FC Winterthur vs. FC St. Gallen 1879
Matchzusammenfassung
Jungspund, Sonntagsschuss, Heimsieg
Obwohl der FCW am Sonntag stark ersatzgeschwächt antreten musste, gewinnt er auch das zweite Heimspiel in der Super League gegen den FC St. Gallen 1:0. Dank einer kämpferisch solidarischen Mannschaftsleistung, Jungspund Noe Holenstein und wohl auch ein wenig, weil die Ostschweizer bereits nach 67 Sekunden zu zehnt weiterspielen mussten.
Die Schützenwiese bleibt für den FC St. Gallen uneinnehmbar: Der FCW gewann gegen den Favoriten aus der Ostschweiz bereits das vierte Heimspiel in Folge – nach den beiden Malen im Schweizer Cup (2011/12, 2019/20) nun auch zweimal in der laufenden Meisterschaft.
Volketswil calling
Das Ostderby auf der ausverkauften Schützenwiese begann, wie man es erwarten durfte: Die St. Galler durften anspielen und gingen gleich in die Vorwärtsbewegung. Der FCW hielt dagegen. Und hoppla, schon nach 8,4 Sekunden erschallte der Pfiff von Schiedsrichter Horisberger: Foul von St. Gallens Stürmer Julian von Moos an Verteidiger Tobias Schättin. Doch statt Freistoss für Rotweiss folgte der Gang des Unparteiischen zum Bildschirm. Volketswil calling, der VAR hatte sich gemeldet. Stefan Horisberger brauchte sich die Szene nicht lange anzuschauen: Gestreckt mit der offenen Sohle auf des Gegners Bein. Ein solches Einsteigen muss auch kurz nach Spielbeginn mit einer roten Karte bestraft werden.
So ging das Spiel bereist nach 67 Sekunden mit einer völlig neuen Ausgangslage weiter. Die Winterthurer waren mit einem Mann mehr nicht mehr automatisch der Underdog, der in seiner Trutzburg verteidigt und mit spitzen Nadelstichen den mächtigen Gegner zu besiegen versucht. Er musste plötzlich und unerwartet das Spiel machen. Damit hatte das Team von Cheftrainer Bruno Berner sichtlich Mühe, was mit Blick auf das rotweisse Lazarett nicht sonderlich erstaunt: Ballet, Burkart, Fayulu, Gantenbein, Ltaief, Pukaj und Ramizi sind alle verletzt. Ebenfalls auf der Tribüne sass Thibault Corbaz: Der Abräumer im defensiven Mittelfeld musste eine Gelbstrafe absitzen. So sassen auf der Ersatzbank nur sieben Spieler (statt der erlaubten neun), dem Trainerteam standen für die Partie gegen den Tabellendritten nur wenige Alternativen zur Verfügung.
Kusters Parade
Das Spiel blieb in der Folge so offen wie die Frage nach dem Senf und der Wurst. Die lauf- und kampfstarken St. Galler machten ihr Defizit über weite Strecken mit ihrem Powerfussball wett. Zumindest bis zur Pause war die Partie ausgeglichen, mit einem leichten Chancenplus für die Gäste. In der 24. Minute brauchte es eine ganz starke Aktion von FCW-Goalie Markus Kuster, als er einen Schuss von Akolo mit dem Fuss abwehren konnte.
Verletzungspech – Wechselglück
Als ob die St. Galler für den Underdog nicht schon eine genügend anspruchsvolle Aufgabe wären, schlug auch die Verletzungshexe nochmals zu: Nach einer halben Stunde spürte Captain Granit Lekaj die Adduktoren – für ihn kam Routinier Roy Gelmi. In der Pause musste auch Aussenläufer Souleymane Diaby angeschlagen aufgeben. Ihn ersetzte der erst 18-jährige Noe Holenstein, der damit zu seinem erst dritten Super-League-Einsatz kam.
Ausgerechnet dieser Jungspund aus dem eigenen Nachwuchs, der erst vor einigen Wochen seinen ersten Profivertrag unterschrieben hat und eine Super-League-Erfahrung von 11 Minuten vorweist, war es dann, der den FCW ins Glück schoss.
Es lief die 53. Minute, als der Ball von der rechten Seite via Di Giusto und Francesco Rodriguez in den gegnerischen Strafraum flog. Der FCSG-Hühne Matej Maglica konnte zwar mit dem Kopf klären, aber nur bis vor dem Strafraum, wo Holenstein aus vollem Lauf draufhielt und den Ball mit dem linken Aussenrist unhaltbar ins rechte Lattenkreuz drosch. Tollhaus Schützenwiese, die Bierkurve, vor der die Spieler jubelten, stand Kopf.
Bessere zweite Hälfte
Der Treffer gab auch der Mannschaft Auftrieb: Der FCW, der in der zweiten Halbzeit klar stärker und entschlossener auftrat, konnte sich in der Folge einige Chancen erarbeiten. Endstation war aber meist der starke Keeper Zigi, beispielsweise in der 67. Minute, als Joaquin Ardaiz seinen Schuss nach langem Sprint abgewehrt sah. Vor dem FCW-Tor wurde es nur noch einmal brenzlig, aber dafür so richtig: In der 70. Minute nahm sich Jordi Quintilla ein Herz und hämmerte den Ball von über 20 Metern an den linken Pfosten.
Damit konnten sich die St. Galler aber nur ihren Ruf als Team mit den meisten Aluminiumtreffern festigen. Derweil Noe Holenstein mit seinem erfolgreichen Sonntagsschuss ins Kränzchen nicht nur die FCW-Gemeinde mit dem fünften 1:0-Heimsieg beglückte, sondern sich selber wohl das schönste Geburtstagsgeschenk machte: Am 25. März wird er 19 Jahre alt.
Rote Laterne abgegeben
Mit dem sechsten Saisonsieg holt der FCW nicht nur drei wichtige Punkte für den Ligaerhalt, er gibt auch das Schlusslicht an den FC Sion ab und steht nun zur Länderspielpause auf Platz 9 – drei Punkte vor den Wallisern, zwei Punkte hinter dem FC Zürich.
Impressionen vom Spiel
Spieler
FC Winterthur
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Armin Abaz
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Roy Gelmi
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Neftali
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Carmine Chiappetta
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Noe Holenstein ⚽
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Hekuran Kryeziu
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Eris Abedini
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Markus Kuster
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Michael Gonçalves
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Yannick Schmid
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Granit Lekaj
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Tobias Schättin
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Francísco Rodríguez
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Remo Arnold
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Matteo Di Giusto
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Roman Buess
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Souleymane Diaby
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Joaquín Ardaiz
Spieler
FC St. Gallen 1879
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Lukas Watkowiak
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Basil Stillhart
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Michael Kempter
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Randy Schneider
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Alessandro Kräuchi
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Patrick Sutter
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Willem Geubbels
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Leon Dajaku
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Noha Ndombasi
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Lawrence Ati Zigi
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Albert Vallci
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Leonidas Stergiou
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Matej Maglica
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Isaac Schmidt
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Jordi Quintillà
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Lukas Görtler
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Grégory Karlen
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Chadrac Akolo
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Julian von Moos
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Emmanuel Latte Lath
Aufstellung
FC Winterthur
Aufstellung
FC St. Gallen 1879
Statistik
Aktuelle Runde
So 19.03.23 | 0 | : | 0 | ||
Sa 18.03.23 | SIO | 1 | : | 2 | |
So 19.03.23 | 1 | : | 0 | ||
So 19.03.23 | 0 | : | 0 | ||
Sa 18.03.23 | 2 | : | 1 |
Tabelle 25. Spieltag
Pos | Team | Spiele | Punkte | |
1 | 24 | 51 | ||
2 | 24 | 35 | ||
3 | 25 | 34 | ||
4 | 24 | 34 | ||
5 | 25 | 33 | ||
6 | 24 | 31 | ||
7 | 25 | 31 | ||
8 | 25 | 28 | ||
9 | 25 | 26 | ||
10 | SIO | 25 | 23 |
Informationen
Die Schützenwiese ist ausverkauft
Fragen zum Ticketing nehmen wir gerne per Mail an tickets@fcwinterthur.ch zur Beantwortung entgegen.
Matchvorschau
Drei Punkte – mit Senf oder ohne
Wenn am Sonntag der FC Winterthur den FC St. Gallen auf der Schützenwiese empfängt, stellen sich wieder die grossen Fragen: Winti-Wurst oder Olma-Bratwurst? Mit Senf oder ohne? Schützengarten oder Haldengut? Rotweiss oder Grünweiss? Unbestritten ist nur eines: Für sportliche Brisanz ist im Ostderby immer gesorgt.
Die Duelle zwischen dem FCW und dem FCSG waren schon immer ein Publikumsmagnet. Ob in der Meisterschaft oder im Cup: Wenn die beiden Aushängeschilder des regionalen Spitzenfussballs aufeinandertreffen, pilgern die Fans in Scharen ins Stadion. Das gilt auch für das Sonntagsspiel. Ob Bier-, Sirup- oder Eulachkurve, Sitzplätze oder Gastsektor: Die Schützenwiese ist restlos ausverkauft, und wir hätten gut und gerne noch viel mehr Tickets verkaufen können. Das Fussballfest ist vorprogrammiert – zumal auch die Wetterprognosen ideales Fussballwetter versprechen.
Auch für die sportliche Spannung auf dem Rasen ist gesorgt, denn egal, in welcher Liga und in welcher Verfassung die beiden Teams sind: Im packenden Ostderby ist immer alles möglich. Diesen Eindruck belegt auch die Statistik der SFL, die insgesamt 35 Ernstkämpfe zwischen den beiden Stadtklubs dokumentiert. Der FCW gewann 14 Partien, der FCSG 15, sechsmal endete das Duell unentschieden. Der FCW schoss dabei 56 Tore, der FCSG eines weniger. Auch die Bilanz in der ersten Super-League-Saison des FCW seit 37 Jahren ist bis jetzt ausgeglichen: Beide Teams siegten zuhause – der FCSG im Juli in der zweiten Runde 2:0, der FCW Ende Oktober 1:0 auf der ausverkauften Schützenwiese.
Wie schon in den ersten beiden Spielen geht St. Gallen auch diesmal als klarer Favorit ins Rennen: Die Ostschweizer halten sich vorne in der Tabelle, sind derzeit Tabellendritter mit 34 Punkten aus 24 Spielen (Torverhältnis 46:35) – nur einen Punkt hinter dem Zweiten Servette, während der FCW mit 23 Punkten (21:44 Tore) Tabellenletzter ist. Allerdings hält sich der FCW deutlich besser als nach den ersten Runden befürchtet. Er spielt auf Augenhöhe mit der gesamten Konkurrenz und hat schon gegen alle Teams gepunktet. Vor allem auf der Schützenwiese braucht das Team von Cheftrainer Bruno Berner niemanden zu fürchten. In der Tabelle liegt Sion nur dank besserem Torverhältnis vor Winterthur, der FC Zürich ist mit zwei Punkten Vorsprung in direkter Reichweite.
Die Situation im FCW-Lazarett hat sich gegenüber dem letzten Spiel insofern verbessert, dass die kranken Yannick Schmid, Roy Gelmi und Carmine Chiappetta wieder zur Verfügung stehen. Doch Bruno Berner muss voraussichtlich nach wie vor auf die verletzten Samir Ramizi, Adrian Gantenbein, Sayf Ltaief, Jozef Pukaj und Nishan Burkhart verzichten; Thibault Corbaz muss eine Gelbsperre absitzen.
Bei einem Sieg könnten beide Teams in der Tabelle nach oben klettern, sofern die Konkurrenz nicht punktet: Der FCSG auf Platz 2 und der FCW auf Platz 8 (wenn Sion gegen GC nicht gewinnt und der FCZ gegen Luzern verliert). Wenn das nicht Motivation genug ist!
Vorwärts Winterthur – erkämpfen wir uns die drei Punkte. Mit Senf oder ohne.
Links zum Spiel
Matchball-Spenden
- Heinrich Fritschi, Islikon
- Kafisatz - Bar und Cafékultur in Winterthur, Spitalgasse 1, Winterthur, www.kafisatz.ch
- Jucker Transportunternehmung GmbH, Rudolf-Diesels-Str. 2a, Winterthur, office@jucker-transport.ch
- Müller & Schuhmacher AG, Wartstrasse 27, 8401 Winterthur, www.mueller-schuhmacher.ch
- muh bar, Kirchweg 3, Neftenbach ZH, www.muhbar.ch
- Ristorante Castello, Klosterstrasse 50, Winterthur, www.castelloristorante.ch
- Interna Möbel AG, Steigstrasse 26, Winterthur, www.internamoebel.ch
- UNITED school of sports AG, Baslerstrasse 30, Zürich, www.unitedschool.ch
- Renate Dürr, Ko-Präsidentin Grüne Winterthur, www.winterthur-gruene-zh.ch
- Amag Winterthur, Zürcherstrasse 240, Winterthur, www.amag.ch
- Hako Getränke, Steinberggasse 53, Winterthur, www.hakogetraenke.ch
- Intersport Football Winterthur, Obere Kirchgasse 3, Winterthur, www.teamshop.ch
- Fredy Vögeli Sanitär & Heizungen GmbH, Weiacherstrasse 58, Pfungen, info@voegeli-sanitaer.ch
- Dachplus Neftenbach, Tösswiesenstrasse 12, Neftenbach, www.dachplus.ch