW verteidigt seine Leaderposition vor Mendrisio, allerdings beträgt der Vorsprung auf das sechstplatzierte Eschen/Mauren nur gerade sechs Punkte.
Erfreulich aus der Sicht des FCW war neben dem Sieg auch die Rückkehr von Eins-Mittelstürmer Aldin Turkes, der nach seiner verletzungsbedingten Pause erstmals wieder eine Stunde in einem Ernstkampf mitspielen konnte. (moe)
FCW U21: Abaz; Sahitaj, Citherlet, Lüthi, Kissling (85. Obradovic); Abdi Ahmed (81. Osmani), Romano; Holder (60. Kunz), Gaetano (60. Philips), Chiappetta; Turkes (60. Ramabaja).
Die U21 des FC Winterthur besiegt den SV Höngg nach einem frühen Rückstand 2:1 (1:1) und bleibt damit Leader in der 1.-Liga-Gruppe 3.
Schon zu Saisonbeginn in der vierten Runde gewann der FCW-Nachwuchs gegen die Stadtzürcher aus Höngg – damals auf dem Kunstrasen Schützenwiese durch Tore der Eins-Spieler Loïc Lüthi und Carmine Chiappetta. Am Samstag musste Cheftrainer Fabio Digenti ohne Super-League-Verstärkung auskommen, weil das Fanionteam gleichzeitig in Basel antrat. So vertraute er wieder konsequent auf eine junge Mannschaft und liess zudem statt Armin Abaz den U19-Goalie Damian Corbisiero (18) spielen, der damit zu seinem dritten Einsatz in der U21 kam.
Der FCW startete unglücklich in die Partie und geriet bereits in der 4. Minute ins Hintertreffen. Captain Luca Romano, der im letzten Spiel noch mit einem gekonnten Lupfer von der Mittellinie den gegnerischen Goalie überlistete, wollte in der eigenen Platzhälfte eine heisse Situation entschärfen. Statt den Ball ins Aus zu spedieren, schlug er eine „Bogenlampe“ vor den eigenen Strafraum, der Höngger Benoit Bryan sagte danke und schob ungehindert zum 1:0 ein.
Die Digenti-Elf liess sich aber dadurch nicht beirren und spielte weiter. Bereits acht Minuten später fiel der Ausgleich – aus Sicht der Gastgeber nicht minder unglücklich: Ein Höngger Verteidiger spielte zurück zu Goalie Aleksandar Trazivuk, der das Tempo auf dem nassen Kunstrasen zu unterschätzen schien und sich den Ball zu weit vorlegte... Eigentor 1:1.
Gute Goalieleistung und wieder Citherlet
Danach entwickelte sich ein munteres Duell mit Chancen auf beiden Seiten. Die grösste in der ersten Halbzeit hatte der FCW nach einer halben Stunde, doch Julius Holders Schuss prallte an die Lattenunterkante und wieder zurück ins Spielfeld. So blieb es in dieser interessanten Partie bis zur Pause beim 1:1. In der zweiten Hälfte ging es ebenso offen weiter. In der 51. Minute gingen die Gäste durch Innenverteidiger Tibault Citherlet in Führung. Das Winterthurer Eigengewächs, das erst kürzlich seinen 18. Geburtstag feierte, hatte sich wieder einmal in den Angriff eingeschaltet und traf wie bereits am letzten Wochenende.
In der 80. Minute scheiterte Muqtar Abdi Ahmed frei stehend aus zehn Metern: Sein Schuss landete nur am Pfosten. Vor dem eigenen Tor verteidigten die Winterthurer tapfer, konnten sich aber auch bei ihrem Goalie bedanken, der einen „Riesenmatch“ gemacht hat, wie Digenti nach dem Spiel lobte. So blieb es beim knappen, aber durchaus verdienten Sieg gegen einen starken Gegner.
Digenti trotz Chancenwucher zufrieden
U21-Trainer Digenti sprach am Schluss trotz der vergebenen Chancen zu recht von einer guten Leistung. „Wir haben mutig gespielt und solidarisch verteidigt – und mit ausschliesslich sehr jungen Spielern die Tabellenführung erfolgreich verteidigt.“
Tatsächlich steht die U21 nach zwei Dritteln der 1.-Liga-Meisterschaft so gut da wie noch nie. Allerdings ist die Tabelle nach wie vor sehr eng und mit einer gewissen Vorsicht zu geniessen, weil nicht alle Teams gleich viele Spiele absolviert haben. Der FCW führt mit 35 Punkten aus 20 Spielen vor Eschen/Mauren (32 Punkte, 21 Spiele), Kreuzlingen, YF Juventus und Wettswil-Bonstetten (31/19). Am kommenden Samstag, 17.00h, empfängt die U21 auf der Schützenwiese den FC Uzwil, der als Drittletzter dringend Punkte im Abstiegskampf braucht. (moe)
Die U21 des FC Winterthur gewinnt das Heimspiel gegen Freienbach dank einem frühen und vier späten Toren deutlich 5:0 (1:0). Weil der SC YF Juventus sich im Tessin geschlagen geben musste, stehen die jungen Winterthurer nun auf dem 1. Platz der 1.-Liga-Gruppe 3.
Der FC Freienbach sah sich am Sonntag auf der Schützenwiese als klarer Aussenseiter, wie er im Vorfeld selber verkündete. Zwar hatten die Schwyzer dem FCW-Nachwuchs im September mit einem 2:1 die erste Saisonniederlage zugefügt. Doch seither hat sich die Erfolgsschere weit aufgetan: Die U21 hat sich zum stabilen Spitzenteam gemausert, Freienbach kämpft in den Niederungen der Tabelle um den Klassenerhalt. Immerhin gab es für die Mannschaft von Trainer Stefan Flühmann zuletzt ein nicht unwichtiges Erfolgserlebnis mit einem Sieg gegen den direkten Konkurrenten Balzers.
Erfolgreiches Chiappetta-Comeback
U21-Cheftrainer Fabio Digenti setzte wie gewohnt auf seine junge Stammelf und konnte am Tag nach dem Eins-Derbysieg gegen GC zusätzlich auf die beiden Super-League-Spieler Loïc Lüthi (20) und Carmine Chiappetta (21) zurückgreifen. Lüthi spielte 90 Minuten gewohnt solid in der Innenverteidigung, Chiappetta wirbelte nach seiner Verletzung erstmals wieder auf dem linken Flügel, ging aber vorsichtshalber nach 53 Minuten vom Platz.
Die jungen Gastgeber übernahmen auf dem Kunstrasen von Beginn weg das Spieldiktat, das Geschehen spielte sich vor allem in der Platzhälfte der Gäste aus Freienbach ab. Nach knapp zehn Minuten setzte Mittelstürmer Leart Zeqiri mit einem Pfostenschuss ein erstes Zeichen. Kurz darauf fiel der Führungstreffer: Carmine Chiappetta eroberte sich einen zu weit getretenen Eckball, dribbelte sich in die Gefahrenzone und passte scharf in das Gedränge vor dem Tor. Der Ball landet irgendwie bei Tibault Citherlet – der aufgerückten Innenverteidiger reagierte schnell und vollstreckte zum 1:0. Bei diesem knappen Resultat blieb es bis zur Pause, ohne dass der FCW in ernsthafte Gefahr geriet.
Zweite Hälfte weniger dominant, aber torreicher
In der zweiten Hälfte wirkte der FCW weniger dominant und stand in der Folge tiefer als vor der Pause – eigentlich unverständlich, denn der FC Freienbach trat zwar ein wenig dezidierter auf, konnte aber offensiv nach wie vor wenig Akzente setzen. So fand das Spiel in den ersten 25 Minuten mehrheitlich zwischen den Strafräumen statt. Der FCW war aber bemüht, weitere Treffer zu erzielen. Je länger das Spiel dauerte, desto mehr häuften sich auch wieder die Chancen. Das 2:0 hätte dann nach rund 70 Minuten schon fallen müssen, zuerst durch U19-Spieler Diego Gaetano und kurz darauf durch Zeqiri. Beide scheiterten, aber das Abwehrbollwerk der Gäste bröckelte mehr und mehr.
Romano: Tor aus der eigenen Hälfte
In der letzten Viertelstunde fielen die Tore dann zahlreich: Zuerst in der 76. nach einem Freistoss durch Zeqiri, dann in der 85. durch Captain Luca Romano, in der 89. durch Silas Morf und in der 93. durch Dominic Edward Philips. Vor allem das 3:0 war wohl auch moralisch entscheidend und symbolisch für den Lauf der U21, der momentan vieles gelingt: Romano sah den Torhüter zu weit vorne stehen und lobte den Ball perfekt aus der eigenen Hälfte ins gegnerische Tor.
Es war ein verdienter Sieg des FCW, der damit und wegen der gleichzeitigen Niederlage von YF Juventus die Tabellenspitze in der 1.-Liga-Gruppe 3 übernehmen konnte. Ein seltener Moment, den Digenti aber trotz aller Freude nicht überbewerten will: «Die Tabelle ist sehr eng», mahnt er zurecht. Tatsächlich beträgt der Abstand auf die neuntplatzierten Grasshoppers elf Runden vor Schluss nur gerade sechs Punkte. «Wir werden unseren Weg nicht verlassen, nehmen weiter Spiel für Spiel, und unternehmen alles, um unsere jungen Spieler optimal auszubilden.» (moe)
Die U21 des FC Winterthur gewinnt das Heimspiel gegen den FC Kosova 2:1 (0:0). Die beiden Teams boten dem Publikum in einem hart umkämpften und bis am Schluss offenen Schlagabtausch beste Unterhaltung.
Für gewöhnlich ist die Vorfreude auf den Rückrundenstart grösser als der tatsächliche Unterhaltungswert der Auftaktspiele. Bei den einen Mannschaften greifen nach der langen Winterpause die Automatismen noch nicht wie gewünscht, andere konzentrieren sich in erster Linie auf die Defensive, weil sie nicht verlieren wollen – und alle zusammen vereint der K(r)ampf gegen die widrigen Platz- und Witterungsverhältnisse.
Am Samstagnachmittag auf der Schützenwiese erlebten die über 300 Zuschauerinnen und Zuschauer eine löbliche Ausnahme: Die U21 des FC Winterthur und der FC Kosova boten auchdanke dem Kunstrasen Tempo, Technik und Tore, gepaart mit Emotionen, Einsatz und viel Biss. Fussballfan, was willst Du mehr?
Dabei waren es in der ersten Halbzeit die routinierten Zürcher, die den jungen Winterthurern mehrheitlich den Schneid abkauften. Sie wirkten spritziger und bissiger, standen hinten gut und waren im Aufbau konsequenter und in ihren Angriffsbemühungen schnörkelloser und zielstrebiger. Kosova-Trainer Urs Wolfensberger, der in früheren Jahren auch schon als Trainer im FCW-Nachwuchs gearbeitet hat, und sein Assistenztrainer, der ehemalige Schweizer Natistürmer Milaim Rama, hatten ihre Mannschaft gut auf das Duell auf dem Kunstrasen eingestellt.
Nach rund zwanzig Minuten kam Kosova zur ersten guten Chance. Arben Buqaj trat nach einem Foul vor dem Strafraum in zentraler Position zu einem direkten Freistoss an, Armin Abaz im Tor des FCW musste sich mächtig strecken, um den harten Schuss über die Latte zu lenken.
Zwei Neue in der Startelf
FCW-Cheftrainer Fabio Digenti setzte zum Auftakt auf seine bewährten Spieler aus der Vorrunde, die abgesehen von Goalie Abaz (21) alle erst zwischen 18 und 20 Jahre alt sind. Premiere in der Startelf feierten einzig Linksverteidiger Uchenna Nwannah (20/neu vom FC Bülach) und Innenverteidiger Ledjan Sahitaj (20/neu aus der U19 des FC Parma). Pech hatte Rechtsaussen Aleksandar Babic: Er musste bereits nach einer Viertelstunde verletzt aufgeben, für ihn kam Altin Ramabaja.
Obwohl die Gäste einen Tick gefährlicher wirkten, versteckte sich die U21 nicht. Nach einer halben Stunde fehlten auf einen Freistoss von links nur wenige Zentimeter zum Führungstreffer: Der Kopfball von Julius Holder landete aber nur am Pfosten – der Torhüter wäre geschlagen gewesen. Es war aber eine der wenigen konkreten Möglichkeiten für den FCW, der dafür erfolgreich verteidigte. So blieb es bis zur Pause beim 0:0 in einer Partie, die trotz der fehlenden Tore gute Unterhaltung bot.
FCW in der zweiten Hälfte stärker
Nach der Pause wurde der FCW besser. Die Mannschaft ging entschlossener und cleverer in die Zweikämpfe und vermied dadurch die unnötigen Fouls in der gefährlichen Zone, die Trainer Digenti in der Pausenansprache noch kritisiert hatte. Das gab ihr die nötige Ruhe, um zügiger nach vorne zu spielen und sich konkrete Chancen herauszuspielen.
Nach knapp einer Stunde war es dann soweit: Nach einem gefährlichen ersten Angriff liess der FCW nicht locker, Holder flankte nach einem Sprint an die Grundlinie von rechts clever hinter die gegnerische Abwehr, wo Rion Xhemaili ebenso clever in den freien Raum gelaufen war und ungestört vollstrecken konnte.
Nach dem 1:0 für die Gastgeber stellte Kosova auf drei Positionen um und intensivierte seine Offensivbemühungen spürbar. Der Druck nahm zu, der FCW hatte nun aber auch mehr Platz für Konter. Ein solcher führte in der 73. Minute fast zum 2:0. Leart Zeqiri legte im Lauf quer zu Altin Ramabaja, sein Schuss flog aber übers Tor. Kurz darauf kamen die Gäste zu einem Eckball. Die Flanke erreichte am zweiten Pfosten den ehemaligen FCW-Junior Gianluca Calbucci, der den Ausgleich erzielte – auch, weil er nicht konsequent genug angegriffen worden war. Einmal mehr kassierte die U21 also ein Tor nach einer Standardsituation.
Der FCW liess sich dadurch aber nicht beirren. Er spielte konsequent weiter und wartete auf seine Möglichkeiten, die er sich mit schnellen Gegenstössen erarbeitete. In der 83. Minute wirft sich der gegnerische Torhüter vor den heraneilenden Holder und holt ihn im Strafraum von den Beinen. Zeqiri trifft vom Elfmeterpunkt sicher zur erneuten Winterthurer Führung. Kurz vor Spielende hätten Holder und Ramabaja den Sack endgültig zumachen können. Nach einer Balleroberung im Mittelfeld zogen die beiden mit viel Tempo aufs gegnerische Tor, Holder passte zu Ramabaja, doch er scheiterte am stark reagierenden Torhüter. Kosova konnte in den Schlussminuten nicht mehr reüssieren.
Verdienter Sieg, nun wartet GC
Dank einer starken zweiten Halbzeit war der knappe Sieg der U21 gegen einen starken Gegner verdient. Digenti lobte seine junge Mannschaft nach dem Spiel, während das Publikum sich sichtlich zufrieden mit der Leistung der beiden Teams auf den Heimweg machte.
Mit dem 2:1 hat sich der Winterthurer Nachwuchs auf den dritten Tabellenplatz vorgearbeitet – zwei Punkte hinter Leader YF Juventus und punktgleich mit dem zweitplatzierten Kreuzlingen. Am kommenden Sonntag, 14.00h, kommt es im Campus Niederhasli zum Prestigeduell zwischen den U21-Teams der Grasshoppers und des FCW. (moe)
Matchtelegramm:
Meisterschaft 1. Liga, Gruppe 3 | Schützenwiese Kunstrasen | 300 Fans | FCW: Abaz; Kunz, Sahitaj, Citherlet, Nwannah; Abdi Ahmed (82. Obradovic), Xhemaili, Romano (82. Morf); Babic (16. Ramabaja), Zeqiri (82. Gaetano), Holder | Tore: 58. Xhemaili 1:0, 75. Calbucci 1:1, 80. Zeqiri 2:1 (Foulpenalty)
Die U21 des FC Winterthur gewinnt den letzten Ernstkampf in diesem Jahr gegen den FC Linth04 3:1 (1:0). Mit 25 Punkten aus 16 Spielen kann der FCW-Nachwuchs beruhigt in der erweiterten Spitze der 1.-Liga-Gruppe 3 überwintern.
Eigentlich konnte man am Samstag in der Lintharena in Näfels nicht mit gutem Gewissen ein 1.-Liga-Meisterschaftsspiel durchführen. Der Rasen war tief und holprig und wurde schon drei Tage zuvor beim Spiel des FC Linth04 gegen Balzers arg geschunden. Bei der Platzbesichtigung am Matchtag entschieden jedoch der Schiedsrichter mit den Trainern und Captains der beiden Teams: Das Spiel soll trotzdem stattfinden. Schliesslich war es die letzte Partie in diesem Jahr, ein allfälliges Nachtragsspiel wäre wohl erst 2024 angesetzt worden.
Blitzstart: Führung nach 37 Sekunden
Die jungen Gäste aus Winterthur erwischten den besseren Start: Ganze 37 Sekunden waren gespielt, schon ging der FCW in Führung. Noe Holenstein, der das Captainband trug und mit Goalie Armin Abaz die einzige Verstärkung aus dem Eins-Kader war, überwand auf der linken Seite die Linther Abwehr und bediente in der Mitte Altin Ramabaja, der sich nicht zweimal bitten liess.
Danach hatte der FCW Mühe mit dem Terrain und dem Gegner. Die Gastgeber waren klar die bessere Mannschaft, konnten aber ihre Chancen nicht verwerten. So ging es mit der knappen Führung für die U21 in die Pause.
Nach der Pause das Zepter übernommen
In der zweiten Halbzeit fing sich der FCW mit fortlaufender Dauer des Spiels. Zwar drückte Linth04 in der Anfangsphase weiter auf den Ausgleich, doch die Mannschaft von Cheftrainer Fabio Digenti kam wieder besser in die Zweikämpfe und verschaffte sich mehr und mehr Spielanteil und Torgefahr. Die Chancen häuften sich: Zuerst lief Holenstein allein aufs gegnerische Tor, konnte aber den Ball auf dem Holperrasen nicht kontrollieren. Ramabajas Schuss in der 68. landete am Pfosten. In der 71. Minute war es dann soweit: Linksverteidiger Jahaim Kissling setzte zu einem Sololauf über den ganzen Platz an und krönte seinen Kraftakt mit einem strammen Schuss zum 2:0.
Elf Minuten später folgte die Vorentscheidung: Silas Morf wurde im Strafraum gefoult, Captain Holenstein übernahm die Verantwortung und versenkte sicher zum 3:0. Die Hausherren kamen in der 87. Minute noch zum Anschlusstreffer: Nach einem Ballverlust des Winterthurer Innenverteidigers Edvin Osmani musste Goalie Armin Abaz zur Notbremse greifen, Linth04-Stürmer Sandro Carava verwandelte den Elfmeter zum 1:3 aus Sicht der Gastgeber, die aber in den Schlussminuten nicht mehr reüssieren konnten.
Positive Halbjahresbilanz
U21-Trainer Fabio Digenti zeigte sich zufrieden mit der Leistung seines Teams, das sich unter den erschwerten Bedingungen gut geschlagen habe – gerade auch, weil das Terrain keine hochstehende Fussballkunst zuliess. Mit 25 Punkten aus 16 Spielen (7 Siege, 4 Remis, 5 Niederlagen) und einem erfreulich positiven Torverhältnis von 28:19 haben Digenti und seine Mannschaft das primäre Ziel des FCW, nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben, klar übertroffen. Die U21 steht zur Winterpause auf dem guten vierten Tabellenrang, vor dem GC-Nachwuchs und nur fünf Punkte hinter Leader YF Juventus und drei hinter dem Zweiten Kreuzlingen. Das ist auf jeden Fall eine gute Ausgangslage für die zweite Saisonhälfte – sowohl sportlich, wie auch in Hinblick auf die individuelle Ausbildung der jungen Talente.
Ungemütliche Lage für Linth
Linth04 hingegen rutschte durch die Niederlage gegen den FCW-Nachwuchs noch tiefer in den Tabellenkeller und muss sich in der Winterpause ernsthaft mit dem Abstiegskampf befassen: Weil die Tabellenletzten Gossau und Balzers beide siegten, liegen die Glarner nur noch drei Punkte über dem Abstiegsstrich. Die ungemütliche Lage ist neu für den jungen Verein, der 2004 durch die Fusion des FC Näfels mit dem FC Niederurnen entstanden ist und sich seit dem Aufstieg im Jahr 2018 erfolgreich in der 1. Liga etabliert hat. Die besten beiden Saisons mit je einem 3. Schlussrang schaffte Linth04 übrigens mit Trainer... Fabio Digenti. (moe)
Trotz Führungstreffer und einer guten Halbzeit verliert die U21 des FC Winterthur beim Tabellenschlusslicht Balzers ebenso deutlich wie verdient 2:5 (1:1). U21-Trainer Fabio Digenti lobte den Gegner und schaut vorwärts.
«Ja, da haben wir ganz schön die Kappe gewaschen bekommen», gab U21-Cheftrainer Fabio Digenti nach dem Spiel unumwunden zu. Im Gegensatz zum letzten Wochenende, als er trotz des 3:0-Sieges gegen Gossau mit der Leistung seiner Mannschaft nur bedingt zufrieden war, wollte Digenti seinem Team diesmal keinen Vorwurf machen. «Kompliment an den Gegner, Balzers hat sehr gut gespielt, und mit dem verdienten Glück ist ihm vieles gelungen.» Es sei ihm lieber, einmal so deutlich gegen einen starken Gegner zu verlieren, um dann rasch wieder nach vorne blicken zu können.
Dabei fing es für die jungen Winterthurer im Ländle gar nicht schlecht an. Der FCW dominierte die erste halbe Stunde, erarbeitete sich einige Chancen und ging schliesslich in der 27. durch Francisco Rodriguez‘ platzierten Schuss unter die Latte verdient in Führung. Die Vorarbeit leistete einmal mehr der flinke Aussenstürmer Carmine Chiappetta (20), der den 28-jährigen Routinier aus dem Eins mit einem guten Pass bediente. Zweiter Routinier in den Reihen des FCW war diesmal wieder Innenverteidiger Roy Gelmi, der anstelle von Loïc Lüthi spielte, der bekanntlich gleichentags sein Super-League-Debüt in St. Gallen feiern konnte.
Zwei Elfmeter gegen den FCW
Der FCW war redlich bemüht, trotz schlechtem Terrain das Spiel zu machen und den Ball laufen zu lassen. Aber Balzers kam immer besser ins Spiel. In der 38. Minute erlaubte sich der FCW einen folgeschweren Ballverlust im Zentrum, Linksverteidiger Gabriel Semanaj geriet im Strafraum unter Druck, agierte unglücklich im Zweikampf – der Schiedsrichter entschied auf Penalty. Die Gastgeber liessen sich nicht zweimal bitten. Mit dem 1:1 es ging es kurze Zeit später leistungsgerecht in die Pause.
In der zweiten Halbzeit gelang dem FCW nicht mehr viel. Das sah auch Digenti so. Die Liechtensteiner hatten Lunte gerochen – erst recht, als sie bereits in der 50. durch ein einfaches Tor erstmals in Führung gingen. Das 3:1 in der 64. war dann vorentscheidend: U21-Goalie Armin Abaz berührte einen Gegenspieler mit der Brust, der Unparteiische zeigte wieder auf den Elfmeterpunkt. Ein zu harter Entscheid, wie die Winterthurer nicht zu Unrecht fanden. Balzers-Routinier Manuel Sutter wars egal und versenkte den Ball trocken im Kasten.
Sutter ist in Winterthur kein Unbekannter: Der 32-jährige Mittelstürmer stand von 2016 bis 2019 76-mal für den FCW im Einsatz, danach zog der Österreicher zum FC Vaduz, seit diesem Sommer spielt er für Balzers. Er ist bei den Liechtensteinern nicht der einzige Spieler mit Super- und Challenge-League-Erfahrung: Stéphane Nater hält trotz seinen 39 Jahren immer noch als Captain die Defensive zusammen. Der Innenverteidiger kann auf die Erfahrung aus über 200 Super- und Challenge-League-Einsätzen mit St. Gallen, Servette, Schaffhausen und Rappi sowie 14 Spielen mit der tunesischen Nationalmannschaft zurückgreifen.
Zwar gelang dem FCW in der 85. durch einen Kopfball von Innenverteidiger Tibault Citherlet nochmals der Anschlusstreffer, doch schon drei Zeigerumdrehungen später war der alte Abstand wieder hergestellt. In der 94. gelang den Hausherren sogar noch der fünfte Treffer zum überzeugenden 5:2-Heimsieg.
FCW bleibt an der Spitzengruppe dran
Trotz der klaren Niederlage bleibt die U21 auf Tuchfühlung mit der Tabellenspitze. Das Nachwuchsteam des FCW lauert auf dem 5. Tabellenplatz – nur drei Punkte hinter dem punktgleichen Spitzentrio Kreuzlingen, GC U21 und Eschen/Mauren, die am Wochenende allesamt nicht über ein Remis hinaus kamen. Balzers wiederum konnte dank dem Sieg die rote Laterne an den FC Gossau weiterreichen und steht jetzt punktgleich vor den St. Gallern auf dem zweitletzten Platz. (moe)
Die U21 des FC Winterthur gewinnt auch das Heimspiel gegen den FC Gossau. Der 3:0-Sieg gegen den Tabellenletzten aus der Ostschweiz musste geduldig erkämpft werden, die Tore fielen erst spät. Der FCW bleibt damit auf Tuchfühlung mit der Tabellenspitze.
Spiele gegen „gestandene“ Mannschaften, die mit rustikalen Mitteln gegen den Abstieg kämpfen: Das sind gerade für die jungen Nachwuchsteams oftmals die schwierigsten Aufgaben im Erwachsenenfussball. So war es auch am Sonntag auf dem Kunstrasen der Schützenwiese: Die U21 des FCW empfing den FC Gossau, der in der 1.-Liga-Gruppe 3 mit acht Punkten aus 13 Spielen auf dem letzten Platz stand und dringend Punkte braucht. Die Fürstenländer traten nach der Entlassung von Trainer Oscar Escobar erstmals unter der temporären Führung von Sportchef Thomas Kugler, Patrick Bailer und Nico Abegglen an und hofften auf den erlösenden Wechseleffekt.
Startphase gut, danach bescheiden
Die erste Viertelstunde gehört den Gastgebern, die leicht mehr vom Spiel hatten und zu der einen oder andern Möglichkeit kamen. Richtig gefährlich wurde es aber nicht. Die Gäste versuchten, den Gegner möglichst vom eigenen Tor fern zu halten, offensiv kam in der ersten Halbzeit wenig. Nach der positiven Startphase liess der FCW nach, wurde fehlerhaft und kam „nicht in die Zweikämpfe“, wie U21-Trainer Fabio Digenti nach dem Spiel kritisierte. Mit „auf bescheidenem Niveau ausgeglichen“, fasste er die halbe Stunde bis zur Pause kurz zusammen.
So ging es auch in der zweiten Spielhälfte weiter: Der FCW liess die Ruhe aus vergangenen Partien vermissen, spielte hektisch und machte viele einfache Fehler. „Zu viele Spieler erreichten heute nicht ihr normales Niveau“, musste Digenti feststellen. Zum Glück für die Winterthurer konnten die Gäste dies nicht ausnutzen – der erhoffte Befreiungsschlag gelang ihnen nicht. Dafür schien ein wichtiger Auswärtspunkt in Reichweite zu liegen, denn die Defensivarbeit der Gossauer war tatsächlich besser als zuletzt.
Knoten platzte in der 75. Minute
Der FCW konnte sich nach einigen Wechseln doch noch aufrappeln: In der 75. Minute vollstreckte der für Captain Luca Romano eingewechselte Bleard Demi mit einem satten Schuss aus der zweiten Reihe, nachdem Altin Ramabaja und Carmine Chiappetta in der gleichen Szene mit ihren Schüssen noch am Goalie gescheitert waren. Nach dem Führungstreffer schien der Knoten geplatzt zu sein. Der FCW dominierte fortan und erarbeitete sich weitere Chancen und zwei sehenswerte Treffer. Das 2:0 in der 82. erzielte Chiappetta, nachdem ihn Muqtar Abdi Ahmed mit einem schönen Pass in die Tiefe freigespielt hatte. Auch das 3:0 (87.) entstand durch einen präzisen Pass in den freien Raum, der diesmal von Chiappetta kam. Er spielte den drei Minuten zuvor eingewechselten Philipp Novakovic frei, der dem herauseilenden Torhüter mit einem Chipball keine Chance liess.
U21-Trainer Fabio Digenti war mit der Leistung seiner Mannschaft für einmal nur bedingt zufrieden, lobte sie aber für den Willen und das Resultat. Tatsächlich: Wer in einem harzigen Spiel wie am Sonntag drei Tore schiesst, keines bekommt und danach nur zwei Punkte hinter Tabellenführer Kreuzlingen liegt, hat nicht alles falsch gemacht. (moe)
Mit einem 3:3 (3:2) holt die U21 des FC Winterthur in Kreuzlingen einen wertvollen Auswärtspunkt, der dank einem starken Start und einer guten zweiten Halbzeit mehr als verdient ist.
Wenn man FCW-Cheftrainer Fabio Digenti vor dem Spiel gefragt hätte, ob er mit einem Auswärtspunkt beim souveränen Tabellenführer zufrieden wäre, hätte er wohl kaum Nein gesagt. Beim 3:3 seiner U21 in Kreuzlingen ging es ihm jedoch wie Goethes Faust: Zwei Seelen wohnen, ach, in meiner Brust.
Übers ganze Spiel gesehen sei das Unentschieden das korrekte Ergebnis, sagte er nach dem Torspektakel auf dem Kreuzlinger Hafenareal. Doch es ärgere ihn schon, denn „hätten wir nach zwanzig Minuten bis zur Pause nicht aufgehört Fussball zu spielen, hätten wir das Duell gewinnen können“.
Nach 15 Minuten 2:0 vorne,...
Tatsächlich legten die jungen Winterthurer einen überragenden Start auf den Platz. Sie dominierten die ersten 20 Minuten, gingen schon in der 6. Minute durch Routinier Francisco Rodriguez in Führung und doppelten in der 15. durch den wachen Mittelstürmer Altin Ramabaja nach, der den gegnerischen Torhüter zu weit vorne stehen sah und mit einem prächtigen Lobball über 30 Meter zum 2:0 traf.
...nur zehn Minuten später 2:2
Doch dann gings abwärts oder eben wie es Digenti sagte: Der FCW hörte auf, Fussball zu spielen. In der 23. Minute gelang den Gastgebern nach einem Eckball der Anschlusstreffer, nur zwei Minuten später folgte der Ausgleich durch den ehemaligen FCW-Nachwuchsspieler Zenel Hasani – wieder nach einem Eckball, wieder war die Hintermannschaft schlecht organisiert. Von da an «waren wir komplett von der Rolle», wie Digenti einräumte. Kreuzlingen hatte die Partie plötzlich im Griff, traf bei einem Angriff den Pfosten und in der 42. nach einem Konter zum 3:2-Pausenresultat.
Klare Worte in der Pause
In der Kabine sprach Digenti dann Klartext. Die deutlichen Worte schienen zu nützen: Nach der Pause nahm der FCW hat Heft wieder in die Hand, dominiert das Spiel, kreierte Chancen, verteidigte gut und wurde in der 80. Minute mit dem Ausgleich belohnt: Noe Holenstein flankte von links präzise vor das gegnerische Tor, Alessandro Barletta versenkte den Ball mit dem Kopf zum 3:3. Danach hatten beide Mannschaften noch Halbchancen, doch richtig gefährlich wurde es nicht mehr.
Nach dem torreichen Remis gegen den Leader steht der FCW-Nachwuchs in der engen Tabelle auf Platz 5 – nach wie vor mit der besten Defensive und nur vier Punkte hinter dem FC Kreuzlingen, der aber noch mit einem Spiel im Rückstand ist.
Die Schlusslichter kommen
Die nächsten Gegner heissen Gossau (Sonntag, 16.00h, Schützenwiese) und Balzers. Zwei Teams aus dem Tabellenkeller, die mit ihrer defensiven Spielausrichtung der U21 einiges abverlangen werden. Aber auch zwei Teams, bei denen Trainer Fabio Digenti zumindest vor dem Spiel kaum mit einem Unentschieden zufrieden sein wird. (moe)
Tore: 6. Rodriguez 0:1, 15. Ramabaja 0:2, 23. Laidouci 1:2, 25. Hasani 2:2, 42. Laidouci 3:2, 79. Barletta 3:3.
Mit 1:2 gegen die AC Taverne bezieht die U21 des Winterthurer ihre dritte Niederlage. Trotzdem steht sie auf Rang 4.
Man hatte einiges erwartet von der U21 des FCW vor dem Match gegen die AC Taverne. Denn sie empfing als Tabellendritter den Zwölften. Erfüllt wurden die Erwartungen aber nicht. Denn die Winterthurer verloren gegen die äusserst tief verteidigenden Tessiner 1:2. Weil sie, wenig überraschend für ein junges Team, in den entscheidenden Momenten zu wenig clever waren. Für Trainer Fabio Digenti gehört das zum Lernprozess: «Wenn man oben dabei ist, erwartet man auch sehr viel und ist dann enttäuscht, wenn es nicht läuft wie gewünscht. Aber wir müssen auch lernen, mit solchen Niederlagen umzugehen.»
Das Resultat war enttäuschend, auch für Digenti. Wie die jungen Winterthurer spielten, war aber nicht nur schlecht. Vor allem in der ersten Halbzeit, als auch Taverne noch mitmachte, bauten sie aus der Abwehr heraus auch mutig auf, suchten in der Offensive auch mal das Dribbling und nutzten die Gelegenheiten für schnelles Umstellen.
Winterthurer Geschenke
Eine solche nutzte Carmine Chiappetta in der 27. Minute zum 1:0 für das Heimteam. Zehn Minuten später glich Taverne aus. Zwingend war das nicht: Ein Tessiner wurde im Strafraum gefoult, als er sich mit dem Ball vom Tor wegbewegte. Auch das geht ins Kapitel Lehrgeld. Für Goalie Armin Abaz war der Penalty von Dusan Cvetkovic nicht zu halten.
Digenti sagt: «Eigentlich müssten wir beim Stand von 1:1 anders spielen. Andere würden den Ball möglichst einfach nach vorne kicken. Wir aber wollten Fussball spielen. Dabei passieren halt auch Fehler.» Und die kosten Punkte. Taverne war in der zweiten Halbzeit gar nicht mehr gross auf eigene Angriffe aus. Vielmehr wurde der Torhüter schon vor Ablauf einer Stunde und beim Stand von 1:1 zweimal wegen Zeitspiels ermahnt. Die Abwehr machte dicht. Angeführt wurde sie übrigens vom 37-jährigen Daniele Russo, der 2016/17 auch mal eine Saison auf der Schützenwiese für den FCW in der Challenge League spielte.
Das Tessiner Siegestor in der 74. Minute war ein Geschenk der Winterthurer. Sie verloren den Ball im Aufbau wenig zwingend, und Jacopo El Idrissi liess sich die offerierte Chance nicht nehmen. Ein Durchkommen gab es für den FCW danach schon gar nicht mehr, auch nicht, als Taverne nach einem Platzverweis für Alessio Telesca für die letzte Viertelstunde mit zehn Mann auskommen musste. Es fehlte dem FCW in Strafraumnähe an Ideen und Durchsetzungsvermögen.
Praktisch aufgelaufen
«Wir sind praktisch aufgelaufen, weil es zu lange ging, bis wir jeweils das Spiel verlagerten. Am Schluss waren wir zu ungenau, auch bei den Flanken», sagte Digenti. «Gegen Mannschaften, die so tief stehen, müssen wir mehr Tiefe kreieren und in diese Räume hineingehen, auch wenn es nur wenige sind.»
Grundsätzlich ist der Trainer aber nicht unzufrieden mit der Entwicklung des Teams. Die Tabelle interessiere zwar, sei aber nur zweitrangig. «Wichtiger ist, dass wir einen sehr reifen Fussball spielen.» Das sei der Fall gewesen. «Es sind manchmal eben Nuancen, die es ausmachen. Aber wir sind auf einem guten Weg.»
Rang 4 ist ein gutes Zwischenresultat, das ja auch noch verbessert werden kann. Am übernächsten Samstag trifft der FCW auswärts auf Leader Kreuzlingen, ein Team, das mutmasslich eher mitspielt als zuletzt Taverne. Anders dürfte es danach gegen Gossau und Balzers aussehen, die derzeit die letzten beiden Plätze belegen. Dann können die Winterthurer zeigen, was sie gegen tief stehende Gegner gelernt haben. (ldb/uk)
Die U21 des FC Winterthur hat am Sonntag im Tessin das erwartet schwierige Auswärtsspiel gegen Mendrisio ohne Gegentor gemeistert und mit dem 0:0 einen guten Auswärtspunkt geholt.
Es war definitiv kein Sonntagsspaziergang, den die U21 des FCW bei schönstem Herbstwetter im Tessin unternahm: Der FC Mendrisio war der erwartet schwierige Gegner, der mit seiner harten Gangart, einer gefährlichen Offensive und einem heissblütigen Publikum permanent Druck ausübte – und das auf einem Spielfeld, das deutlich mehr einem Acker als einem durchschnittlich gepflegten Rasen glich.
Entsprechend stellte U21-Cheftrainer Fabio Digenti seine Mannschaft auf den Fight ein: Sie überliess von der ersten Minute an das Spiel den Gastgebern, konzentrierte sich auf die Verteidigung und lauerte auf Konter.
Lange, hohe Bälle auf dem Acker
Die Tessiner griffen vor allem über die Seiten an und agierten auf dem für sie gewohnten holprigen Terrain meist mit langen und hohen Bällen. Damit hatten die jungen Winterthurer ihre liebe Mühe – in der Abwehr und im Aufbau, weil sie selber ihre Konterchancen mit diesem Stilmittel suchen mussten. «Als Mannschaft, die das technische Spiel pflegt, sind wir uns diesen Stil nicht gewohnt und waren auch deshalb permanent unter Druck», erläuterte Digenti nach dem Spiel.
Mendrisio hat dafür im Kader genau die richtigen Spieler, von denen zudem einige erfahrene Ex-Profis sind: Linksverteidiger Tito Tarchini (33) spielte einst beim FCZ, in Yverdon, Chiasso, Lugano und Bellinzona, Antoine Rey (37) im zentralen Mittelfeld von Lugano und Lausanne, Axel de Biasi (27) im Mittelfeld von Chiasso. Dazu kommen die beiden zweikampf- und kopfballstarken italienischen Stürmer Riccardo Bini (31; 4 Spiele/3 Tore) und Stefano Gibellini (27; 6/5).
Wettkampfglück mit guter Leistung verdient
Die Gastgeber beherrschten das Spiel und den Luftraum, sie waren bissig in den Zweikämpfen und konnten den Ball gut halten. Und sie hatten ein klares Chancenplus. Doch der Lohn blieb aus: In der ersten Halbzeit war ein Pfostenschuss das höchste der Gefühle, in der zweiten Hälfte prallte der Ball zweimal an die Latte.
Der FCW-Nachwuchs liess sich aber nicht einschüchtern und hielt gut dagegen. Trotz dem Druck unterlief der im Vergleich zum letzten Spiel in sieben Positionen umgestellten Mannschaft keine gravierenden Fehler.
Auch im Zweikampf wusste sich die U21 zu wehren, entsprechend war die Anzahl der Verwarnungen (drei für Mendrisio, vier für den FCW).
Rote Karte wegen Tätlichkeit
Als dann in der 80. Minute der erst 13 Minuten auf dem Feld stehende rechte Flügel Gabriele Mascazzini wegen einer Tätlichkeit gegen FCW-Aussenverteidiger Sven Kunz zurecht die Rote Karte sah, gerieten zwar die 600 Fans im Stadio Comunale in Rage, dem FCW verschaffte der korrekte Schiedsrichterentscheid aber ein wenig Luft. Die war nötig, denn der Schiedsrichter liess fast zehn Minuten nachspielen.
Die U21 kam in der Folge sogar noch zu zwei Chancen. Die eine vergab Julius Holder in der 88. Minute, die andere Altin Ramabaja in der 92. mit einem Kopfball im 5er direkt in die Hände des Goalies.
Als der Schiedsrichter das Spiel abpfiff, war klar: Der FCW hatte an diesem Sonntag eine grosse Portion Glück – entsprechend feierte er das torlose Unentschieden wie einen Sieg. «Das Wettkampfglück muss man sich verdienen», sagte ein zufriedener Digenti am Schluss. «Das haben wir heute mit einer disziplinierten und kämpferisch einwandfreien Leistung definitiv getan.» (moe)
Die U21 des FC Winterthur fährt gegen den SC YF Juventus Zürich einen ungefährdeten 3:1-Heimsieg (2:0) ein. In der Startelf standen auch die beiden Routiniers Francisco Rodriguez und Roy Gelmi, die sich nach ihren verletzungsbedingten Zwangspausen wieder Spielpraxis holen.
Mit dem SC YF Juventus Zürich erwartete die U21 des FCW am Sonntag wieder ein Gegner, der von den Ansprüchen und von der Substanz im Kader zu den Spitzenklubs in der 1.-Liga-Gruppe 3 gehört. Entsprechend reihten sich die Stadtzürcher vor dem Duell gegen den Winterthurer Nachwuchs punktgleich mit dem FCW, Freienbach und Eschen/Mauren direkt hinter den beiden Aufstiegsplätzen ein. Das Publikum auf der Schützenwiese durfte sich also auf ein Duell auf Augenhöhe freuen.
Die erste Halbzeit gehörte klar den Gastgebern, die wieder einmal im Stadion statt auf dem Kunstrasen antreten durften. Die U21 dominierte den Gegner und machte ihre Sache sowohl fussballerisch wie auch kämpferisch «sehr gut», wie Trainer Fabio Digenti nach dem Spiel lobte. YF Juventus kam zu keinen wirklichen Tormöglichkeiten – anders der FCW, der immer wieder in den gegnerischen Strafraum kam und sich einige gute Chancen erarbeitete.
Gute Team-Integration
Die Mannschaft trat zum ersten Mal in dieser Saison mit zwei gestandenen Profis aus dem Eins an: Offensivspieler Francisco Rodriguez (28) und Innenverteidiger Roy Gelmi (28), die beide zusammen über 450 Profi-Einsätze vereinen, standen erstmals nach ihren längeren Verletzungspausen wieder in einem Ernstkampf auf dem Platz – Gelmi auf seiner Stammposition, Rodriguez als hängende Spitze. Die beiden fügten sich gut in die Mannschaft ein, wie auch Rechtsverteidiger Sven Kunz (20), der erst zum zweiten Mal in der Startelf stand.
Kunz war es denn auch, der mit einem dezidierten Vorstoss über die rechte Seite den Führungstreffer einleitete. Der Ball gelangte über Alessandro Barletta (20) zu Julius Holder (18), der nicht lange fackelte und zum 1:0 einschoss. Nur fünf Minuten später sorgten Rodriguez und Carmine Chiappetta mit einer schönen Stafette für Gefahr im gegnerischen Sechzehner. Der flinke Chiappetta verleitete die YF-Abwehr zu einem Foul; Rodriguez verwandelte den Penalty abgebrüht via Pfosten zum 2:0.
Rasche Reaktion auf Anschlusstreffer
Die U21 des FCW betrieb in der ersten Halbzeit viel Aufwand, war viel unterwegs und machte Druck. Sie zollte diesem kräfteraubenden Stil in der zweiten Hälfte Tribut. In der Folge trat sie nicht mehr so dominant und kraftvoll auf, die (kleinen) Fehler häuften sich. YF Juventus kam besser ins Spiel – und zu Chancen. Zuerst trafen die Gäste nur die Latte, in der 84. Minute gelang Fabio Janett auf dem rechten Flügel dann tatsächlich der Anschlusstreffer.
Doch die Hoffnung keimte nur kurz: Vier Minuten nach dem 1:2 stellte der FCW den alten Abstand wieder her. Altin Ramabaja, der in der 64. Rodriguez ersetzte, flankte von rechts flach vors Tor, wo wieder Holder goldrichtig stand und mit Links einschob.
Der Jüngste als Doppeltorschütze
Der zweifache Torschütze machte bereits am letzten Wochenende beim 2:0-Sieg in Tuggen mit zwei Assists auf sich aufmerksam. Damals noch rechter Flügel, lief Holder gegen YF als Mittelstürmer auf. Der 18-Jährige ist zusammen mit Muqtar Abdi Ahmed der jüngste Spieler im Kader der U21. «Julius hatte immer gute Chancen, jetzt scheint bei ihm der Knopf aufgegangen zu sein», freut sich sein Trainer Fabio Digenti.
Damit passt Holder perfekt in diese junge und erfolgreiche Mannschaft, die mit erstaunlich reifem Fussball gefällt und nach erst zwei Niederlagen bloss zwei Punkte hinter dem Spitzenduo Kreuzlingen und Höngg auf dem 3. Platz liegt. (moe)
Mit einem 2:0 (2:0) beim starken FC Tuggen konnte die U21 des FC Winterthur nach zwei Niederlagen wieder ein Spiel für sich entscheiden. Beim vierten Sieg in der 1.-Liga-Gruppe 3 zeigte der FCW sowohl offensiv wie auch defensiv eine reife Leistung.
Der FC Tuggen gehört traditionell zu den ambitioniertesten und erfolgreichsten Vereinen in der Innerschweiz. Jahrelang gehörten die Schwyzer zur Spitzengruppe in der Promotion League, bis sie dann mit Neo-Trainer Bruno Berner 2017 in die 1. Liga abstiegen. Aber auch dort, in der Gruppe 3, reihten sie sich rasch wieder in der Spitze ein. In den letzten fünf Saisons belegte Tuggen immer einen Platz unter den ersten Vier.
Tuggen unter Zugzwang
In der laufenden Saison allerdings konnte der FC Tuggen seinem Führungsanspruch noch nicht gerecht werden. Vor dem Heimspiel gegen den FCW hatte die Mannschaft von Trainer Ivan Previtali trotz viel Routine und Qualität nur zwei Siege auf dem Konto. Ein Dreier gegen die jungen Winterthurer würde beruhigen und den Anschluss ans vordere Tabellenfeld gewährleisten.
Entsprechend engagiert starteten die Gastgeber in die Partie. Schon in der 8. Minute setzte Tuggens Spielmacher Julio Teixeira mit einem Volleyschuss ein erstes Zeichen. Tuggen machte das Spiel. Nur einige Zeigerumdrehungen später sorgte ein Zweikampf im Winterthurer Sechzehner für Unruhe, der gegnerische Stürmer fiel – doch der Pfiff des Schiedsrichters blieb wohl zurecht aus.
Zwei Tore in vier Minuten
Der FCW nutzte die Gelegenheit zu einem schnellen Gegenangriff über die rechte Seite. Julius Holder kam nach einem abgeblockten Schuss rechts aussen vor dem Strafraum an den Ball und spielte ihn vor das Tor, wo Alessandro Barletta in der 14. Minute clever vor seinem Gegenspieler zum Führungstreffer abstaubte.
Nur vier Minuten später war es wieder Holdener, der den entscheidenden Pass spielte: Diesmal holte er sich den Ball an der Mittellinie, zog auf der rechten Seite im vollen Lauf bis zum Strafraum und spielte den Ball wieder in die Mitte zum mitlaufenden Altin Ramabaja, der aus sieben Metern direkt vollstreckte.
Tuggen drückt, FCW hält dagegen
Tuggen, das im Mittelfeld mit den beiden ehemaligen FCW-Nachwuchspielern Silvan Kriz (23) und Jakup Jakupov (31) antrat, gab trotz des Rückstandes nicht auf und blieb auch in der Folge spielbestimmend. Nach dem Pausentee nahm der Druck auf die jungen Winterthurer nochmals zu. Doch der FCW hielt gut dagegen, störte früh und konsequent und blieb auch agil beim Umschalten nach vorne und hinten. «Eine gute Teamleistung», wird ein sichtlich zufriedener Cheftrainer Fabio Digenti nach der Partie loben.
Tatsächlich kam der anrennende Gegner trotz der Überlegenheit zu keiner zwingenden Torchance. Dafür hatte aber der FCW durchaus noch zwei, drei Kontermöglichkeiten, die zwar nicht in Tore umgemünzt werden konnten, dem Gegner aber doch die nötige Portion Respekt und Vorsicht abverlangten.
So blieb es beim 2:0 für die U21, die mit einer cleveren und reifen Leistung einen starken Gegner bodigte. Während der FCW sich nach den zwei Niederlagen gefangen hat und als Viertplatzierter nur vier Punkte Rückstand auf den Leader Kreuzlingen aufweist, wird man sich am oberen Ende des Zürichsees die Wunden lecken: Tuggen ist nach der Niederlage auf den drittletzten Platz abgerutscht. (moe)
Die U21 des FCW verliert ihr Heimspiel gegen die USV Eschen/Mauren nach einem späten Gegentreffer 1:2 (0:1). Eine Niederlage, die nicht hätte sein müssen.
Das Nachwuchsspieler des FC Winterthur haben eine strenge Fussballwoche hinter sich: Nach dem Auswärtssieg der U21 in Uzwil folgte unter der Woche die erste Niederlage im Nachtragsspiel in Freienbach und am Samstag dann das Heimspiel gegen Eschen/Mauren. Dazwischen: Arbeit, Schule, Training.
Trotz dem ungewohnten Rhythmus hielt sich die Mannschaft von Cheftrainer Fabio Digenti im dritten Spiel innert Wochenfrist gut. Die erste Halbzeit verlief ausgeglichen, optisch hatte der FCW sogar eher mehr vom Spiel, doch Torchancen gab es auf beiden Seiten nur je eine – die hatten es aber in sich.
Zuerst waren die Gäste aus Liechtenstein an der Reihe, als sie in der 25. Minute zu einem Eckball kamen. Innenverteidiger Adriano Sodano verwertete die Flanke per Kopf zum Führungstreffer. Effizienter geht nicht. Dass das Tor ausgerechnet vom Captain der USV kam, verwundert jedoch nicht: Er ist einer der stärksten Kopfballspezialisten in der 1. Liga. «Das haben wir zwar gewusst und uns extra darauf vorbereitet», sagte Digenti nach dem Spiel. Verhindern konnte die junge Winterthurer Defensive den Treffer des 32-jährigen Routiniers aber trotzdem nicht.
Fünf Minuten zogen die Winterhurer nach – beim Treffer von Aleksandar Babic sah der Schiedsrichter jedoch ein Offside. «Sicher ein sehr knapper Entscheid», kommentierte Digenti, wollte aber nicht weiter auf die strittige Szene eingehen. «So ist Fussball, das müssen wir akzeptieren.»
In der zweiten Halbzeit nahm der FCW das Zepter in die Hand, er war vor allem spielerisch besser als sein Gegner. Als dann Digenti nach einer Stunde als Folge der englischen Woche gleich vier frische Spieler einwechselte, nahm die Dominanz nochmals zu. In der 73. gelang Carmine Chiappetta der Ausgleich, kurz darauf hatte Julius Holder zwei hochkarätige Chancen. Es blieb aber beim 1:1 – bis dann Eschen/Mauren in der 89. nochmals zuschlug: Während die Winterthurer den Ball ins Out rollen sahen, erwischte ihn ein Liechtensteiner doch noch und flankte präzis auf den Kopf von Aleksandar Mladenovic, der mühelos einnicken konnte. Der FCW gab jedoch nicht auf: In der 93. wäre der nach vorne geeilte Torhüter Armin Abaz beinahe zum Helden geworden. Doch sein Schuss traf nur die Latte. Dann war das Spiel aus. (moe)
Die U21 des FC Winterthur musste sich am Mittwochabend erstmals in dieser Saison geschlagen geben. Sie verlor das Nachtragsspiel beim FC Freienbach 1:2 (0:1).
Das Nachtragsspiel in Freienbach begann wie in dieser Saison gewohnt: In der ersten Viertelstunde sah es so aus, als ob die U21 auch den siebten Ernstkampf der laufenden 1.-Liga-Meisterschaft im Griff hätte. Das Team von Cheftrainer Fabio Digenti begann stark, setzte den Gegner unter Druck und erarbeitete sich mehrere gute Torchancen. Die grösste war gleich eine doppelte: In der 5. Minute klatschte ein Kopfball des Flügelstürmers Aleksandar Babic an die Latte, Captain Luca Romano konnte den ins Spielfeld zurückprallenden Ball nicht optimal kontrollieren und schoss knapp übers Tor.
Doch diesmal kam es anders: Den bemühten Winterthurern gelang der Führungstreffer nicht, dafür kam der Gegner immer besser ins Spiel. Konzentrierten sich die Freienbacher zuerst auf die Verdichtung ihres Abwehrriegels, setzten sie nun vorne zunehmend auf Nadelstiche – mit Erfolg: Gleich mit der ersten richtigen Chance fiel das 1:0. Es war ein sehenswerter Treffer, eingeleitet durch einen schönen Chipball aus dem Zentrum auf die linke Angriffsseite zu Flügelstürmer Claudio Cristiano Teixeira, der sie elegant in die weite Ecke schob.
Ausgleich brachte keine Wende
Danach gestaltete sich das Spiel bis zur Pause ausgeglichen. Nach der Pause kam der FCW wieder besser aus der Kabine, doch die klareren Chancen hatten die Gastgeber – darunter einen Lattenschuss. In der 58, waren es aber trotzdem die Gäste, die zum Torerfolg kamen. Carmine Chiappetta wurde nach einer guten Einzelaktion im Strafraum gefoult, Captain Romano versenkte den Penalty souverän zum 1:1.
Der Ausgleich verschaffte dem FCW aber keinen Aufwind, er blieb weiterhin unter Druck. In der 79. schlugen die Hausherren nochmals mit einem sehenswerten Treffer zu: Dario Marcon verwandelte einen Freistoss von der 16er-Grenze direkt zum 2:1 – mit einem Geschoss, das wie ein Faden über die Mauer strich und unhaltbar für den 18-jährigen Goalie Dario Corbisiero im Netz landete.
Trainer Fabio Digenti wollte seiner Mannschaft nach der Niederlage keinen Vorwurf machen: «Wir haben alles gegeben, aber diesmal hat es einfach nicht gereicht.» Schon am Samstag kann die U21 die Scharte wieder auswetzen: Der Tabellendritte empfängt um 17.00h auf der Schützenwiese den Tabellensechsten Eschen/Mauren. (moe)
3.9.23, Runde 4: Die U21 des FC Winterthur gewann am Sonntag das Heimspiel gegen den SV Höngg verdient 2:0 (1:0). Mit je zwei Siegen und Unentschieden ist der FCW das einzige Team in der 1.-Liga-Gruppe 3, das noch ungeschlagen ist.
Das junge Team des FCW kam im Stadion Schützenwiese gleich von Beginn weg gut in die Partie, übernahm das Spieldiktat und kam auch zu Chancen, die zuerst aber zuerst nicht belohnt wurden – bis sich in der 13. Minute Innenverteidiger Loïc Lüthi bewusst in den Angriff über die linke Seite einschaltete und nach einem präzisen Zuspiel zum 1:0 einschieben konnte. Der FCW gab nach dem Führungstreffer nicht nach und erspielte sich weitere Möglichkeiten. Die beste war nach gut einer halben Stunde ein Kopfball von Alessandro Barletta an die Latte.
Auch nach der Pause kontrollierte der FCW das Spiel über weite Strecken und liess gegen die Zürcher nur wenig zu. In der 64. war es dann schliesslich der auffällige Carmine Chiappetta, der über links in den Strafraum zog und mit einem satten Schuss in die rechte Ecke zum Endstand von 2:0 traf. Der schnelle Flügelstürmer war bereits am ersten Treffer beteiligt. Höngg fand keine Mittel, um der Niederlage zu entgehen.
Cheftrainer Fabio Digenti war wie schon beim 3:0-Sieg gegen die U21 von GC zufrieden mit der Leistung seines Teams: «Wir waren heute die bessere Mannschaft, haben hinten nur wenig zugelassen und mehr Torchancen kreiert.» Tatsächlich macht die U21 zurzeit vieles richtig: Sie kann Tore schiessen und trotzdem hinten die Null halten. Der FCW hat in den ersten vier Runden erst einen Gegentreffer kassiert – so wenig wie kein anderes Team in der 1.-Liga-Gruppe 3. Das ist bei einer so jungen und frisch zusammengestellten Mannschaft keine Selbstverständlichkeit.
Nachholspiel gegen Freienbach
Der Verband hat den Termin für das Nachtragsspiel beim FC Freienbach festgelegt: Das Duell findet neu am Mittwoch, 13. September, 20.00h, statt. Es musste Ende August kurzfristig abgesagt werden, weil der Platz in Freienbach wetterbedingt nicht bespielbar war. (moe)
Die U21 des FC Winterthur gewinnt gegen den ebenbürtigen FC Uzwil 2:0 (0:0) und ist nach diesem Auswärtssieg nach wie vor das letzte ungeschlagenen Team der 1.-Ligagruppe 3.
Die Winterthurer U21 hat momentan alles, was ein abgezocktes Spitzenteam ausmacht: Sie schiesst vorne zuverlässig Tore, hält hinten den Laden ebenso regelmässig dicht und hat dann bei einem starken Gegner auch noch das nötige Wettkampfglück. So lässt sich der Auswärtssieg in Uzwil kurz auf den Punkt bringen, obwohl die Mannschaft in ihrer Jugendlichkeit alles andere als eine routinierte Truppe ist.
Cheftrainer Fabio Digenti kommt und abgesehen von Noe Holenstein, Loïc Lüthi und Torhüter Armin Abaz ohne Verstärkung aus dem Eins aus. Am Samstag gegen Uzwil liess er sogar vier U19-Spieler laufen – darunter den 18-jährigen Goalie Damien Corbisiero, der seine 1.-Liga-Premiere mit einem Shutout und einer guten Leistung feiern konnte.
Entscheidende zweite Halbzeit
Nach einer ereignisarmen ersten Halbzeit, in der sich die beiden Teams trotz leichten Vorteilen für den FCW mehr oder weniger neutralisierten, bekamen die rund 350 Zuschauerinnen und Zuschauer auf der Rüti in Henau nach der Pause einen unterhaltsamen Schlagabtausch zu sehen.
Die Gastgeber, die ihre letzten beiden Spiele gewonnen hatten, suchten mit viel Selbstvertrauen den Führungstreffer. Der FCW hielt gut dagegen, musste aber in dieser Startphase eine Viertelstunde vom besagten Wettkampfglück in Anspruch nehmen: In der 50. Minute wurde es vor dem Tor der Winterthurer erstmals richtig gefährlich. Die Uzwiler sahen den Kopfball ihres Captains Ensar Hajrovic schon im Tor, doch Goalie Corbisiero konnte ihn noch reflexartig mit dem Fuss auf der Linie abwehren. Elf Minuten später scheiterte er aus zwölf Metern erneut am hellwachen Torhüter. Und dann war da kurz darauf noch der Pfostenschuss – die Führung wäre für Uzwil zu diesem Zeitpunkt nicht gestohlen gewesen.
Wer sie selber vorne nicht macht...
Wie so oft, leitet der Konjunktiv auch in diesem Matchbericht die Niederlage ein: Obwohl spielbestimmend, kassierten die Gastgeber den Gegentreffer. Der FCW liess sich trotz der Druckwelle nicht einschnüren und fand immer wieder den Weg vor das gegnerische Tor. In der 69. Minute eroberte Stürmer Aleksandar Babic den Ball, fasst sich ein Herz und traf aus rund 25 Metern zum Führungstreffer. Apropos Winterthurer Wettkampfglück: Goalie-Routinier Timon Waldvogel (32) machte bei diesem Schuss nicht die beste Falle.
Weil die Uzwiler danach nochmals vehement den Ausgleichstreffer suchten, bot sich für den FCW mehr Platz für Konter. In dieser Phase zeigte sich die erstaunliche Abgeklärtheit und Geduld der U21, sich nicht erdrücken zu lassen oder sich in überhasteten Aktionismus zu stürzen. Die Entscheidung fiel denn auch erst in der Nachspielzeit, als Edvin Osmani nach einem Konterlauf den gegnerischen Torhüter ausspielte und zum 2:0 einschob. Dabei zeigte Trainer Digenti ein gutes Gespür: Er hatte den 20-jährigen Innenverteidiger erst zwei Minuten vorher für den rechten Flügelstürmer Julius Holder eingewechselt.
Mit drei Siegen und zwei Unentschieden in fünf Spielen sowie einem Torverhältnis von 8:1 steht der FCW auf dem dritten Tabellenplatz. Am Mittwoch, 20.00h, tritt er auswärts zum Nachtragsspiel gegen den FC Freienbach an. Beide Teams können sich mit einem Sieg in der Tabelle verbessern: Die U21 auf den zweiten Platz, Freienbach vom zehnten auf den vierten. (moe)
19.8.23, Runde 3: Die U21 des FC Winterthur gewinnt im kleinen Kantonsderby in der 1. Liga gegen die Alterskollegen der Grasshoppers 3:0 (2:0).
Es war eine spannende Affiche: Nur eine Woche nach dem 3:1-Sieg des FCW im Super-League-Duell gegen GC standen sich auch die beiden U21-Teams auf der Schützenwiese gegenüber. Die Frage war mindestens so heiss wie die Temperaturen an diesem Sonntagnachmittag: Können die Jung-Grasshoppers die Scharte der «Alten» auswetzen? Oder werden die jungen Löwen das Kräfteverhältnis mit einem Sieg zementieren?
Der FCW war trotz des Prestigecharakters «nur» mit den drei Jungen aus dem Eins angetreten, die schon in den ersten beiden Meisterschaftsspielen dabei waren: Neben Noe Holenstein (19), Loïc Lüthi (19) und Goalie Armin Abaz (21) bekam wieder der Stamm der neu zusammengestellten U21 das Vertrauen von Cheftrainer Fabio Digenti.
Zurecht, wie sich rasch zeigte: Die Jung-Löwen kamen gut ins Spiel und gingen bereits nach einer Viertelstunde durch einen Treffer von Holenstein in Führung. Es war ein Sonntagsschuss, ein Traumtor aus 25 Metern. Auch danach war der FCW die bessere Mannschaft. Ernsthafte Gefahr kam in der ersten Halbzeit nur einmal nach einem Fehlpass auf, Abaz war aber hellwach und konnte den Ausgleich mit einem «Big Safe» verhindern. Die dominierenden Winterthurer suchten das zweite Tor, hatten auch einige Chancen, doch ausgerechnet ein Eigentor durch GC-Captain Tristan Matkovic in der Nachspielzeit (48.) sorgte für den 2:0-Pausenstand – und auf psychologischer Ebene wohl auch für eine gewisse Vorentscheidung.
Auch in der zweiten Halbzeit blieb der FCW spielbestimmend. Defensiv stabil und diszipliniert neutralisierte er den Gegner, der heute kein Rezept gegen die starken Winterthurer fand. In der 83. Minute wurde die Geduld der Gastgeber belohnt: Mittelstürmer Aleksandar Babic machte mit dem dritten Treffer den Sack endgültig zu.
FCW-Trainer Digenti war sehr zufrieden mit seiner Mannschaft: «Das war ein starker Auftritt, wir wollten diesen Sieg und haben ihn uns verdient.» (moe)
12.8.23, Runde 2: Meisterschaft 1. Liga: Die U21 des FC Winterthur holt in Zürich gegen den FC Kosova beim torlosen Remis einen guten Auswärtspunkt.
Es war das erwartet schwierige Auswärtsspiel für die junge, neu formierte U21 des FCW: Die Mannschaft von Cheftrainer Fabio Digenti musste im Zürcher Juchhof gegen einen starken und erfahrenen Gegner standhalten, der physisch zur Sache ging und die Winterthurer unter Druck setzte. Digenti stimmte seine Spieler schon vor der Partie auf die Stärken des FC Kosova ein und baute entsprechend auf eine stabile Defensive und auf schnelle Konter.
Was die Abwehr betraf, ging das Rezept auf: «Wir verteidigten solidarisch und diszipliniert und liessen nur wenig zu», lobte der Trainer seine Mannschaft nach dem Spiel. Tatsächlich hatte der Gegner nur wenige klare Torchancen – die grösste etwa eine Viertelstunde vor Schluss mit einem Kopfball an die Latte. «Da hatten wir das nötige Glück», musste auch Digenti eingestehen.
«Die Nadelstiche sind uns leider nur im Ansatz gelungen», bilanzierte Digenti die Arbeit seiner Offensivabteilung. Im Aufbau und Abschluss «waren wir zu fehlerhaft – daran müssen wir arbeiten».
Es war aber nicht nur das eigene Unvermögen: Dem FCW stand an diesem Tag ein starker Gegner gegenüber, der mit Routiniers wie den Ex-FCW-Profis Christian Leite (2006-14: 148 Spiele im FCW-Tor) und Verteidiger Denis Markaj (2017-19: 58 Spiele) viel Erfahrung auf den Platz bringt. Beim FCW standen vom erweiterten Eins-Kader wie zum Saisonauftakt nur Noe Holenstein (19), Innenverteidiger Loïc Lüthi (19) und Goalie Armin Abaz (21) im Einsatz.
Digenti zeigte sich auch deshalb zufrieden mit der Leistung und dem Punkt – schliesslich sei die Mannschaft noch sehr jung, und die Spieler bräuchten erst einmal Spielpraxis, um aus dem Nachwuchs- im Erwachsenenfussball anzukommen. (moe)
5.8.23, Runde 1: Die U21 des FC Winterthur und der FC Linth 04 trennen sich im Auftaktspiel zur neuen 1.-Liga-Saison 1:1 (1:1). Beide Trainer können damit gut leben.
Es war ein Spiel auf Augenhöhe. Die U21 des FCW startete auf dem Kunstrasen Schützenwiese besser ins Spiel und hatte mit ihren neuen Stürmern Aleksandar Babic (19/vom FC Basel) und Julius Holder (18/aus dem eigenen Nachwuchs) gute Möglichkeiten zum Führungstreffer. Doch der FC Linth 04 fing sich und kam ebenfalls zu Chancen.
In der 38. Minute klappte es dann: Nach einer starken Balleroberung durch Noe Holenstein verwertete Babic das Zuspiel eiskalt zum 1:0 für die Gastgeber. Leider hielt die Führung nur kurz: Nur drei Minuten später konnte der 38-jährige Routinier und Ex-FCW-Verteidiger Pascal Thrier für die Gäste aus dem Kanton Glarus ausgleichen. Es war (wieder einmal) ein Kopftor nach einem Freistoss.
Danach neutralisierten sich die beiden Mannschaften, das Spiel fand vor allem im Mittelfeld statt. Die Adrenalinproduktion wurde auf beiden Seiten nur noch kurz vor Abpfiff angekurbelt – dafür ordentlich: Die Gäste erhielten nach einem Fehler der FCW-Defensive aus dem Nichts eine 100-prozentige Chance, konnten sie aber nicht nutzen. Es blieb beim leistungsgerechten 1:1.
Aus dem Eins-Kader spielten nur die drei Joungsters Armin Abaz (Tor), Loïc Lüthi (Innenverteidigung) und Noe Holenstein (Mittelfeld) in der Startelf. Ansonsten gab es im Team einen starken Umbruch mit Talenten aus der U18 und einigen jungen Spielern aus anderen Klubs.
Der Gegentreffer und seine Entstehung waren eine der wenigen Punkte, die Cheftrainer Fabio Digenti nach dem Spiel kritisierte: «Wir verursachten wieder einen unnötigen Freistoss und kassierten das Tor aus einer Standardsituation – daran müssen wir arbeiten.» Ansonsten zeigte sich Digenti zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft und dem Ergebnis – auch wegen der Riesenchance des Gegners, die eigentlich das 1:2 hätte sein müssen, wie auch der ehemalige Linth-Trainer Digenti anmerkte.
Sein Nachfolger Mike Koller war mit dem Ergebnis und der Leistung seiner Mannschaft ebenfalls zufrieden und lobte gegenüber den Medien den FCW: «Winterthur hat einen sehr starken Eindruck hinterlassen. Ich denke, hier werden noch andere Mannschaften Punkte liegen lassen. Nur allein schon deshalb bin ich mit dem 1:1 zufrieden.» (moe)