FC Stade-Lausanne-Ouchy vs. FC Winterthur
Matchzusammenfassung
Härtetest bestanden: Verdienter Auswärtssieg
Der FCW gewinnt das wichtige Auswärtsspiel gegen Stade-Lausanne-Ouchy 3:1 (2:0) und hält damit den Anschluss an das vordere Mittelfeld, resp. baut den Vorsprung auf den Tabellenletzten aus der Waadtländer Metropole auf 12 Punkte aus.
Pontaise, ca. 500 anwesende Fans (davon 300 im Gastsektor).
Tore: 13. Zuffi (Diaby) 1:0, 18. Burkart (Gantenbein) 2:0, 58. 2:1, 95. Schneider (Ltaief) 3:1.
Stell Dir vor, es ist Fussball und niemand geht hin. Der abgewandelte Spruch aus der Friedensbewegung kam einen unweigerlich in den Sinn, wenn man sich am Samstag in der altehrwürdigen Pontaise aufhielt, in der in früheren Zeiten so viele grosse Fussballfeste gefeiert wurden. Auf dem Programm steht ein Meisterschaftsspiel der Credit Suisse Super League, der höchsten Schweizer Liga – aber es fühlt sich an wie ein Trainingsspiel. Rund 500 Fans verloren sich im weitläufigen Oval des Leichtathletikstadions. 300 davon standen im Gastsektor, der Rest verteilte sich unter dem Dach der grossen Haupttribüne. Der Rest: Sperrzone.
Dabei versprach das Duell Spannung und beste Unterhaltung: Beide Teams setzen auf Offensivspektakel und wollten unbedingt gewinnen – Der Tabellenletzte Lausanne-Ouchy im Kampf gegen den direkten Abstieg, die Gäste aus Winterthur, um den Abstand auf den Letzten auf beruhigende 12 Punkte zu vergrössern und den Anschluss an das vordere Mittelfeld zu wahren.
Zehn Minuten Vorsicht, sechs Minuten Action
In den ersten Spielminuten dominierte jedoch auf beiden Seiten noch die Vorsicht, die Partie plätscherte entsprechend vor sich hin. Beide Mannschaften schienen sich mit ihren eigentlichen Tugenden zurückzuhalten, wollten nicht in die Falle tappen und einem frühen Rückstand hinterherrennen. Das war nachvollziehbar, denn beide Teams sind bekannt für ihr schnelles Angriffsspiel und torgefährliche Konter.
Dann überschlugen sich innerhalb von sechs Minuten die Ereignisse, die das Spiel entscheidend beeinflussten:
SLO-Neuzugang Kyeremateng über die rechte Seite in den Winterthurer Strafraum, wo ihn Remo Arnold abfing. Im Zweikampf traf der FCW-Verteidiger den Ball und danach gemäss Schiedsrichter auch den Gegner. Penalty! Musste der FCW wieder einem frühen Rückstand nachrennen? Nein: Marvin Keller hielt in der 12. Minute den Schuss von Kyeremateng mit einer starken Parade, der FCW blies sogleich zum Gegenangriff: Aussenverteidiger Souleymane Diaby flankt über links perfekt auf Luca Zuffi, der nach dem abgewehrten Elfmeter aus der Nähe des anderen Penaltypunktes wuchtig per Kopf zur Winterthurer Führung trifft. Es war das erste Tor von Zuffi in dieser Saison.
Nur fünf Minuten später folgte der zweite Streich: Nishan Burkart traf mit Links, nachdem er mustergültig von Adrian Gantenbein von der rechten Grundlinie bedient worden war. Tor und Entstehung waren ähnlich wie Turkes‘ Treffer gegen Servette, bei dem ebenfalls Gantenbein den entscheidenden Pass gab. Ausgangspunkt des 2:0 in Lausanne war Randy Schneider, den Trainer Patrick Rahmen anstelle von Matteo di Giusto für die Startelf nominiert hatte, mit einem mustergültigen Heber in den Lauf von Gantenbein.
Der FCW hatte in der ersten Halbzeit weitere gute Chancen. Remo Arnold sah seinen Kopfball nach einem Corner von Zuffi auf der Linie abgewehrt (17.), Turkes hatte das 3:0 ebenso auf dem Fuss (39.) wie Gantenbein, dessen Schuss am Aussenpfosten landete (40.). Es blieb aber zur Pause beim verdienten 2:0 für den FCW, der die erste Halbzeit dominiert hatte und defensiv nur wenig zuliess.
In der 2. Hälfte ging Dominanz verloren
Auch nach dem Seitenwechsel das gleiche Bild: Der FCW war präsenter und torgefährlicher. Diaby hat eine Möglichkeit – und vor allem Gantenbein: Sein Flugkopfball in der 51. Minute nach einer Flanke von Burkart geht übers Tor.
Danach nahm die Dominanz des FCW zunehmend ab. Das hatte auch mit den Wechseln zu tun: Rahmen musste schon in der Pause den angeschlagenen Zuffi durch Basil Stillhart ersetzen. Turkes musste ebenfalls in der Pause wegen Schwindelanfällen aufgeben, für ihn kam der eben erst vom Afrika-Cup zurückgekehrte Sayf Ltaief. Später mussten auch Gantenbein (Fofana), Diaby (Lüthi) und Burkart (Manzambi) angeschlagen oder ausgepumpt vom Platz. Die Wechsel brachten aber für einmal wenig neue und entscheidende Impulse.
In der 58. Minute folgte aus dem Nichts der Anschlusstreffer: Mergim Quarri bekam vor dem Strafraum zu viel Zeit und Raum. Er bedankte sich mit einem platzierten Schuss aus knapp 20 Metern und holte damit sein bislang harmloses Team zurück ins Spiel.
Danach stand der FCW noch einige Male unter Druck, auch wenn SLO unter dem Strich nur wenige zwingende, hochkarätige Chancen herausspielen konnte. Der FCW musste auf Konter lauern, verpasste aber die wenigen Möglichkeiten (z.B. Ltaief in der 83.). Die Erlösung kam erst kurz vor dem Schlusspfiff in der 95. Minute: Ltaief eilt in einem Konter seinen Gegnern davon, passte vor dem Tor zum mitgelaufenen Schneider, der den Ball nur noch einschieben muss.
Bestes Team der letzten vier Runden
Das 3:1 in Lausanne war erst der zweite Auswärtssieg in dieser Saison. Der erste gelang Ende August beim 5:2 gegen... Lausanne-Sport.
Erfreulich ist auch dies: Nimmt man die letzten vier Spiele als Massstab, weist der FCW mit drei Siegen (FCZ, Lausanne-Sport, SLO) und einem Unentschieden (Servette) die beste Bilanz aus. Dank den zehn Punkte aus diesen Spielen hat sich der FCW im Mittelfeld festsetzen können.
Drei Tage bis zum Knüller gegen Basel
Zeit zum Geniessen und/oder Ausruhen bleibt wenig: Schon am kommenden Dienstag, 20.30h, geht es weiter mit dem Heimspiel gegen den FC Basel. Es gibt noch wenige Tickets, erhältlich online oder am Schalter von Tourist Information im Hauptbahnhof.
Spieler
FC Stade-Lausanne-Ouchy
-
Jérémy Vachoux
-
Dylan Ouedraogo
-
Lavdrim Hajrulahu
-
Lucas Pos
-
Mischa Eberhard
-
Mohamed Abdallah
-
Alban Ajdini
-
Edmond Akichi
-
Valon Hamdiu
-
Mergim Qarri ⚽
-
Gabriel Kyeremateng
-
Giovani Bamba
-
Romain Bayard
-
Sahmkou Camara
-
Vitalie Damascan
-
Nathan Garcia
-
Rayan Kadima
-
Elies Mahmoud
-
Liridon Mulaj
-
Noah Noverraz
Spieler
FC Winterthur
-
Marvin Keller
-
Souleymane Diaby
-
Remo Arnold
-
Granit Lekaj
-
Silvan Sidler
-
Luca Zuffi ⚽
-
Alexandre Jankewitz
-
Nishan Burkart ⚽
-
Randy Schneider ⚽
-
Adrian Gantenbein
-
Aldin Turkes
-
Thibault Corbaz
-
Matteo Di Giusto
-
Boubacar Fofana
-
Markus Kuster
-
Sayfallah Ltaief
-
Loïc Lüthi
-
Neftali Benedic Manzambi
-
Samir Ramizi
-
Basil Stillhart
Aufstellung
FC Stade-Lausanne-Ouchy
Aufstellung
FC Winterthur
Statistik
Informationen
Unser Fanarbeit-Team verkauft Matchtickets für den Gastsektor am Donnerstag, 25. Januar, 18.00 bis 20.00h, in der Extrabar @LiberoBar sowie am Spieltag im Extrazug. Zudem wird die Tageskasse vor dem Gastsektor in Lausanne offen sein. Die Preise: Vollpreis 25 Fr., Studis, Schüler:innen, Lernende, AHV/IV 20 Fr., Kinder 6 bis 15 Jahre 10 Fr., Kinder bis 6 Jahre gratis.
Wir wollen so viele Fans wie möglich zum Spiel bringen. In Zusammenarbeit mit den SBB kann der FCW einen Extrazug anbieten, der ohne Halt bis Lausanne fährt. Vom Bahnhof Lausanne gehen die Fans zu Fuss zum Stadion Pontaise (ca. 30 min). Personen mit Mobilitätseinschränkung nehmen am Bahnhof Lausanne den Bus Nr. 1 oder 20 bis Stade Olympique (Richtung Blécherette).
Hinreise: Winterthur (Gl. 3) ab 13.26h | Lausanne (Gl. 1) an 16.31h
Rückreise: Lausanne (Gl. 1) ab 20.47h | Winterthur (Gl. 5) an 23.41h
Der hinterste, unverschlossene Wagen ist rauchfrei (voraussichtlich Wagen 4; etwa auf Höhe MC Clean). Das Frauen-WC befindet sich in Wagen 3.
Die speziellen SBB-Football-Tickets für den Extrazug (29 Fr. mit Halbtax, 58 Fr. ohne Halbtax) gibt es am Bahnschalter am HB, an den Billettautomaten sowie unter folgendem Link: SBB Football-Ticket. Es gelten auch alle Streckenbillette, Abos und Vergünstigungen, die für die Fahrt Winterthur–Lausanne eingesetzt werden können. Der App-Service «EasyRide» wird in Fanzügen nicht akzeptiert.
Im Extrazug halten sich die Fans an diesen Verhaltenskodex.
Matchvorschau
12 oder nur 6 Punkte: Spiel mit wegweisendem Charakter
Im Duell gegen Stade-Lausanne-Ouchy kann der FCW am Samstag eine wichtige Weiche stellen: Mit einem Auswärtssieg wächst der Vorsprung auf den Tabellenletzten aus Lausanne auf 12 Punkte an, bei einer Niederlage schrumpft er auf sechs Punkte.
Die Ausgangslage in der Super-League-Rangliste eignet sich ausgezeichnet, um die 3er-Reihe zu üben: Der FCW hat momentan neun Punkte Vorsprung auf Lausanne-Ouchy. Wie verändert sich der Abstand zwischen den beiden, wenn Winterthur A) gewinnt, B) unentschieden spielt oder C) verliert?
Während die mathematische Bewältigung der Aufgabe kinderleicht ist, braucht es für eine erfolgreiche sportliche Umsetzung eine reife Mannschaftsleistung. Der Liga-Neuling aus der Waadtländer Metropole ist zwar Tabellenletzter und spielt zuhause im alten unwirtlichen Olympiastadion vor einer spärlichen Publikumskulisse. Doch die Qualitätsunterschiede zwischen den Teams, die auf dem Papier zweifelsohne bestehen, sind in der Realität sehr relativ und oft von der Tagesform abhängig.
So lässt sich auch erklären, warum die Lausanner als Tabellenletzte auswärts den klar favorisierten FC Lugano 3:2 schlagen, nachdem sie in der Pause sogar 3:0 geführt hatten. In der gleichen Runde ringt Underdog Yverdon den etablierten FC Luzern 2:1 nieder und der FCW holt gegen den Meisterschaftsmitfavoriten Servette nach einem 1:3-Rückstand einen Punkt.
Der Sieg im Tessin, der Heimvorteil und die längere Spielpause sind Gründe, die am Samstag für SLO sprechen könnten. Doch auch der FCW hat seine Trümpfe: Gerade der Last-Minute-Punkt gegen Servette war einer für die Moral und zeigte einmal mehr den starken Kampf- und Teamgeist, der in unserer Mannschaft steckt. Ein Rückstand ist für Rotweiss definitiv noch längst keine Niederlage. Auch das Torverhältnis spricht trotz gewisser Mängel im Defensivbereich klar für den FCW, wie ein Blick auf die Tabelle nach 19 Runden zeigt:
Rang 8: FCW – 23 Pkt. – 6/5/8 – 35:42 Tore (letzte 3 Spiele: 7 Pkt.)
Rang 12: SLO – 14 Pkt. – 3/5/11 – 22:40 Tore (letzte 3 Spiele: 3 Pkt.)
Mit einem Sieg vergrössert der FCW aber nicht nur den Abstand auf den letzten Tabellenletzten. Mit einem Dreier setzt er sich auch endgültig im engen vorderen Mittelfeld fest, das momentan bis zum 5. Platz reicht, den der FC Lugano mit 26 Punkten belegt. Ein Sieg in Lausanne würde also auch die Spannung im Kampf um die ersten sechs Plätze deutlich erhöhen, was mit dem neuen Modus nicht ganz unwesentlich ist.
Fazit: Das Duell gegen SLO ist wichtiger, als die Affiche auf den ersten Blick andeutet. Deshalb zählen wir am Samstag wieder auf zahlreichen und lautstarken Support unserer Fans. Infos zum Ticketing und Extrazug siehe oben.
Allez Winterthur, alle nach Lausanne!
PS: Für all diejenigen, die nicht kommen können: Das Spiel wird wie alle FCW-Auswärtsspiele im blue Cinema Maxx im Kesselhaus (VVK empfohlen) und in der Libero Bar (gratis) gezeigt.