FC Winterthur vs. FC Luzern
Matchzusammenfassung
Dank Leistungssteigerung verdient gewonnen
Der FCW bodigt den FC Luzern mit 2:1 (0:1). Dabei hätte noch in der Halbzeitpause nach einer brotlosen ersten Hälfte und einem klaren Chancenplus der Gäste kaum jemand einen Cent auf Rotweiss gesetzt. Doch dank dem guten Teamgeist und einer klaren Steigerung holte sich die Mannschaft von Patrick Rahmen im siebten Anlauf seit dem Aufstieg 2022 gegen die Innerschweizer endlich den ersten Sieg.
Das Spiel ist aus, der FCW gewinnt auf der Schützenwiese gegen Luzern 2:1 – und das verdient! Wer hätte das gedacht, zumindest nach dieser lauen ersten Halbzeit? Der FCW hatte zwar im ersten Durchgang locker 60 Prozent Spielanteil, doch er wusste damit herzlich wenig anzufangen (was wieder einmal zeigte, wie wenig zwingend dieser statistische Wert mit Erfolg verbunden ist).
FCW ohne Mittelstürmer
Bis vor den gegnerischen Strafraum sah das zwar ganz gut aus, was die Winterthurer boten, doch in der gefährlichen Zone lief wenig bis nichts. Entweder fehlte der klassische Stürmertyp, der den Abschluss suchte oder der FCW versuchte zu kompliziert durch die Mitte zu spielen, welche die Luzerner geschickt verbarrikadierten. Die beste Chance hatte der FCW in der 39. Minute durch einen Pfostenschuss von Matteo di Giusto aus der zweiten Reihe.
Es war offensichtlich: Es fehlten die klassischen Mittelstürmer. Roman Buess kuriert seine Thrombose aus, Aldin Turkes seine Bänderverletzung am Sprunggelenk und auch Nishan Burkart und die Neuerwerbung Antoine Baroan, der heute hätte debütieren sollen, mussten beide angeschlagen Forfait geben.
Erste Hälfte: 3:7 Torschüsse
Anders die Luzerner: Bis zur Pause verzeichneten sie ein klares Chancenplus von 7:3 Torschüssen. Und es waren klar die gefährlicheren Szenen, die sich vor dem Winterthurer Tor abspielten. FCW-Goalie Marvin Keller konnte sich gleich mehrmals mit Top-Reflexen auszeichnen und verhinderte somit eine deutlichere und wohl vorentscheidende Führung der Gäste. Den grössten „Big Save“ leistete Keller unmittelbar vor dem Pausenpfiff, als Adrian Grbic nahe vor dem Tor nach einer perfekten Flanke den fast perfekten Kopfball in die tiefe Ecke setze. Aber eben nur fast, denn Keller tauchte blitzartig und lenkte den Ball ins Out. Es war eine Parade mit dem Prädikat „Weltklasse“, für die sich der junge FCW-Goalie sogar ein Lob des gescheiterten Gegners einheimste.
Die Luzerner Neuerwerbung aus Frankreich war zusammen mit dem flinken Thibault Klidje die auffälligste Offensivkraft der Gäste. Die beiden Spieler sorgten in der 25. Minute denn auch für den ersten Treffer: Klidje wirbelte sich mit dem Ball am Fuss in den gegnerischen Strafraum und wurde von Luca Zuffi prompt gefoult. Grbic schnappte sich den Ball und brachte den FCL bei seiner Schweizer Premiere vom Penaltypunkt aus in Führung.
Kompliment an die Mannschaft
Obwohl sich der FCW gegen Ende der ersten Halbzeit steigerte, erweckte er an diesem Sonntagnachmittag nicht den Eindruck, auch nur ein Tor erzielen zu können. Das war auch in der Startphase nach der Pause so. Und so fragten sich die TV-Experten, ob die rotweisse Rekordserie von 21 Spielen am Stück mit mindestens einem erzielten Tor nun, in der 23. Runde, zu Ende ging. Die Ironie der Geschichte: Schon in der ersten Runde, als dem FCW im bisher einzigen Spiel der Saison kein Treffer gelang, hiess der Gegner FC Luzern.
Doch der FCW zeigte eine tolle Moral und steigerte sich im zweiten Durchgang deutlich. Trainer Rahmen versuchte in der Pause mit der Einwechslung von Stürmer Boubacar Fofana anstelle von Basil Stillhart, der eine ordentliche Leistung im Mittelfeld zeigte, mehr Offensivpower ins Spiel zu bringen. Für Linksverteidiger Souleymane Diaby, der nach einer frühen Verwarnung aufpassen musste, sollte neu Tobias Schättin wieder unbelastet nach hinten und vorne arbeiten können. Die Massnahmen zeigten Wirkung. Zumal Luzern sich mit dem Verwalten des knappen Vorsprungs zu begnügen schien und dem steigenden Druck je länger je weniger etwas entgegenzusetzen hatte.
In der 64. Minute war es dann endlich soweit: Randy Schneider, der heute nicht anstelle, sondern zusammen mit Matteo di Giusto auf dem Platz agierte, passte zu Sayf Ltaief, der zuerst mit dem Ball am Fuss quer lief und dann aus der Drehung abzog. Sein Flachschuss passte genau in die rechte Ecke – der Ball zappelte im Netz und Goalie Pascal Loretz vermittelte mit seiner Körpersprache das Gefühl, der Schuss sei nicht ganz unhaltbar gewesen... Den Winterthurern wars egal, es stand nun plötzlich 1:1 und die Schützenwiese Kopf – der FCW war wieder mittendrin im Spiel. Ltaief krönte damit seine gute Leistung, er war in die meisten rotweissen Angriffe involviert.
Wieder Joker-Tor
Der Druck auf das Luzerner Tor nahm weiter zu, die Gäste fanden kein Rezept, die entfesselten Winterthurer zu bremsen. In der 82. Minute dann schwächte sich das Team von Trainer Mario Frick zusätzlich selber: Rechtsverteidiger Severin Ottiger foulte Schättin zu hart und musste folgerichtig mit Gelbrot vom Platz. Nur eine Zeigerumdrehung später sorgte der Gefoulte selber für die Entscheidung: Captain Granit Lekaj lancierte seinen Kollegen mit einem weiten Flankenball vors Tor, Schättin setzte sich im Lauf- und Luftduell gegen seinen Kontrahenten durch und traf per Kopf zum 2:1. Nun gab es kein Halten mehr auf der Schützenwiese, die wiederum in den Heimsektoren ausverkauft war. Der FCW war nun plötzlich in Führung und brachte diesen Vorsprung sicher ins Trockene – und das nach ebendieser ersten Halbzeit! Wer hätte das gedacht?
Aber merke: Winterthur schiesst immer mindestens ein Tor – egal, wer auf dem Platz steht. Und eine Führung gegen Winterthur ist noch lange kein Sieg. Das mussten auch schon andere Gegner schmerzhaft zur Kenntnis nehmen. Kompliment an die ganze Mannschaft, die wiederum viel Moral, Kampf- und Teamgeist gezeigt hat und dadurch die drei Punkte verdient gewonnen hat.
Am Samstag: Heisses Ost-Duell
Am kommenden Samstag gehts weiter: Der FCW spielt um 18.00h auswärts gegen den drittplatzierten FC St. Gallen, der am Sonntag in Basel 0:1 verloren hat, und zusammen mit dem FCZ nur vier Punkte vor dem siebtplatzierten FCW liegt. Infos zum heissen Duell und zum Extrazug findet ihr auf unserer Website im Matchcenter.
Impressionen vom Spiel
Spieler
FC Winterthur
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Marvin Keller
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Souleymane Diaby
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Remo Arnold
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Granit Lekaj
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Adrian Gantenbein
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Luca Zuffi
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Alexandre Jankewitz
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Sayfallah Ltaief ⚽
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Basil Stillhart
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Matteo Di Giusto
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Randy Schneider
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Michael Gonçalves
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Thibault Corbaz
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Boubacar Fofana
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Markus Kuster
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Neftali Benedic Manzambi
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Samir Ramizi
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Yannick Schmid
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Tobias Schättin ⚽
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Silvan Sidler
Spieler
FC Luzern
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Pascal Loretz
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Martin Frydek
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Denis Simani
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Jesper Löfgren
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Severin Ottiger
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Teddy Okou
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Ardon Jashari
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Nicky Beloko
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Dario Ulrich
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Adrian Grbic ⚽
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Thibault Klidje
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Sofyan Chader
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Nicolas Haas
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Jakub Kadák
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Leny Meyer
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Kevin Spadanuda
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Vaso Vasic
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Lars Villiger
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Mauricio Willimann
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Levin Winkler
Aufstellung
FC Winterthur
Aufstellung
FC Luzern
Statistik
Informationen
Tickets gibt es online oder am Schalter von Tourist Information am Hauptbahnhof in Winterthur.
Jeweils ca. 48h vor dem Spiel werden die nicht bezogenen Tickets aus reservierten Kontingenten freigegeben. Über die Freigabe wird mittels SMS-Alarm informiert.
Tickets für den Gastsektor D1 werden über die Gastmannschaft oder wenn am Spieltag noch verfügbar an der Tageskasse verkauft.
Matchvorschau
Vorwärts, jetzt nicht locker lassen!
Mit dem Prestigesieg im Kantonsderby gegen GC hat der dezimierte FCW gut auf die bittere Niederlage gegen Basel reagiert und den Anschluss an die obere Tabellenhälfte gewahrt. Jetzt heisst es dranbleiben – auch wenn der nächste Gegner besser klassiert ist. Ein Erfolg gegen den FC Luzern ist möglich, schliesslich hat er nur 9 seiner 34 Punkte auswärts geholt.
Wir sagen es gerne: Unser FCW steht nach 22 Runden auf dem 7. Tabellenplatz – und nach vorne ist noch vieles möglich. Hand aufs Herz: Wer hätte das vor Saisonstart ernsthaft gedacht? Tatsächlich erleben wir mit dem FCW gerade eine intensive, aber höchst spannende Zeit in der Meisterschaft. Das ist umso erfreulicher, weil es nun mit dem Start in das dritte Quartal in eine vorentscheidende Phase geht: In den kommenden elf Runden wird entschieden, welche sechs Teams in die Finalrunde kommen und welche sechs im letzten Durchgang um den Klassenerhalt kämpfen müssen.
Spannend, weil der FCW keinen Gegner fürchten muss und sein Schicksal noch absolut selber in der Hand hat. Intensiv, weil die Mannschaft die offensive Spielphilosophie von Cheftrainer Patrick Rahmen konsequent umzusetzen versucht und nie aufgibt, auch wenn dabei ab und an ein Fehler passiert oder sie im Rückstand ist. So haben wir tolle Aufholjagden wie im Januar gegen Servette gesehen (3:3) oder neulich den heroischen Kampf in doppelter Unterzahl gegen Basel, der dem FCW trotz der 1:3-Niederlage viel Respekt eingebracht hat.
Aber vor allem haben wir in den letzten sechs Spielen vier Siege miterlebt: Gegen Lausanne-Sport (1:0) und Stade-Lausanne-Ouchy (3:1) sowie die prestigeträchtigen Derbysiege gegen den FCZ (2:1) und zuletzt die Grasshoppers, die der stark ersatzgeschwächte, aber wiederum kollektiv starke FCW im Letzigrund 1:0 niederrang. Langweilig wird es auf jeden Fall nie, denn in den Spielen mit Winterthurer Beteiligung sind bis jetzt immer Tore gefallen – ausser beim Saisonauftakt auf der Schützi beim 0:0 gegen den... FC Luzern.
Die Innerschweizer sind für den FCW tatsächlich ein spezieller Gegner, nicht nur wegen des einzigen torlosen Unentschiedens: In den sechs Super-League-Partien seit dem Winterthurer Aufstieg ging der FCL viermal als Sieger vom Platz – in der ersten Begegnung 2022 mit dem aufweckenden 6:0-Debakel auf der Schützenwiese, zuletzt mit einem 3:1 in Luzern. Nur zweimal reichte es dem FCW wenigstens zu einem Remis. Abgesehen von der Kanterniederlage war man während den Spielen immer auf Augenhöhe, am Schluss reichte es aber trotz allen Bemühungen nie zu einem Sieg.
Die Favoritenrolle liegt auch im siebten Duell bei Luzern, wie der Blick auf die Tabelle zeigt:
4. FCL – 34 Pkt. – 31:32 Tore – letzte 3 Spiele: 9 Pkt.
7. FCW – 29 Pkt. – 40:46 Tore – letzte 3 Spiele: 6 Pkt.
Keine Chance für Rotweiss? Von wegen! Ein genauer Blick auf die Erfolge relativiert die Hierarchie: Während der FCW 18 seiner 29 Punkte zuhause geholt hat (18:18 Tore), erkämpfte sich Luzern nur 9 seiner 34 Zähler auf fremden Plätzen (12:20 Tore). Diese Auswärtsschwäche müsste den Winterthurern die nötige Zuversicht geben, dass ein erster Sieg gegen den FCL möglich ist.
Ein wichtiger Teil der Winterthurer Heimstärke ist das Publikum: Vorwärts Winterthur, alle auf die Schützenwiese! Füllen wir das Stadion und supporten den FCW zum ersten Sieg gegen Luzern!
Links zum Spiel
Matchball-Spenden
TCS Gruppe Winterthur, www.tcs.ch/de
Interna Möbel AG, Steigstrasse 26, Winterthur, www.internamoebel.ch
Jucker Transportunternehmung GmbH, Rudolf-Diesels-Str. 2a , 8404 Winterthur,office@jucker-transport.ch
Hako Getränke, Steinberggasse 53, Winterthur, www.hakogetraenke.ch
Fredy Vögeli Sanitär & Heizungen GmbH, Weiacherstrasse 58, Pfungen, info@voegeli-sanitaer.ch
Blumen Müller, Wartstrasse 31, Winterthur, www.blumen-mueller.ch
Renate Dürr, Stadtparlamentarierin Grüne , www.winterthur-gruene-zh.ch
Intersport Football Winterthur, Obere Kirchgasse 3, 8400 Winterthur, www.teamshop.ch