Matchvorschau: Kampf gegen das Waadtländer Powertrio
Wahnsinn: Am Sonntag gewann der FCW gegen Lausanne 5:2 und damit das dritte Spiel in Folge. Der Goalfluch scheint besiegt: Winterthur hat nach fünf Runden in der Super League am meisten Tore erzielt. Nun folgen zwei Heimspiele gegen die anderen Aufsteiger Yverdon und Lausanne-Ouchy. Zwei heikle Aufgaben: Beide wurden vor dem Saisonstart als schwächste Teams eingestuft – Yverdon hat aber zuletzt Vizemeister Servette 4:1 weggeputzt und gleich viele Punkte auf dem Konto wie der FCW.
Das Duell am Lac Leman hatte wegweisenden Charakter, denn die grosse Frage war: Kann der FCW in seiner zweiten Super-League-Saison den potenten und ambitionierten Aufsteiger Lausanne-Sport in die Schranken weisen? Ein Sieg wäre wichtig für einen positiven Start in die anspruchsvolle Kampagne gegen die drei Waadtländer Liga-Neulinge, auf die der FCW in diesen Wochen in Serie trifft. Am nächsten Samstag, 20.30h, kommt Yverdon auf die Schützenwiese, und nach dem Nati- und dem Cup-Wochenende folgt am 23. September Stade-Lausanne-Ouchy.
Die Duelle gegen die Aufsteiger sind brisant, weil alle drei Teams Gegner auf Augenhöhe sind, gegen die der FCW wichtige Punkte holen sollte, wenn er sich in der Super League festsetzen will.
Der Auftakt ist bekanntlich gelungen: Das Team von Cheftrainer Patrick Rahmen hat das vom britischen Ineos-Konzern alimentierte Lausanne-Sport 5:2 geschlagen und damit auch den Torfluch der letzten Saison endgültig gebannt. Nach fünf gespielten Runden hat der FCW in der Super League mit 12 Treffern am meisten Tore geschossen. Das Spiel des FCW ist spürbar offensiver ausgerichtet, und die Mannschaft kann die neue Spielweise offensichtlich umsetzen. Das macht Freude, birgt aber auch Risiken, die sich in der Defensive auswirken: Mit 13 Gegentreffern hat der FCW auch am meisten Tore kassiert. Dies gilt es zu verbessern, auch wenn zehn der 13 Treffer aus den beiden Niederlagen gegen Basel und YB stammen. Deshalb arbeitet das ganze Team täglich daran, die Defensivarbeit zu verbessern, ohne dabei die Offensivbemühungen zu reduzieren.
Der FCW hat nun drei Spiele in Folge gewonnen. Das 3:1 gegen GC und das 5:2 gegen Lausanne waren überzeugend, das 2:0 im Cup gegen Wettswil-Bonstetten war seriöse Pflichterfüllung. Das Team kann am Samstag mit viel Selbstbewusstsein und voller Überzeugung in das Heimspiel gegen Yverdon gehen.
Aber Vorsicht: Ein Selbstläufer wird auch dieses Spiel nicht. Zwar galt Yverdon vor der Saison neben Lausanne-Ouchy als schwächste Mannschaft. Aber das Team von Trainerfuchs Marco Schällibaum ist gut auf- und eingestellt und hat bis jetzt überzeugt. Nach der 0:2-Startniederlage beim FCZ folgten ein erstaunliches 2:2 gegen YB, ein 2:1-Prestigesieg im Derby gegen Lausanne, eine 1:6-Klatsche in Lugano und zuletzt ein starkes 4:1 gegen Servette. Finanziell scheint der Klub stabil: Der bisherige Präsident hat 90% der Aktien an US-Investoren verkauft. Die SFL hat die Übernahme, die das Überleben in der Super League sichern soll, abgesegnet.
So bewahrheitet sich auch am Beispiel des vermeintlich kleinen Yverdon der Spruch: Es gibt keine einfachen Spiele. Aber ich bin überzeugt: Mit dem richtigen Mix aus Respekt und Selbstvertrauen sowie unseren Fans im Rücken werden wir es schaffen. Vorwärts Winterthur, alle(z) auf die Schützenwiese!