
Den Cup-Drive für den ersten Meisterschaftssieg nutzen
Am Samstag will der FCW gegen Servette den ersten Dreier in der aktuellen Meisterschaft einfahren. Siege in Genf sind eine Rarität, doch wenn nicht jetzt, wann dann? Denn das Heimteam, das in den letzten Jahren zu den heissen Titelanwärtern gehörte, hat in der Super League erst einmal gewonnen und ist letztes Wochenende im Gegensatz zum FCW im Cup gegen einen Unterklassigen ausgeschieden. Packen wir die Chance!
Es gibt Lieblingsgegner, neutrale Gegner und solche, gegen die man einfach nie gewinnt – egal in welcher Saison, Liga oder mit welchen personellen Konstellationen. Servette gehört für Winterthur klar in die letztgenannte Kategorie. Zwar sind Unentschieden immer wieder mal möglich, aber sehr selten schafft der FCW einen Sieg. Das gilt grundsätzlich, aber noch mehr für die Partien in Genf.
In der höchsten Liga müssen wir das Geschichtsbuch für den letzten Auswärtssieg bis in die Saison 1971/72 zurückblättern: Damals gewann der FCW in der 8. Runde 3:0 – danke Toren von Dimmeler, Arnold und Meyer.
In den seltenen Begegnungen im Schweizer Cup denken wir gerne an das legendäre Viertelfinalduell vom Februar 2006 zurück, als der FCW die Grenats in der Verlängerung 3:1 niederkämpfte. Begleitet wurde die Mannschaft von für damalige Verhältnisse unglaublichen 700 Fans, die im ersten Extrazug ever mitreisten, der zu diesen Zeiten noch vom Verein selber organisiert und finanziert werden musste.
In der Challenge League liegt der letzte (und einzige!) Auswärtssieg genau neun Jahre zurück: Am 26. September 2016 gewann Winti nach einem Rückstand 3:2 dank einem Penaltytor von Luca Sliskovic kurz vor Spielende.
Meistens gilt der grosse SFC gegen das kleine Winterthur als Favorit. Dies ist auch am Samstag der Fall – auch wenn der Genfer Traditionsklub mit einem stotternden Motor in die neue Saison gestartet ist. Auch nach dem Trainerwechsel von Thomas Häberli zum Franzosen Jocelyn Gourvennec scheint dieser eigentliche F1-Motor noch nicht richtig justiert und geschmiert zu sein. Am letzten Wochenende schied Servette im Schweizer Cup gegen den Challenge-Ligisten Yverdon aus. In der Meisterschaftstabelle liegen die Genfer nur drei Punkte vor dem FCW – und weit hinter den Erwartungen.
Für den FCW, der gerade mit dem 4:0-Sieg in Schaffhausen Selbstbewusstsein getankt hat, ergibt sich damit eine gute Chance. Er kann den verunsicherten Gegner mit einer starken Leistung schlagen. Mit welchem Kader Cheftrainer Uli Forte am Freitag ins Welschland reisen wird, ist noch offen. Fraglich ist v.a. Neuverpflichtung Francis Momoh, der erst gerade aus Nigeria in Winterthur angekommen ist. Sicher nicht dabei ist Ersatzgoalie Antonio Spagnoli, der nach einem operierten Meniskusschaden die nächsten Wochen aussetzen muss. Für ihn wird wohl der 17-jährige Noah Brogli auf der Bank Platz nehmen.
Gute Kunde haben wir für unsere Fans: Endlich gibt es wieder einen Extrazug (Infos siehe oben)! Infolge einer Baustelle kann der Zug zwar nicht wie gewohnt vor das Stadion fahren, aber immerhin in die Nähe, damit der kurze Fanmarsch problemlos bewältigt werden kann.
Vorwärts Winterthur! Alle(z) nach Genf!