Wie gewonnen, so zerronnen: Bittere Niederlage im Derby
Das Kantonsderby auf der ausverkauften Schützenwiese war ein Drama in mehreren Akten – ohne Happyend für den FCW. GC gewinnt nach einem vermeintlichen späten Rückstand 0:1.
1. Der FCW ist in der 1. Halbzeit die bessere Mannschaft mit klareren Torchancen. Mindestens ein Tor wäre mehr als verdient gewesen. Leider bleibt es bei den Chancen und dem 0:0 zur Pause.
2. GC wird in der zweiten Hälfte stärker, dem FCW gelingt es nur noch selten, gefährlich vor das gegnerische Tor zu kommen. Trotzdem hält das rotweisse Abwehrbollwerk stand.3. Bis kurz vor Schluss denkt man. Ein 0:0 wäre ein gerechtes Resultat. Dann kommt die 88. Minute: Der FCW greift an, der Ball kommt ein erstes Mal zu Andrin Hunziker, springt weiter zu Brian Beyer, der ihn zu Fabian Rohner spielt, der ihn hoch vors Tor spediert, wo wiederum Hunziker parat steht und das Runde mit dem Kopf ins Eckige wuchtet. 1:0 im Kantonsderby, die ganze Mannschaft inkl. Staff rennt in die Bierkurve, die Schützenwiese explodiert, das muss der Sieg sein!
4. Dann die grosse Leere: Der VAR annulliert das Tor, weil Hunziker in der ersten Szene ganz wenig im Abseits stand. Es geht weiter beim alten Spielstand von 0:0. Alle spüren: Jetzt wirds hart, die Energie ist rausgeschrien, die Nachspielzeit beträgt 7 Minuten!
5. Schlussakt: Die 92. Minute. Der Ball kommt zu Jonathan Asp Jensen, dem eigentlich gefährlichsten Hopper, den die Winterthurer aber über das ganze Spiel komplett neutralisiert hatten. Sein Schussversuch wird geblockt, der Ball springt vor die Füsse von Nikolas Muci, der sie dann problemlos ins FCW-Tor schiebt. 0:1, dabei bleibt es. Wie gewonnen, so zerronnen.
Der FCW und sein Umfeld haben diese Saison schon einige harte Niederlagen erlebt. Aber diese Niederlage ist für Cheftrainer Patrick Rahmen und seine Mannschaft in der Art und Weise besonders bitter. Die Leistung war über weite Strecken gut, auch wenn die Chancenverwertung nicht optimal war, ein Punkt im Derby wäre verdient gewesen.
Doch gerade diese Erkenntnis macht auch wieder Mut und stimmt zuversichtlich: Die Mannschaft ist zu 100 Prozent intakt und zeigt kämpferisch und spielerisch sowohl in der Defensive wie auch in der Offensive ein neues Gesicht. Die Punkte werden kommen.