FC Winterthur vs. Yverdon Sport FC
Matchzusammenfassung
Dramatik pur: Der FCW führt bis in die 88. Minute absolut verdient 1:0, kassiert aber nach einem Eckball den Ausgleich und muss trotz Powerfussball und zahlreicher Chancen ein bitteres 1:1 hinnehmen. Ganz nach dem Motto: Wer sie vorne nicht macht...
Die ersten Minuten des Spiels waren wie 1. August und Silvester zusammen: Der FCW legte von der ersten Sekunde an mit einem mitreissenden Powerfussball los, reihte Chance an Chance und sorgte somit für ein furioses Startfeuerwerk, wie es auf der Schützenwiese bis jetzt höchst selten zu sehen war.
Schon nach 20 Sekunden ging ein erstes Raunen durchs Stadion, als Aldin Turkes vor dem Tor eine Flanke von Matteo Di Giusto nur knapp nicht verwerten konnte. Danach war es wieder Turkes, der nach einem Zuspiel von Sayf Ltaief mit seinem Schuss an Goalie Kevin Martin scheiterte. Dann probierte es Ltaief selber und nochmals Turkes – wieder rettete der Torhüter.
Es spielte nur eine Mannschaft, Yverdon konnte sich wahrlich bei seinem Keeper bedanken, dass es nach zehn Minuten nicht schon 2 oder 3:0 stand. Der Gegner war völlig perplex, das Publikum aus dem Häuschen. Aber eben: Es stand immer noch 0:0...
Goalgetter Ballet
Erst nach einer halben Stunde kam die Erlösung: Ein dezidiert einsteigender Samuel Ballet blockte im Mittelfeld mit einer harten, aber fairen Aktion einen Angriff der Gäste ab. Er bekam den Ball nur wenig später über die Stationen Zuffi, Gantenbein und Jankewitz wieder mustergültig in den Lauf gespielt. Perfekt für Ballet, der von rechts im Strafraum abzog und zum 1:0 traf. Es war bereits das dritte Tor des 22-jährigen Stürmers in der noch jungen Meisterschaft, dazu kommen drei Assists und ein Tor im Cup. Damit führt er die interne Goalparade vor Saif Ltaief und Aldin Turkes (3/0) sowie Matteo Di Giusto (2/2) an.
Auch danach hatte der FCW weitere Möglichkeiten, etwa Adrian Gantenbein, der den Ball nach einer schnellen und schönen Kombination mit Di Giusto über das Tor schoss.
Den Schwung verloren
Das 1:0 zur Pause war hoch verdient, aber zu wenig hoch im Ertrag. Der FCW hatte es verpasst, den Gegner mit einem klaren Vorsprung jegliche Hoffnung auf eine Wende zu nehmen. Wenn sich das nur nicht rächte, wird sich so mancher Fussballphilosoph beim Pausenbier gedacht haben. Denn – so sagt es die alte Fussballweisheit in allen Sprachen der Welt – wer seine Chancen vorne nicht macht, kriegt sie hinten rein.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit deutete noch nicht viel auf eine Wende hin. Der FCW spielte weiter nach vorne, erreichte aber nicht mehr die Wucht und die Kadenz der ersten Hälfte.
Die Gäste aus Yverdon wiederum wirkten befreiter als noch vor der Pause und schafften vermehrt den Weg in die gegnerische Hälfte. In der 54. Minute gelangte der Ball erstmals gefährlicher in Tornähe des FCW: Yverdon bekam nach einem Foul von Ballet einen Freistoss zugesprochen, Ballet kassierte Gelb, Varol Tasar schlug den Ball in den Strafraum, Mahious’ Kopfball ging aber neben das Tor.
Danach zeigte der für Ltaief eingewechselte Nishan Burkart seine Sprinterqualitäten: Er zog im Mittelfeld trotz weiterem Weg an seinem Gegenspieler vorbei auf das Tor zu, konnte aber im letzten Moment an der Strafraumgrenze mit einer gewagten, aber sauberen Grätsche vom Ball getrennt werden. Cheftrainer Patrick Rahmen hatte in der 66. Minute mit Burkart und Roman Buess (für Turkes) frische Kräfte für die Offensive gebracht. In der 73. kam dann Musa Araz für Matteo di Giusto und in der 82. Samir Ramizi für Ballet.
In dieser Phase schaffte Yverdon einen Kopfball und einen Schuss neben das Tor von Markus Kuster, der bis dahin noch nicht richtig geprüft worden war.
Die siebte, letzte und entscheidende
In der 88. bekam Yverdon wieder einen Eckball zugesprochen. Es war der siebte und letzte in der zweiten Hälfte (in der ersten war es nur einer!). Und sie war verhängnisvoll: Kurz gespielt, direkt in den Strafraum geflankt, Kopfball, Tor. Kevin Carlos setzte sich gegen Lekaj und Stillhart durch, Goalie Kuster war chancenlos.
Es wurde sehr ruhig auf der Schützenwiese, aber es war noch nicht das Ende. Der FCW powerte nochmals, wollte dieses Spiel unbedingt gewinnen. Wieder kombinierte sich Gantenbein in den Strafraum – diesmal in Zusammenarbeit mit Araz. Doch sein Abschluss flog knapp am Chränzli vorbei. Nochmals ging ein lautes Raunen durch die Schützenwiese. Es war das letzte. Das verrückte Spiel war zu Ende.
Impressionen vom Spiel
Spieler
FC Winterthur
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Markus Kuster
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Souleymane Diaby
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Basil Stillhart
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Granit Lekaj
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Adrian Gantenbein
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Luca Zuffi
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Alexandre Jankewitz
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Sayfallah Ltaief
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Matteo Di Giusto
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Samuel Ballet ⚽
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Aldin Turkes
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Musa Araz
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Remo Arnold
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Roman Buess
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Nishan Burkart
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Jozef Pukaj
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Samir Ramizi
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Yannick Schmid
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Randy Schneider
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Silvan Sidler
Spieler
Yverdon Sport FC
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Kevin Martin
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William Le Pogam
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Dario Del Fabro
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Niklas Gunnarsson
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Anthony Sauthier
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Boris Céspedes
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Nehemie Lusuena
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Samuel Gouet
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Christopher Lungoyi
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Aimen Mahious
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Varol Tasar
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Ricardo Alves
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Sebastian Breza
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Dominic Corness
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Mihael Klepac
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Johan Kury
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Haithem Loucif
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Kevin Carlos Omoruyi Benjamin ⚽
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Mohamed Tijani
Aufstellung
FC Winterthur
Aufstellung
Yverdon Sport FC
Statistik
Informationen
Ab dem 21. August sind die öffentlichen Vorverkäufe für Heimsektoren-Tickets aufgeschaltet – und zwar für folgende Spiele:
- Sa. 02.09. 20.30h: FCW vs. Yverdon Sport
- Sa. 23.09. 18.00h: FCW vs. Stade-Lausanne-Ouchy
- Sa. 30.09. 18.00h: FCW vs. FC Lugano
Die Tickets sind online über www.fcwinterthur.ch oder physisch am Schalter von Tourist Information (Hauptbahnhof) erhältlich.
Bei Fragen zum Ticketing können Sie uns gerne eine Mail auf tickets@fcwinterthur.ch schicken.
Matchvorschau
Kampf gegen das Waadtländer Powertrio
Wahnsinn: Am Sonntag gewann der FCW gegen Lausanne 5:2 und damit das dritte Spiel in Folge. Der Goalfluch scheint besiegt: Winterthur hat nach fünf Runden in der Super League am meisten Tore erzielt. Nun folgen zwei Heimspiele gegen die anderen Aufsteiger Yverdon und Lausanne-Ouchy. Zwei heikle Aufgaben: Beide wurden vor dem Saisonstart als schwächste Teams eingestuft – Yverdon hat aber zuletzt Vizemeister Servette 4:1 weggeputzt und gleich viele Punkte auf dem Konto wie der FCW.
Das Duell am Lac Leman hatte wegweisenden Charakter, denn die grosse Frage war: Kann der FCW in seiner zweiten Super-League-Saison den potenten und ambitionierten Aufsteiger Lausanne-Sport in die Schranken weisen? Ein Sieg wäre wichtig für einen positiven Start in die anspruchsvolle Kampagne gegen die drei Waadtländer Liga-Neulinge, auf die der FCW in diesen Wochen in Serie trifft. Am nächsten Samstag, 20.30h, kommt Yverdon auf die Schützenwiese, und nach dem Nati- und dem Cup-Wochenende folgt am 23. September Stade-Lausanne-Ouchy.
Die Duelle gegen die Aufsteiger sind brisant, weil alle drei Teams Gegner auf Augenhöhe sind, gegen die der FCW wichtige Punkte holen sollte, wenn er sich in der Super League festsetzen will.
Der Auftakt ist bekanntlich gelungen: Das Team von Cheftrainer Patrick Rahmen hat das vom britischen Ineos-Konzern alimentierte Lausanne-Sport 5:2 geschlagen und damit auch den Torfluch der letzten Saison endgültig gebannt. Nach fünf gespielten Runden hat der FCW in der Super League mit 12 Treffern am meisten Tore geschossen. Das Spiel des FCW ist spürbar offensiver ausgerichtet, und die Mannschaft kann die neue Spielweise offensichtlich umsetzen. Das macht Freude, birgt aber auch Risiken, die sich in der Defensive auswirken: Mit 13 Gegentreffern hat der FCW auch am meisten Tore kassiert. Dies gilt es zu verbessern, auch wenn zehn der 13 Treffer aus den beiden Niederlagen gegen Basel und YB stammen. Deshalb arbeitet das ganze Team täglich daran, die Defensivarbeit zu verbessern, ohne dabei die Offensivbemühungen zu reduzieren.
Der FCW hat nun drei Spiele in Folge gewonnen. Das 3:1 gegen GC und das 5:2 gegen Lausanne waren überzeugend, das 2:0 im Cup gegen Wettswil-Bonstetten war seriöse Pflichterfüllung. Das Team kann am Samstag mit viel Selbstbewusstsein und voller Überzeugung in das Heimspiel gegen Yverdon gehen.
Aber Vorsicht: Ein Selbstläufer wird auch dieses Spiel nicht. Zwar galt Yverdon vor der Saison neben Lausanne-Ouchy als schwächste Mannschaft. Aber das Team von Trainerfuchs Marco Schällibaum ist gut auf- und eingestellt und hat bis jetzt überzeugt. Nach der 0:2-Startniederlage beim FCZ folgten ein erstaunliches 2:2 gegen YB, ein 2:1-Prestigesieg im Derby gegen Lausanne, eine 1:6-Klatsche in Lugano und zuletzt ein starkes 4:1 gegen Servette. Finanziell scheint der Klub stabil: Der bisherige Präsident hat 90% der Aktien an US-Investoren verkauft. Die SFL hat die Übernahme, die das Überleben in der Super League sichern soll, abgesegnet.
So bewahrheitet sich auch am Beispiel des vermeintlich kleinen Yverdon der Spruch: Es gibt keine einfachen Spiele. Aber ich bin überzeugt: Mit dem richtigen Mix aus Respekt und Selbstvertrauen sowie unseren Fans im Rücken werden wir es schaffen. Vorwärts Winterthur, alle(z) auf die Schützenwiese!
Links zum Spiel
Matchball-Spenden
TCS Gruppe Winterthur, www.tcs.ch
Interna Möbel AG, Steigstrasse 26, Winterthur
Ristorante Castello, 8408 Winterthur, www.castelloristorante.ch
Jucker Transportunternehmung GmbH, Rudolf-Diesels-Str. 2a ,Winterthur, office@jucker-transport.ch
Hako Getränke, Steinberggasse 53, Winterthur, www.hakogetraenke.ch
Fredy Vögeli Sanitär & Heizungen GmbH, Weiacherstrasse 58, Pfungen, info@voegeli-sanitaer.ch
Blumen Müller, Wartstrasse 31, Winterthur, www.blumen-mueller.ch
Renate Dürr, Ko-Präsidentin Grüne Winterthur, www.winterthur-gruene-zh.ch