FC St. Gallen 1879 vs. FC Winterthur
Matchzusammenfassung
Comeback und verdienter Auswärtspunkt
Zweimal in Rückstand geraten, zweimal zurückgekommen: Der FCW zeigt beim 2:2 (1:0) im Hexenkessel von St. Gallen eine tolle Moral und einen unermüdlichen Kampfgeist und belohnt sich mit einem wichtigen Auswärtspunkt.
Kybunpark | 18’500 Fans (davon 1500-2000 aus Winterthur) | SR: San | Tore: 6. Milosevic 1:0, 46. Fofana (Zuffi) 1:1, 54. Toma 2:1, 78. Burkart (Gantenbein) 2:2 | FCW: Keller; Sidler, Lekaj, Arnold, Schättin (74. Burkart); Zuffi, Jankewitz (72. Stillhart); Gantenbein, Di Giusto (72. Schneider), Ltaief; Fofana (86. Corbaz) | FCW ohne Chiappetta, Lüthi, Baroan, Araz (alle verletzt), Turkes, Buess (krank), Diaby (gesperrt).
Langweilen? Taktieren? Aufgeben? Definitiv drei Fremdwörter, wenn der FCW und der FCSG aufeinandertreffen. Der Unterhaltungswert ist unabhängig vom Spielausgang hoch, die Stimmung im Stadion und die Fussballkultur auf beiden Seiten einmalig. So war es in den vergangenen sechs Partien seit dem Winterthurer Aufstieg, so war es auch bei der jüngsten Ausgabe dieses heissen Ost-Duells am Samstag im sehr gut gefüllten Kybunpark.
Beide Mannschaften legten sofort den Vorwärtsgang ein und versuchten den Gegner unter Druck zu setzen. Schon nach drei Minuten hatte Matteo di Giusto für die Gäste in Rot die erste Möglichkeit. Nach einem Zuspiel über links von Sayf Ltaief zog er von der Strafraumgrenze ab, Espen-Goalie Zigi brachte gerade noch die Hände hoch, um den satten Schuss knapp übers Tor zu lenken.
Frühen Rückstand gut weggesteckt
Nur kurze Zeit später klingelte es bereits – glücklich für die Hausherren, frustrierend für den FCW: Goalie Marvin Keller rutschte nach einer Rückgabe auf dem schmierigen Boden aus, der heranbrausende Stürmer Jovan Milosevic schnappte sich den Ball und schob in der sechsten Minute ungehindert zum 1:0 für den FCSG ein. «Der Rasen war einfach scheisse», wird Captain Granit Lekaj seinen Kollegen nach dem Spiel vor den Medien in Schutz nehmen. «Unglücklich, aber passiert halt», kommentierte Cheftrainer Patrick Rahmen. Tatsächlich fing sich Marvin Keller rasch wieder und wirkte nach dem Lapsus kein bisschen verunsichert. Kompliment!
Nach dem frühen Gegentor musste der FCW eine kurze, aber heftige Druckphase überstehen, was ihm gut gelang. Danach glich sich das Spiel mehr und mehr aus, es ging munter hin und her, blieb aber bis zur Pause bei der knappen Führung der Hausherren, die seit vier Spielen auf ein Erfolgserlebnis warteten.
Fazit zur Halbzeit: Ein völlig offener Spielverlauf und zwei Teams, die dies spürten und sich sichtlich um weitere Treffer bemühten.
Früher Ausgleich durch Fofana
Die zweite Halbzeit begann wie die erste: Mit Vollgas. Der FCW blockt gleich zu Beginn einen Angriffsversuch des FCSG ab, der Ball kommt zu Luca Zuffi, der das Spielgerät in genialer Manier von ganz links aus dem eigenen Viertel tief in die Mitte des gegnerischen Viertels befördert, wo der schnelle Boubacar Fofana sich gegen seinen Gegner durchsetzt und den Ball aus vollem Lauf am herauseilenden Goalie ins Netz befördert (46.). Musste der FCW zu Beginn eine bittere Pille schlucken, gab es für die St. Galler zum Start der zweiten Hälfte eine kalte Dusche.
Nur zehn Minuten später waren wieder die Gastgeber am Drücker: Ein Konter nach einem unnötigen Ballverlust führte über Christian Witzig, der zuerst Lekaj stehen liess und den Ball zum frei stehenden Bastien Toma spielte, der mühelos zur erneuten Führung der St. Galler einschob.
Burkart als Sturmtank zum 2:2
Doch damit war das Spiel noch lange nicht zu Ende. In der 71. Minute erobern Silvan Sidler und Ltaief links im eigenen Viertel den Ball, der tunesische Nationalspieler bringt den Ball mit einem langen Pass zu Fofana, der im Mittelkreis lauert und von seinem Gegenspieler Mattia Zanotti grob von den Beinen geholt wird. Schiedsrichter Fedayi San zeigte ohne zu zögern Gelb, und weil Zanotti schon Gelb gesehen hatte auch gleich Rot.
Der FCW witterte gegen die dezimierten St. Galler die Chance und hielt den Druck entsprechend hoch. Nur fünf Minuten nach dem Platzverweis passte Nishan Burkart aus dem Mittelfeld zu Adrian Gantenbein, der direkt in die Tiefe vor den Strafraum weiterleitete, wo Sprinter Burkart bereits angekommen war. Burkart, der kurz zuvor für Aussenverteidiger Tobias Schättin ins Spiel kam, liess im Strafraum seine Gegner stehen und wuchtete den Ball in Mittelstürmer-Manier an Zigi vorbei in die kurze Ecke zum erneuten Ausgleich.
Bei diesem leistungsgerechten 2:2 blieb es dann auch. Es ist da erste Unentschieden gegen St. Gallen seit dem Aufstieg in die Super League. Viermal hat der FCW gewonnen (dreimal auf der Schützi), zweimal der FCSG (im Kybunpark). Zu einem achten Aufeinandertreffen (auf der Schützenwiese) wird es diese Saison nur noch dann kommen, wenn beide Mannschaften im letzten Durchgang in der gleichen Gruppe spielen.
Der FCW hat damit einen wichtigen Auswärtspunkt geholt, Tabellenplatz 7 verteidigt und den Rückstand auf den 4. Platz (FCSG) bei vier Punkten halten können. Zudem führte er auch in der 23. Runde eine einmalige Serie weiter: Seit der zweiten Runde schiesst er in jedem Spiel mindestens ein Tor.
Sonntag Lausanne, Mittwoch Cup
Dem FCW steht nun eine spannende englische Woche bevor. Am kommenden Sonntag, 16.30h, spielt er wieder auswärts (gegen Lausanne-Sport), danach gehts dann gleich nochmals in der Fremde weiter im Schweizer Cup: Das Team von Patrick Rahmen tritt am Mittwoch, 28.2. 20.30h, im Letzigrund zum Viertelfinal-Kantonsderby gegen den FCZ an. Infos zu den Spielen/Ticketing/Fanreisen auf unserer Website im jeweiligen Matchcenter.
Impressionen vom Spiel
Spieler
FC St. Gallen 1879
-
Lawrence Ati Zigi
-
Chima Okoroji
-
Abdoulaye Diaby
-
Jozo Stanic
-
Mattia Zanotti
-
Christian Witzig
-
Albert Vallci
-
Patrick Sutter
-
Mihailo Stevanovic
-
Chadrac Akolo
-
Jovan Milosevic ⚽
-
Willem Geubbels
-
Justin Janitzek
-
Corsin Konietzke
-
Felix Mambimbi
-
Nikolaj Möller
-
Fabian Schubert
-
Bastien Toma ⚽
-
Lukas Watkowiak
-
Julian von Moos
Spieler
FC Winterthur
-
Marvin Keller
-
Tobias Schättin
-
Remo Arnold
-
Granit Lekaj
-
Silvan Sidler
-
Luca Zuffi
-
Alexandre Jankewitz
-
Sayfallah Ltaief
-
Matteo Di Giusto
-
Adrian Gantenbein
-
Boubacar Fofana ⚽
-
Michael Gonçalves
-
Nishan Burkart ⚽
-
Thibault Corbaz
-
Adrian Durrer
-
Markus Kuster
-
Francísco Rodríguez
-
Yannick Schmid
-
Randy Schneider
-
Basil Stillhart
Aufstellung
FC St. Gallen 1879
Aufstellung
FC Winterthur
Statistik
Informationen
Matchtickets für den Gastsektor sind erhältlich am 8. Februar an der Extrabar @LiberoBar (18 bis 20 Uhr), am Heimspiel gegen Luzern (11. Februar 2024) im Kassenhaus C und am Donnerstag, 15. Februar, 18.00 bis 20.00h, wieder in der Extrabar @LiberoBar.
Am Spieltag wird die Tageskasse vor dem Gastsektor im kybunpark offen sein.
Die Preise: Einheitspreis 20 Fr., Kinder bis 6 Jahre gratis.
Kein Ticketverkauf im Extrazug!
Wir wollen so viele Fans wie möglich zum Spiel bringen. In Zusammenarbeit mit den SBB kann der FCW einen Extrazug anbieten, der ohne Halt bis St. Gallen Winkeln fährt. Vom Bahnhof Winkeln gehen die Fans zu Fuss zum Stadion (ca. 10 min).
ACHTUNG: NEUE ABFAHRTSZEITEN!
Hinreise: Winterthur (Gl. 8) ab 16.10h | St. Gallen Winkeln (Gl. 2) an 16.51h
Rückreise: St. Gallen Winkeln (Gl. 1) ab 20.49h | Winterthur (Gl. 3) an 21.27h
Der hintersten drei Wagen sind rauchfrei (Zürcherstrasse bis Stadttor). Frauen-WCs befinden sich in Wagen 3, 6 und 9. Wegen Überlänge ist in Winkeln kein direkter Ausstieg aus den hintersten drei Wagen möglich (voraussichtlich 7, 8 und 9).
Es gelten alle Streckenbillette, Abos und Vergünstigungen, die für die Fahrt Winterthur–St. Gallen eingesetzt werden können. Der App-Service «EasyRide» wird in Fanzügen nicht akzeptiert.
Im Extrazug halten sich die Fans an diesen Verhaltenskodex.
Für Gästefans, die mit dem Auto anreisen, bietet der FC St. Gallen neu beim EKZ-Westcenter einen kleinen Parkplatz (ca. 20 Plätze) an. Der Parkplatz ist bewirtschaftet und kostet pauschal 10 Fr. Er befindet sich unmittelbar auf der Marschroute der Gästefans.
Matchvorschau
Dran bleiben, Chance packen
Am Samstag wirds wieder spannend: Der FCW tritt im stimmungsvollen Kybunpark gegen den FC St. Gallen an, der mit dem punktgleichen FCZ direkt hinter dem Spitzenduo YB und Servette platziert ist. Doch die Tabelle ist hinter St. Gallen enger als an der Spitze: Der FCW liegt als Siebter nur vier Punkte zurück. Ein Sieg heute könnte den FCW weiter nach vorne bringen.
Der FC St. Gallen gilt zuhause wie immer als Favorit. Er hat in der laufenden Saison neun seiner elf Heimspiele gewonnen – darunter auch das Duell am 11.11. gegen den FCW (4:2). Doch aktuell scheint Grünweiss mit einem Fluch belegt: Die Ostschweizer haben viermal in Serie verloren – zuletzt 0:1 in Basel und zuvor auch zweimal vor heimischer Kulisse (0:2 gegen Servette, 1:4 gegen Lugano). Der Start ins neue Jahr ist dem FCSG mit nur einem Sieg aus fünf Spielen (1:0 gegen Lausanne-Sport) definitiv „abverreckt“ – und dies ausgerechnet nach der aufsehenerregenden Trennung des langjährigen und prominenten Sportchefs Alain Sutter. Kurz vor Transferschluss hat der FCSG noch zwei Zuzüge vermeldet: Rückkehrer Victor Ruiz (30) hat bis Ende Saison unterschrieben, und der junge Stürmer Jovan Milosevic (18) kommt leihweise vom VfB Stuttgart.
Anders ist die Stimmung in Winterthur: Nach einer Baisse im Spätherbst konnte der FCW vor der Winterpause das Steuer mit zwei Siegen gegen den FCZ und Lausanne-Sport herumreissen und mit einem guten Gefühl und in aller Ruhe in die verdienten Ferien. Der Start ins neue Jahr lief mit drei Siegen und einem Remis in fünf Spielen sehr gut. Nach dem Willenssieg vom letzten Sonntag gegen Luzern kann die Mannschaft von Trainer Patrick Rahmen erst recht mit erhobenem Haupt in den Kybunpark einlaufen.
Ein Blick auf die Tabelle nach 23 Runden zeigt, wie nahe die beiden Teams beieinander liegen:
4. FCSG – 36 Pkt. – 35:29 Tore – 0 Pkt. aus den letzten zwei Spielen
7. FCW – 32 Pkt. – 42:47 Tore – 6 Pkt. aus den letzten zwei Spielen
Vorwärts Winterthur, füllen wir den Gastsektor!
Im grünweissen Hexenkessel spielt das Publikum eine wichtige Rolle. Deshalb wollen wir einen lautstarken rotweissen Kontrapunkt setzen und den Gastsektor füllen. Fast 900 Tickets sind bereits verkauft. Weitere Tickets sind an der Tageskasse im Kybunpark erhältlich. Für das attraktive Auswärtsspiel in der Ostschweiz steht den FCW-Fans wieder einen Extrazug zur Verfügung. Infos zum Ticketing und zum Extrazug findet ihr im Text oben.