FC Winterthur vs. BSC Young Boys
Matchzusammenfassung
68 Sekunden für ein Halleluja
Der FCW erkämpft sich gegen den souveränen Tabellenführer aus Bern einen wertvollen Punkt: 1:1 (0:1) hiess es am Schluss auf der ausverkauften Schützenwiese – nachdem YB noch in der ersten Halbzeit erwartungsgemäss in Führung gegangen war. Roman Buess, eben gerade für Sayf Ltaief auf den Platz gekommen, machte dann aber nur 68 Sekunden nach seiner Einwechslung das wichtige Tor zum verdienten Ausgleich.
Samstag, 4. März, 18.00h. Faszination Schützenwiese: Einmal mehr ausverkauftes Stadion, grossartige Stimmung bei Flutlicht, Bier und Fussball. Die „Hells Bells“ läuten aus den Stadionlautsprechern, das Fussballfest kann beginnen.
Die Startphase ist ausgeglichen, beide Teams spielen nach vorne, der Underdog lässt sich nicht hinten rein drücken, obwohl er die ersten beiden Partien gegen den gelbschwarzen Goliath je 1:5 verloren hat und heute auf drei wichtige Spieler verzichten muss. Samir Ramizi (Knie) und Nishan Burkart (muskulär) müssen beide verletzt passen, Remo Arnold sitzt seine vierte Gelbe auf den Publikumsrängen ab.
Die ersten zwanzig Minuten sind unterhaltsam und auf beide Seiten offen – ohne dass es aber vor den Toren wirklich konkret wird. Dann ein Angriff von YB in der 21. Minute: Ein weiter Einwurf in den Winterthurer Strafraum, Nsame verlängert mit dem Kopf auf Elia, der sich nicht zweimal bitten lässt und den Ball zwischen den beiden FCW-Verteidigern Yannick Schmid und Adrian Gantenbein in die hohe Ecke zum Führungstreffer köpfelt. Keine Chance für Goalie Markus Kuster.
Der FCW und auch das Winterthurer Publikum brauchen eine ganze Weile, bis sie den Dämpfer aus dem Nichts verdauen. Es ist in der Folge deutlich leiser auf den Rängen und die Mannschaft von Bruno Berner wirkt passiver als zuvor. Nun spielt YB und drückt den FCW zurück, der FCW wehrt sich, und Kuster hält die Gastgeber mit einigen starken Paraden im Spiel.
Kurz vor dem Pausenpfiff verschafft sich der FCW wieder etwas Luft und kommt über die linke Seite mit Ltajef und Tobias Schättin zweimal gefährlich vor das YB-Tor. Bei der ersten Chance wehrt der gegnerische Goalie den Schuss von Ltaief und das Nachsetzen von Schättin ab, beim zweiten Vorstoss lenkt er Ltaiefs Schuss über die Latte. Der FCW hat sich eindrücklich zurück ins Spiel gemeldet.
Auch in der zweiten Halbzeit ist die auf dem Papier so klare Partie ein Duell auf Augenhöhe. Ein munteres Hin und Her. In der 61. Minute dann bringt Bruno Berner eine neue Kraft im Sturm: Der junge Ltaief geht raus, Routinier Roman Buess kommt rein. Buess weiss, wie man Tore gegen YB schiesst. In seiner Karriere hat er in 13 Spielen bereits fünfmal gegen die Berner getroffen. Ein gutes Omen? Tatsächlich braucht der Stürmer nicht lange auf seine Chance zu warten. Nur eine Minute später erkämpft sich Joaquin Ardaiz im Mittelfeld den Ball, zieht über die rechte Seite in den Strafraum und schiebt den Ball zu Buess, der gnadenlos einnetzt.
Auch in der „YB-Schlussviertelstunde“ sind es eher die Winterthurer, die das Zepter in der Hand haben und sich auch Chancen erarbeiten. Einzig in der 93. Minute wird es nochmals richtig brenzlig für den FCW, doch Fassnacht trifft nur den Pfosten und Monteiro setzt den Nachschuss übers Tor. Drei Minuten später ist das Spiel zu Ende, der FCW holt gegen den Leader einen hochverdienten Punkt.
Ein grosses Dankeschön geht an das Publikum auf beiden Seiten, das wieder für eine tolle Stimmung gesorgt hat. Auch nach dem Match sorgten Hunderte von Fans beider Lager vor der Libero Bar für eine lange und friedliche 3. Halbzeit.
Was für ein Spiel, was für ein Abend!
Impressionen vom Spiel
Spieler
FC Winterthur
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Markus Kuster
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Adrian Gantenbein
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Yannick Schmid
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Granit Lekaj
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Tobias Schättin
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Thibault Corbaz
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Eris Abedini
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Matteo Di Giusto
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Samuel Ballet
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Sayfallah Ltaief
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Joaquín Ardaiz
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Jozef Pukaj
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Roy Gelmi
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Neftali
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Roman Buess ⚽
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Souleymane Diaby
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Noe Holenstein
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Hekuran Kryeziu
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Francísco Rodríguez
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Michael Gonçalves
Spieler
BSC Young Boys
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Anthony Racioppi
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Lewin Blum
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Aurèle Amenda
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Cédric Zesiger
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Ulisses Garcia
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Cheikh Niasse
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Christian Fassnacht
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Fabian Rieder
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Filip Ugrinic
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Jean-Pierre Nsame
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Meschack Elia ⚽
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Marvin Keller
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Fabian Lustenberger
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Quentin Maceiras
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Sandro Lauper
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Miguel Chaiwa
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Kastriot Imeri
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Donat Rrudhani
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Cedric Itten
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Joël Monteiro
Aufstellung
FC Winterthur
Aufstellung
BSC Young Boys
Statistik
Aktuelle Runde
So 05.03.23 | SIO | 0 | : | 0 | |
So 05.03.23 | 0 | : | 1 | ||
Sa 04.03.23 | 1 | : | 1 | ||
So 05.03.23 | 0 | : | 0 | ||
Sa 04.03.23 | 0 | : | 1 |
Tabelle 23. Spieltag
Pos | Team | Spiele | Punkte | |
1 |
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23 | 48 | |
2 |
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22 | 34 | |
3 |
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22 | 32 | |
4 |
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23 | 30 | |
5 |
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23 | 30 | |
6 |
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22 | 30 | |
7 |
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22 | 24 | |
8 |
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22 | 24 | |
9 |
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23 | 23 | |
10 |
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SIO | 22 | 22 |
Informationen
Infos zum Ticket-Vorverkauf:
Seit dem 9. Januar läuft der öffentliche Vorverkauf für die FCW-Heimspiele des 3. Quartals. Link zum online Ticketshop.
Neu bieten wir in Zusammenarbeit mit Tourist Information eine physische Vorverkaufsstelle über die TI-Verkaufsstelle am Hauptbahnhof an.
Alle öffentlich verfügbaren Tickets gibt es im online Ticketshop und an der TI-Verkaufsstelle am Hauptbahnhof.
Tickets für den Sektor B sind nur limitiert online verfügbar. Weitere Tickets für den Sektor B gibt es exklusiv an der TI-Verkaufsstelle.
Tickets für den Sektor D1 sind via Gastklub und/oder an der Tageskasse erhältlich.
Achtung: Wegen der grossen Nachfrage für die begehrten 8400 Plätze sind wieder nur beschränkte Kontingente im öffentlichen Angebot. Greift rasch zu!
Fragen zum Ticketing nehmen wir gerne per Mail an tickets@fcwinterthur.ch zur Beantwortung entgegen.
Porträt Yannick Schmid
Integration in Rekordzeit
Yannick Schmid stiess zum FCW, als die Saison bereits lief. Mittlerweile hat sich der 27-jährige Innenverteidiger seinen Stammplatz erkämpft.
Die Super-League-Saison lief bereits, als der FCW noch auf der Suche nach einem weiteren Innenverteidiger war. Gefunden wurde Yannick Schmid – Abwehrchef beim letztjährigen Liga-Konkurrenten Vaduz, ein Mann mit Erfahrung aus 59 Partien in der höchsten Liga mit dem FC Luzern und Vaduz.
Die soziale Integration verlief schnell. „Ich fühlte mich nach drei Tagen bereits wie zu Hause, das ging rekordverdächtig schnell. Mit Remo Arnold und Matteo di Giusto kannte ich bereits Spieler, aber das gesamte Team nahm mich sofort auf“, blickt Schmid zurück.
Sportlich verlief die Sache etwas schwieriger. Schon beim zweiten Einsatz verletzte sich der 27-Jährige in Genf bei einem Zusammenprall mit Torhüter Timothy Fayulu und verpasste danach einige Partien. Und als der FCW seinen „goldenen Oktober“ mit drei Siegen und vier Spielen ohne Gegentreffer einzog, stand er nicht in der Stammformation, da Bruno Berner keinen Grund hatte, in der Defensive etwas zu verändern. „In so einer Phase müssen persönliche Ambitionen hinten anstehen. Ich versuchte dem Team in den Trainings und von der Bank aus Energie zu geben“, sagt Schmid. Die Geduld wurde belohnt, mittlerweile stand er in der Hälfte der Partien auf dem Platz. „Das ist okay, auch wenn du als Profi natürlich immer mehr und immer spielen willst“, so der Krienser.
Auch im Kopf bereit
Den Weg auf die Schützenwiese fand Schmid über die Junioren des SC Kriens, den FC Luzern und Vaduz, dazwischen lagen Leihen zu Zug 94 und Wohlen. Den Wechsel nach Winterthur sieht er als Schritt vorwärts, daher zögerte er beim Angebot nicht lange und unterschrieb gleich für drei Saisons mit Option auf eine vierte Spielzeit. Er bezog eine Wohnung zwischen Stadion und Altstadt. „Ich bin oft mit dem Velo unterwegs und zu Fuss brauchte ich zur Schützi nur fünf Minuten. Winterthur ist sehr ähnlich wie Luzern, einfach ohne See“, sagt er schmunzelnd.
Fussball geniesst natürlich oberste Priorität, daneben findet der Absolvent des Sportgymnasiums in Luzern seit drei Jahren aber auch noch Zeit für ein Teilzeit-Fernstudium in Psychologie. „Der mentale Aspekt im Sport interessierte mich schon immer. Eines Tages als Sportpsychologe oder Mentaltrainer zu arbeiten wäre eine Möglichkeit, aber ich möchte mich noch nicht festlegen“, sagt er. Ein Mann mit Köpfchen, nicht nur im Fussball, wo als Innenverteidiger Kopfballstärken gefragt sind.
Hang zur Nummer 5
Yannick Schmid kocht zwar gerne („Ich kriege ein paar ganz anständige Menüs hin“), geniesst aber auch die gemeinsamen Mittagessen mit dem Team nach Morgentrainings, gefolgt von einer Runde Uno. „Der Teamzusammenhalt ist für uns extrem wichtig“, sagt der Mann mit der Nummer 25. Diese wählte er bei der Ankunft in Winterthur, „da mich die Nr. 5 schon während meiner ganzen Karriere begleitet hat“ und die Nummern 5 und 15 bereits besetzt waren.
Bezüglich Verwarnungen steht er aktuell bei der Zahl Drei, obwohl die offizielle Statistik nur zehn Fouls ausweist. „Je nach Spielsituation musst du halt mal eine Karte ziehen“, sagt er lapidar. Er will aber nichts davon wissen, sich nun bewusst ein Spiel auszusuchen, für das er nach der vierten Gelben gesperrt sein wird. „Ich kam auch schon mit zwei oder drei Verwarnungen und somit ohne Sperre durch eine komplette Saison“, sagt er. Seinen Platz in der Abwehr will er nicht mehr abgeben.
Kurzpass mit Yannick Schmid

- Wohnort: Winterthur
- Ausbildung: Matur, Student
- Grösse/Gewicht: 184 cm / 77 kg
- Position: Innenverteidiger
- Rückennummer: 25
- Stationen: SC Kriens (bis U17), FC Luzern (U18-U21), Zug 94 (Leihe), FC Luzern, FC Wohlen (Leihe), FC Luzern, FC Vaduz, FCW (seit 27.7.2022)
- Nationalmannschaften: 1 U20-Länderspiel
Mein erstes besuchtes Fussballspiel:
Ein Derby zwischen Kriens und Luzern im rappelvollen Stadion Kleinfeld.
Dieses Star-Trikot trug ich auf dem Pausenplatz:
Das von John Terry (Chelsea) – ich war schon immer Verteidiger.
Meine Sternstunde:
Der Aufstieg mit Vaduz in die Super League.
Meine letzte Busse:
Parkbusse über 40 Franken in Zürich.
Links zum Spiel
Matchball-Spenden
- Jucker Transportunternehmung GmbH, Rudolf-Diesels-Str. 2a, Winterthur, office@jucker-transport.ch
- UNITED school of sports AG, Baslerstrasse 30, Zürich, www.unitedschool.ch
- Harder Schreinerei AG, Wildbachstrasse 11, Winterthur, www.harderag.ch
- muh bar, Kirchweg 3, Neftenbach ZH, www.muhbar.ch
- Renate Dürr, Ko-Präsidentin Grüne Winterthur, www.winterthur-gruene-zh.ch
- Amag Winterthur, Zürcherstrasse 240, Winterthur, www.amag.ch
- Hako Getränke, Steinberggasse 53, Winterthur, www.hakogetraenke.ch
- Intersport Football Winterthur, Obere Kirchgasse 3, Winterthur, www.teamshop.ch
- Fredy Vögeli Sanitär & Heizungen GmbH, Weiacherstrasse 58, Pfungen, info@voegeli-sanitaer.ch
- Dachplus Neftenbach, Tösswiesenstrasse 12, Neftenbach, www.dachplus.ch