FC Winterthur vs. FC Lausanne-Sport
Matchzusammenfassung
Schöne Bescherung zum 3. Advent: 3 Punkte und 3 Tabellenplätze
Der FCW gewinnt gegen Lausanne-Sport 1:0 (0:0) und überwintert damit mit zuletzt zwei Siegen in Folge und 22 Punkten auf dem guten 7. Tabellenplatz. Matteo di Giusto gelang in der 75 Minute mit hartnäckigem Nachsetzen das einzige Tor des Spiels. Viel umjubeltes Highlight neben dem ersten zu-Null-Sieg: In der 90. konnte Granit Lekaj nach seiner längeren Verletzung sein Comeback feiern.
Das Spiel an diesem kalten Sonntagnachmittag hatte einiges zu bieten: Es war der letzte Ernstkampf vor der Winterpause, das Resultat hat also neben der sportlichen Bedeutung auch eine psychologische Komponente. Der FCW konnte mit einem Sieg drei Plätze gut machen und neben GC und Yverdon auch den heutigen Gegner Lausanne-Sport hinter sich lassen und den Abstand auf das Tabellenschlusslicht Lausanne-Ouchy auf 11 Punkte vergrössern. Für den Gegner galt gleiches: Mit einem Sieg hätte Lausanne-Sport den FCW distanzieren und GC und Yverdon überholen können. Ein heisses Duell also um Platz 7 und um das gute Gefühl, mit einem Sieg in die verdienten Ferien zu gehen. Trotz der gewissen Brisanz war auf den Publikumsrängen ein stimmungsvolles, aber friedliches Fussballfest angesagt: Die beiden Fanlager pflegen seit vielen Jahren eine stabile Fanfreundschaft. In beiden Fanlagern wehten im Fahnenmeer auch Fahnen des anderen Lagers.
Die Ausgangslage war offen: Der FCW durfte zuhause antreten und hatte mit dem Kampfsieg im Kantonsderby gegen den FCZ nach zuletzt vier Niederlagen in Serie viel Moral getankt. Lausanne wiederum trat mit dem Wissen an, nur eines der letzten acht Spiele verloren zu haben.
Startphase gehörte dem FCW
Die erste Phase des Spiels gehörte dem FCW: Er wirkte bissiger und entschlossener und kam auch zu Möglichkeiten. Schon in der 3. Minute musste Lausanne-Goalie Karlo Letica dezidiert eingreifen. Er lenkte einen scharfen Freistoss von Samuel Ballet über die Latte. Das wäre das 1:0 gewesen.
Erstmals machten die Gäste nach einer Viertelstunde auf sich aufmerksam. Eine Flanke von Linksverteidiger Morgan Poaty fast von der Cornerflagge zieht gefährlich aufs Tor von Marvin Keller, geht aber ins Aus. Die Aktion war der spürbare Beginn einer dominanten Phase der Waadtländer, die bis zu Pause andauerte – allerdings mit wenig Zählbarem.
Geschenke hüben wie drüben
Nach der Pause war es wieder der FCW, der besser in das Spiel fand. In der 53. Minute tankte sich Sayf Ltaief durch die gegnerische Abwehr, sein Abschluss geriet aber ein bisschen zu hoch, der Schuss strich knapp über die Latte. Nur zwei Minuten später war es wieder Ltaief, der sich (diesmal im Doppelpass mit Ballet) mit viel Schwung in den Strafraum dribbelte. Seine flache Hereingabe verpasste Tobias Schättin vor dem Tor nur knapp.
Nach zwanzig Minuten kommt Lausanne wieder besser ins Spiel. Nach einem Ballverlust von Matteo Di Giusto in der eigenen Platzhälfte wird es in der 68. Minute richtig gefährlich: Antoine Bernede schnappt sich den Ball und hat viel Platz, doch sein Schuss fliegt zum Glück deutlich übers Tor.
Geschenke gabs am 3. Advent auf beiden Seiten: In der 71. Minute verstolperte Lausanne-Verteidiger Noë Dussenne, der bei der letzten Begegnung beide Lausanne-Tore schoss, den Ball, Ltaief profitierte und passte mustergültig ins Zentrum, wo der freistehende Di Giusto aus bester Position am gegnerischen Goalie scheiterte.
Di Giusto: Wieder ein Joker-Goal
Nach zwei negativen Erlebnissen war es aber dann doch Di Giusto persönlich, der für den entscheidenden Treffer sorgte: Captain Luca Zuffi lancierte die Nummer 10 des FCW mit einer perfekten Flanke hinter die Abwehr, Di Giusto vollstreckte im zweiten Versuch und liess Letica im Goal der Gäste mit seinem Aufsetzerschuss in die weite Ecke keine Chance.
Cheftrainer Patrick Rahmen machte seinem Ruf als Joker-Goldhändchen wieder alle Ehre: Er wechselte Di Giusto in der Pause für Basil Stillhart ein. Es ist die 14. Einwechslung im 18. Spiel, die zu einem Tor für den FCW führt. Besser kann es in der Super League niemand.
Zum letzten Höhepunkt der Partie kam es in der 90. Minute: Granit Lekaj betrat im Wechsel mit Samuel Ballet das Spielfeld. Damit kehrte der routinierte Innenverteidiger und eigentliche Captain nach längerer Verletzungspause endlich zurück ins Spielgeschehen. Der Applaus im Publikum war entsprechend stark und herzlich.
Kurz darauf pfiff Schiedsrichter Luca Piccolo das Spiel ab. Granit is back, der FCW gewinnt das letzte Spiel, der Sonntag kann gemütlich ausklingen.
Start mit Heimspiel gegen Servette
Wir wünschen schon jetzt allen Fans, Sponsor:innen und allen, die den FCW in irgendeiner Form unterstützen, eine zufriedene Winterpause und freuen uns auf die Rückrunde, die schon am Samstag, 20. Januar, mit dem attraktiven Heimspiel gegen Servette starten wird.
Impressionen vom Spiel
Spieler
FC Winterthur
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Marvin Keller
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Tobias Schättin
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Remo Arnold
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Loïc Lüthi
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Silvan Sidler
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Luca Zuffi
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Basil Stillhart
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Sayfallah Ltaief
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Randy Schneider
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Samuel Ballet
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Aldin Turkes
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Roman Buess
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Nishan Burkart
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Thibault Corbaz
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Matteo Di Giusto ⚽
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Souleymane Diaby
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Adrian Gantenbein
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Markus Kuster
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Granit Lekaj
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Samir Ramizi
Spieler
FC Lausanne-Sport
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Karlo Letica
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Morgan Poaty
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Berkay Dabanli
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Noë Dussenne
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Raoul Giger
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Antoine Bernede
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Jamie Roche
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Samuel Kalu
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Olivier Custodio
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Fousseni Diabaté
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Kaly Sène
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Trae Coyle
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Thomas Castella
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Rares Ilie
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Anel Husic
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Stjepan Kukuruzovic
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Brighton Labeau
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Mickaël Nanizayamo
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Dominik Schwizer
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Toichi Suzuki
Aufstellung
FC Winterthur
Aufstellung
FC Lausanne-Sport
Statistik
Informationen
Sektoren A, B, C und D2: via Onlineshop und via Tourist Information am HB Winterthur.
Tickets für den Gastsektor gibt es ausschliesslich über die Kanäle der Gastmannschaft.
Es gibt diverse Kontingente, welche für unterschiedliche Partner oder Promotionen reserviert sind. Wenn diese bis ca. 48h vor dem Spiel nicht vollständig bezogen werden, geben wir diese Tickets kurzfristig zum Verkauf frei. Über den Ticket-Alarm informieren wir jeweils, ob und wann dies der Fall ist.
Matchvorschau
Vorwärts Winterthur, auf zum letzten Duell!
Nach dem grossartigen Derbysieg gegen den FC Zürich empfängt der FCW morgen Sonntag den FC Lausanne-Sport zum letzten Spiel vor der Winterpause. Das Duell gegen den Aufsteiger hat Sechspunkte-Charakter. Bei einem Sieg kann der FCW vom 10. auf den 7. Rang klettern und dabei auch die finanzstarken Waadtländer überholen.
Was für ein Kantonsderby am Mittwochabend auf der ausverkauften Schützenwiese: attraktiv, spannend, friedlich, mit einer tollen Fankultur hüben wie drüben – und einem Last-Minute-Tor historischen Ausmasses, das das Stadion zum Explodieren brachte: In der 94. Minute schoss Nishan Burkart den FCW zum ersten Sieg über den FCZ seit 1989. Die beiden Klubs spielten damals in der NLB, Burkart war zu dieser Zeit «noch nicht einmal geplant», wie der 2000er-Jahrgang nach dem 2:1 im TV-Interview schmunzelnd sagte.
Der Dreier für den Aussenseiter war für die meisten unerwartet – aber für Winterthur enorm wichtig. Mit dem aussergewöhnlichen Sieg gegen den Tabellenzweiten aus der Nachbarstadt beendete der FCW eine Flaute aus vier Niederlagen in Serie.
Das gibt Mut und Zuversicht für die kommenden Aufgaben. Die nächste steht bevor: Am Sonntag folgt die letzte Runde vor der Winterpause, danach ruht der Spielbetrieb bis am 20. Januar. Drei Punkte im letzten Spiel sind in solchen Situationen psychologisch viel wert, denn der letzte Eindruck bleibt haften – im Positiven wie im Negativen.
Gegner ist der FC Lausanne-Sport. Ein Traditionsklub mit einer glorreichen Vergangenheit, national wie international. Doch das war früher, als der 1896 gegründete Verein noch Lausanne-Sports hiess und bis zum Konkurs 2003 sportlich nie abgestiegen war. Seither mussten die Waadtländer kleinere Croissants backen. Mal gings rauf, mal runter, mal spielten sie in der Super League, dann wieder zweitklassig – aber immer im Schatten der starken lokalen Hockey-Konkurrenz.
2005 entfachte die Rückkehr von Starstürmer Stéphane Chapuisat eine Aufbruchstimmung, 2010 sorgte der damalige Challenge-Ligist mit dem Einzug in den Cup-Final und der sportlichen Qualifikation für die Europa-League-Gruppenphase für Furore. Auch mit der Übernahme durch den Milliarden-Konzern Ineos 2017 blieb Lausanne trotz hoher Investitionen in Kader und Infrastruktur ein Liftklub. Dank den Finanzen gilt Lausanne diese Saison nicht als klassischer Aufsteiger, der wie Winterthur, Yverdon oder Ouchy in erster Linie froh sein muss, wenn er die Klasse halten kann.
So gesehen ist der FCW in seiner zweiten Super-League-Saison nicht automatisch Favorit, auch wenn Trainer Ludovic Magnin gelbgesperrt nicht auf der Bank sitzen darf. In der ersten Begegnung im August in Lausanne konnte sich der FCW erstaunlich deutlich durchsetzen. Die Tore zum 5:2-Sieg erzielten Turkes, Ballet, Gantenbein und im Doppelpack Top-Scorer Ltaief. Sie alle werden am Sonntag heiss auf einen Einsatz sein.
Vorwärts Winterthur: Lasst uns zum Abschluss noch einmal die Schützenwiese füllen und unseren FCW zum Sieg anfeuern, damit wir unterm Weihnachtsbaum keine verlorenen Punkte suchen müssen.
Porträt Luca Zuffi
Luca Zuffi - Der Familienmensch
Nach mehr als einem Jahrzehnt in der Fremde kehrte Luca Zuffi im Sommer auf die Schützenwiese zurück. Der 33-Jährige hat auch nach 16 Saisons als Profi noch nicht genug.
Der späte Sieg im Derby gegen den FCZ weckte selbst bei einem dreifachen Schweizer Meister und Champions-League-erprobten Routinier wie Luca Zuffi grosse Emotionen. „Für solche Momente spiele ich immer noch. Das sind gewaltige Gefühle, zumal wir in den letzten Wochen den Eindruck hatten, dass vieles gegen uns lief“, sagt der 33-Jährige, der nach elf Jahren auf diese Saison hin auf die Schützenwiese zurückgekehrt ist. Der Fakt hingegen, dass das Nachholspiel unter der Woche stattfindet, löst bei ihm nur ein Schulterzucken aus, schliesslich hat er beim FC Basel Saisons mit bis zu 65 Partien und vielen „englischen Wochen“ erlebt. „Ich bin seither zwar ein paar Jahre älter geworden, aber nach wie vor fit“, sagt er schmunzelnd.
Dass schon sein Vater Dario beim FCB spielte, führte dazu, dass Luca Zuffis erster Verein der FC Oberwil war. Dass der Vater zuvor bei YB unter Vertrag stand, sorgte für den Geburtsort Bern. Jetzt sind die beiden beim FCW wieder vereint. Eines Tages gar als Trainer-Duo? „Vorerst einmal konzentriere ich mich voll auf meine Karriere als Spieler“, will Luca Zuffi noch nichts von solchen Plänen wissen. Er unterschrieb im Sommer einen Zweijahresvertrag und kann sich auch vorstellen, diesen weiter zu verlängern, wenn der Körper mitmacht. „Nach Abschluss der Karriere wäre es naheliegend, im Fussball und im Verein zu bleiben – ich kann mir auch einen Bürojob vorstellen“, sagt er.
Die doppelte Sieben
Dass seine Zwillinge Liamo und Lanyo im April im Unispital Zürich und nicht an Zuffis Arbeitsort Sion geboren wurden, lag daran, dass beide zweieinhalb Monate zu früh zur Welt kamen und anschliessend mehrere Wochen in der Neonatalogie verbringen mussten. Im Vergleich zu diesem Überlebenskampf verkamen die Abstiegssorgen mit dem FC Sion zur sportlichen Randnotiz. Wenn immer möglich pendelte Zuffi zwischen dem Wallis und der Winterthurer Heimat hin und her. „Mittlerweile gedeihen die beiden Jungs prächtig, sie nehmen laufend zu und entwickeln sich gut“, freut sich der nun dreifache Familienvater.
Durchschlafen ist bisher aber noch ein frommer Wunsch, ein- bis dreimal pro Nacht heisst es aufstehen und nach den Kleinen sehen. „Wir haben uns daran gewöhnt und bekommen von der ganzen Familie viel Unterstützung. Alle helfen mit“, so Zuffi. Das Problem ist nur der Grossvater der Zwillinge, der als Assistenztrainer des FCW immer zu den gleichen Zeiten als Betreuungsperson ausfällt wie der Papa. „Während des Trainingslagers in der Türkei im Januar werden wir beide fehlen. Aber auch das werden wir packen“, sagt Luca Zuffi lachend. Seine aktuelle Rückennummer 77 – quasi die doppelte Nummer 7, die er in Thun, Basel und Sion trug – passt ebenfalls zu den nun acht Monate alten Zwillingen.
Zwei Welten
Die Gegentribüne ist neu, es steht ein Clubhaus da, die Geschäftsstelle wurde erweitert – einige Dinge haben sich verändert, seit Luca Zuffi den FCW im Sommer 2012 Richtung Thun verliess. Viele Funktionäre traf er aber immer noch an, als er mit drei Meistertiteln und zwei Cupsiegen im Gepäck auf die Schützi zurückkehrte.
Im Gegensatz zu seiner letzten Station im Wallis läuft er nun auch wieder in einem Team auf, das zusammenhält. „Es ist einfacher, alles zu geben und Fehler der Mitspieler auszubügeln, wenn du ihnen vertraust – wenn du weisst, dass sie auch alles geben, um dich zu unterstützen“, beschreibt Zuffi die beiden Welten, die unterschiedlicher nicht sein könnten. In Sion führte die Grüppchenbildung innerhalb des Teams letztlich zum Abstieg. Langjährige Freundschaften zu ehemaligen Mitspielern entstanden denn auch früher. Mit Fabian Frei, Silvan Widmer (FCB) oder Michael Siegfried (Thun) tauscht er sich bis heute regelmässig aus. Dass sich der Familienmensch Luca Zuffi gerade mit anderen Familienvätern besonders gut versteht, ist kein Zufall.
Kurzpass mit Luca Zuffi
- Wohnort: Winterthur
- Zivilstand: verheiratet, Kinder Luna (3), Liamo und Lanyo (8 Monate)
- Ausbildung: KV-Lehre
- Position: Mittelfeld
- Stationen: FC Oberwil, FCW (E-Junioren bis Challenge League), FC Thun (2012-14), FC Basel (2014-21), FC Sion (2021-23), FCW (seit 1.7.2023)
Mein erstes besuchtes Fussballspiel
Eines meines Vaters im alten Joggeli in Basel.
Dieses Star-Trikot trug ich auf dem Pausenplatz
Das von Raul (Real Madrid) mit der Nummer 7.
Meine Sternstunden
Der erste Meistertitel mit dem FCB und der Feier auf dem „Barfi“, erstes Champions-League-Spiel im Bernabeu in Madrid (trotz 1:5), zwei Tore gegen Saint-Etienne in der Europa League
Meine letzte Busse
Kann mich nur daran erinnern, beim FCB einmal zu spät gekommen zu sein. Jahre her.
Links zum Spiel
Matchball-Spenden
Ristorante Castello, 8408 Winterthur, www.castelloristorante.ch
TopCC Winterthur, für alle die gerne essen und trinken, In der Au 9, 8406 Winterthur, www.topcc.ch
Jardin de Ville, Winterthur
TCS Gruppe Winterthur, www.tcs.ch/de
Interna Möbel AG, Steigstrasse 26, Winterthur, www.internamoebel.ch
Jucker Transportunternehmung GmbH, Rudolf-Diesels-Str. 2a , 8404 Winterthur,office@jucker-transport.ch
Hako Getränke, Steinberggasse 53, Winterthur, www.hakogetraenke.ch
Fredy Vögeli Sanitär & Heizungen GmbH, Weiacherstrasse 58, Pfungen, info@voegeli-sanitaer.ch
Blumen Müller, Wartstrasse 31, Winterthur, www.blumen-mueller.ch
Renate Dürr, Stadtparlamentarierin Grüne , www.winterthur-gruene-zh.ch
Intersport Football Winterthur, Obere Kirchgasse 3, 8400 Winterthur, www.teamshop.ch