
Frauenfussball: Jetzt die EM-Begeisterung auf die Klubebene tragen!
Volle Stadien, spannende Spiele, viel Aufmerksamkeit: Die Frauen-Europameisterschaft war in vielen Belangen ein voller Erfolg. Auf die grosse Gala folgt nun wieder der nüchterne Alltag – und es stellt sich die Frage: Kann der Klubfussball vom positiven Drive des grossen Turniers profitieren? Wir hoffen es, werden aber auch unabhängig davon den Frauenfussball weiter nachhaltig fördern. Am Samstag lädt unser Frauenteam zum ersten Heimspiel der neuen NLB-Saison. Vorwärts Winterthur – alle auf die Schützi!
Die 14. Ausgabe der Frauen-EM hat positiv überrascht. Das Turnier erreichte nicht nur viel Publikum in den Stadien, auch TV SRF meldete Spitzenwerte. Die Organisation durch den SFV war tadellos und das sportliche Niveau deutlich höher als in früheren Jahren. Die Topteams begeisterten mit Tempo, Technik und Physis. Die Schweiz schaffte es mit einer professionellen Kampagne, eine Euphorie auszulösen, die es im Frauenfussball noch nie gab. Das zeigte sich schon im letzten Testspiel, als die Schweiz auf der Schützenwiese vor 7000 Fans Tschechien 4:1 besiegte. Ob in den Medien oder in der Öffentlichkeit: Die EM war in aller Munde.
Alles super, alles wunderbar. Doch wie nachhaltig das Turnier sich auf den Schweizer Frauen- und Mädchenfussball auswirken wird, wird sich erst in den nächsten Monaten und Jahren zeigen. Auf die Gala folgt nun erst mal wieder der nüchterne Alltag: Der Kampf um Platz und Akzeptanz, das Ringen um Infrastruktur und das Hoffen auf mehr Publikum und Sponsor:innen, die eine bessere Finanzierung des Frauenfussballs erst ermöglichen.
Auch unser Frauenteam ist wieder in die Meisterschaft gestartet: Am letzten Wochenende in Solothurn siegte der FCW zum Auftakt 5:0 und deutete damit an, dass er in der neuen NLB-Saison eine tragende Rolle spielen will.
Das ist kein Zufall. Seit der FCW 2016 beschlossen hatte, in den Frauenfussball einzusteigen, geht es kontinuierlich aufwärts. Das Frauenteam kämpfte sich in die zweithöchste Liga hoch und soll sich dort etablieren. Der FCW hat es trotz seiner knappen Ressourcen geschafft, dass die Spielerinnen ab dieser Saison keine Mitgliederbeiträge mehr zahlen müssen und die medizinische Betreuung ausgebaut werden konnte. Es gibt neu eine App für zyklusorientiertes Training und neben den Heimspielen auf Kunstrasen auch welche im Stadion – so auch am Samstag gegen den FC Sion.
Auch im Nachwuchs geht es voran. Die enge Partnerschaft zwischen dem FCW und dem FC Wiesendangen betreibt bereits vier Mädchenteams in den Altersstufen U14 bis U21. Damit ist erstmals der komplette Athletinnenweg bis ins NLB-Team möglich. Die unspektakuläre, aber wichtige Hintergrundarbeit trägt Früchte: Eine erste Spielerin hat es in die Schweizer U16-Nati geschafft. Auch hier brauchen wir mehr noch mehr Unterstützung und Sponsor:innen, damit wir nachhaltig arbeiten und das Angebot noch mehr ausbauen können.
Also Winterthur, auf die Schützenwiese! Supportet den Frauenfussball auch in der Meisterschaft!