FC St. Gallen 1879 vs. FC Winterthur
Matchzusammenfassung
Diesmal hat zu vieles nicht gepasst
Trotz einer frühen Führung durch Remo Arnold verliert der FCW in St. Gallen 2:4 (1:3). Die Möglichkeiten zum sechsten Ostderby-Punktgewinn in Serie wären vorhanden gewesen, doch der FCW stand sich diesmal selber im Weg.
- Kybunpark, 19‘200 Fans (ausverkauft), Tore: 13. Arnold 0:1, 20. Akolo 1:1, 22. Akolo 2:1, 29. Von Moos 3:1, 46. Akolo 4:1, 51. Ltaief 4:2.
- Aufstellung: Keller; Sidler, Arnold, Schmid (30. Lüthi), Diaby (67. Burkart); Stillhart (82. Buess), Zuffi; Ballet (67. Gantenbein), di Giusto (67. Schneider), Ltaief; Turkes.
Fünfmal in Serie hat der FCW zuletzt gegen den favorisierten FC St. Gallen gewonnen. Die Winterthurer hätten am Samstag eigentlich guten Mutes gen Osten reisen können. Doch kurz vor dem Duell im Kybunpark brauten sich nicht nur am realen Himmel düstere Wolken zusammen: Zuerst kam die schlechte Nachricht, dass die beiden Mittelfeldspieler Alexandre Jankewitz und Musa Araz mit Knieverletzungen für längere Zeit ausfallen, dann folgte am Freitag die Hiobsbotschaft vom unerwarteten Tod von Matteo di Giustos Mutter.
So setzte Cheftrainer Patrick Rahmen nach dem 3-5-2 gegen YB wieder auf das bewährte 4-2-3-1, liess Basil Stillhart an der Seite von Captain Luca Zuffi vor der Abwehr spielen und Remo Arnold und Yannick Schmid in der Innenverteidigung. Auf den Seiten verteidigten diesmal Souleymane Diaby und Silvan Sidler. Di Giusto, der spielen wollte, stand ebenfalls in der Startaufstellung auf seiner gewohnten Position, neben ihm Sayf Ltaief und Samuel Ballet, in der Spitze Aldin Turkes.
FCSG durch Führungstreffer gelähmt
Das Drehbuch begann wie erwartet mit einer totalen Druckphase der Gastgeber. Das rotweisse Bollwerk hielt aber stand. In der 10. Minute spannten die FCW-Fans im proppenvollen Gastsektor ein Spruchband „In Gedanken bei Dir, viel Kraft Matteo“ aus und skandierten Di Giustos Namen. Dann nahm der Plot die erste Wende für den FCW: In der 13. Minute drosch Remo Arnold den Ball im Strafraumgewühl ins Tor. Es war das erste Tor von Arnold in dieser Saison und das erste des FCW nach einem Eckball.
Statt 1:0 für das drückende Heimteam hiess es also plötzlich 0:1. Der Gegner schien danach komplett paralisiert, die grünweisse Druckwelle verebbt. Der FCW kontrolliert in der Folge das Spiel und im Stadion machte sich das Gefühl breit, der zweite Treffer sei nur eine Frage der Zeit.
FCW verschenkt psychologischen Vorteil
Dieses süsse Gefühl erwies sich aber als grünes Gift: Nach einem kapitalen Fehler von Schmid, der mit seinem Fehlpass den Gegner bediente, hiess es in der 20. Minute ebenso plötzlich 1:1. Diesmal waren es die Winterthurer, die von der Rolle fielen. Knapp zehn rabenschwarze Minuten und einige entscheidende Fehler später führte der FCSG 3:1. Rahmen sah sich zur ersten Korrektur gezwungen: Er brachte Innenverteidiger Loïc Lüthi für den unglücklich agierenden Schmid, um das defensive Zentrum zu stabilisieren. Es war die Super-League-Premiere für das 20-jährige Eigengewächs – und Lüthi machte seine Sache gut.
Bis zur Pause stabilisierte sich der FCW wieder, der Anschlusstreffer schien nicht mehr unmöglich – auch wenn es schliesslich mit dem 1:3-Rückstand in die Pause ging.
Wenn der Elfmeter rein wäre...
Kaum hatte Schiedsrichter Von Mandach zur zweiten Halbzeit angepfiffen, folgte aber zuerst der nächste Nackenschlag: Der FCW war eigentlich in der Vorwärtsbewegung, doch wieder eine Unsauberkeit, ein Ballverlust, und schon steht es 1:4... Doch diese Winterthurer Mannschaft kann gar nicht anders, als nach vorne zu spielen. So erarbeitete sie sich gute Chancen, Stillhart hatte eine, Zuffi ebenfalls. Dann endlich: Ltaief verwandelte nach einem schönen Zuspiel von Turkes zum 2:4. Nach einem guten Pass von Randy Schneider in der 70. Minute wusste sich FCSG-Goalie Zigi nur noch mit einem Foul am flinken Ltaief zu helfen: Elfmeter. Da war sie, die gute Chance zum Anschlusstreffer! Zu einem guten Zeitpunkt und in einer Phase, in der das heisse Duell durchaus wieder hätte kippen können.
Doch Sündenbock Zigi parierte den mässig getretenen Penalty von Turkes. Der FCW hatte wieder eine Steilvorlage vergeben. So bleibt es beim 2:4 und bei der ersten Niederlage gegen St. Gallen nach fünf Siegen. Dem FCW bleiben der Konjunktiv und das Wissen, selber viel zu dieser Niederlage beigetragen zu haben.
Impressionen vom Spiel
Spieler
FC St. Gallen 1879
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Lawrence Ati Zigi
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Isaac Schmidt
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Albert Vallci
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Jozo Stanic
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Mattia Zanotti
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Bastien Toma
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Jordi Quintillà
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Grégory Karlen
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Chadrac Akolo ⚽ ⚽ ⚽
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Willem Geubbels
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Julian von Moos ⚽
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Betim Fazliji
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Albin Krasniqi
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Felix Mambimbi
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Nikolaj Möller
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Chima Okoroji
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Fabian Schubert
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Mihailo Stevanovic
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Patrick Sutter
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Lukas Watkowiak
Spieler
FC Winterthur
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Marvin Keller
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Souleymane Diaby
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Remo Arnold ⚽
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Yannick Schmid
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Silvan Sidler
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Luca Zuffi
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Basil Stillhart
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Sayfallah Ltaief ⚽
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Matteo Di Giusto
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Samuel Ballet
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Aldin Turkes
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Roman Buess
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Nishan Burkart
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Thibault Corbaz
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Adrian Gantenbein
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Markus Kuster
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Loïc Lüthi
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Samir Ramizi
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Randy Schneider
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Tobias Schättin
Aufstellung
FC St. Gallen 1879
Aufstellung
FC Winterthur
Statistik
Informationen
Matchtickets in der Extrabar und am Spieltag
Unser Fanarbeit-Team verkauft Matchtickets für den Gastsektor am Heimspiel gegen YB (Kassenhaus C) und am Donnerstag, 9. November, 18.00 bis 20.00h, in der Extrabar @LiberoBar. Zudem wird die Abendkasse vor dem Gastsektor in St. Gallen offen sein.
Wir wollen so viele Fans wie möglich zum Spiel bringen. In Zusammenarbeit mit den SBB kann der FCW einen Extrazug anbieten, der bis St. Gallen Winkeln fährt. Von dort geht es zu Fuss weiter zum Stadion (ca. 10 min).
Hinreise: Winterthur (Gl. 9) ab 16.04h | St. Gallen Winkeln (Gl. 2) an 16.51h
Rückreise: St. Gallen Winkeln (Gl. 1) ab 20.37h | Winterthur (Gl. 3) an 21.28h
Die hintersten vier Wagen sind rauchfrei (zwischen Coop City und Stadttor). Es gelten alle Streckenbillette, Abos und Vergünstigungen, die für die Fahrt Winterthur–St. Gallen eingesetzt werden können. Der App-Service «EasyRide» wird in Fanzügen nicht akzeptiert. Achtung: Der Ausstieg in St. Gallen Winkeln ist eingeschränkt. Personen in den hintersten Wagen müssen durch vordere Wagen durchgehen, um aufs Perron zu gelangen.
Im Extrazug halten sich die Fans an diesen Verhaltenskodex.
Matchvorschau
Revanche oder Bestätigung im Ostderby?
Erst grad hat der FCW den FC St. Gallen 2:1 geschlagen und die Schützenwiese in ein Tollhaus verwandelt. Schon steht das Rückspiel im ebenso stimmungsvollen Kybunpark auf dem Programm: Die Ostschweizer werden alles daran geben, um sich zu revanchieren – zumal sie schon letzte Saison meistens den Kürzeren zogen. Der FCW will das verhindern und dem Favoriten die ersten Heimpunkte abzwacken.
Die Ausgangslage ist auch am Samstag wie immer, seit der FC Winterthur letzte Saison wieder in der Super League spielt. Bester Beweis: Bei keinem anderen Spiel der CSSL-Runde 14 ist die Wettquote bei Swisslos/Sporttip so deutlich wie in dieser Partie.
Der FCW zieht also wieder als Aussenseiter gen Osten, auch wenn die Mannschaft von Cheftrainer Patrick Rahmen deutlich attraktiver und erfolgreicher spielt als letzte Saison. Der FC St. Gallen geht als Favorit ins Rennen. Das liegt zum einen an der Tabellensituation nach 13 Runden:
3. FCSG: 24 Pkt. – 7 Siege, 3 Remis, 3 Niederlagen – 24:14 Tore
7. FCW: 16 Pkt. – 4 Siege, 4 Remis, 5 Niederlagen – 25:29 Tore
Die Favoritenrolle hat aber auch mit der eindrücklichen Heimstärke der St. Galler zu tun: Sechs Spiele, sechs Siege. Die Mannschaft von Peter Zeidler hat diese Saison im stimmungsvollen Kybunpark noch keinen Punkt liegen gelassen.
Also auch im siebten Heimspiel nichts Neues im Osten? Oder doch? Trotz der jeweils klaren Ausgangslage hat es der FCW gegen St. Gallen geschafft, in den letzten fünf Meisterschaftsspielen viermal zu gewinnen. Nur einmal, am zweiten Spieltag der letzten Saison, musste er sich auswärts geschlagen geben. Es gibt also für den FCW und seinen Anhang keinen Grund, die Reise ohne Hoffnung anzutreten. Dazu braucht es aber eine tadellose, mutige und solidarische Leistung des ganzen Teams.
Vorwärts Winterthur, auf in den Osten – die Mannschaft braucht uns!
PS: Auch am Samstag wird wieder ein Extrazug die FCW-Fans ans Auswärtsspiel bringen. Infos zum Ticketing und zur Fanreise siehe oben.