
Jetzt erst recht: Vorwärts Winterthur – auf zum Kantonsderby!
Am Donnerstag lädt der FC Winterthur auf der Schützenwiese zum Flutlichtspiel gegen den Kantonsrivalen FC Zürich. Die Affiche verspricht eine tolle Stimmung und ein spannendes Duell in einem ausverkauften echten Fussballstadion. Beide Mannschaften wollen unbedingt punkten, um ihre unbefriedigende Bilanz aus den letzten Spielen aufzubessern. Der FCW will unter seinem neuen Trainer Uli Forte endlich den ersten Sieg einfahren.
Beim ersten Blick auf die Tabelle der Super League scheint der Fall klar: In der Mitte der grosse FCZ – mit 30 Punkten aus 21 Spielen und nur acht Punkten Rückstand auf Leader Lugano auf dem 6. Platz, der nach drei Durchgängen (33 Partien) zur Finalrunde berechtigt. Ganz unten der FCW – mit nur 14 Zählern auf dem 12. Platz, sechs Punkte hinter den Grasshoppers und sieben hinter Yverdon Sport.
Zieht man zur Rangliste auch noch die sportliche Entwicklung und die Bilanz aus den letzten Runden hinzu, relativiert sich das Bild ein wenig: Gemessen an den letzten fünf Spielen sind Zürich und Winterthur aktuell die schlechtesten Teams der Super League. Der FCZ hat viermal verloren und nur einmal gewonnen, der FCW zwar nur dreimal verloren, dafür nie gewonnen. Die letzten beiden Partien haben beide Teams verloren.
Während der negative Saisonverlauf in Winterthur zwar unerfreulich, gemessen an den Möglichkeiten des Klubs aber nachvollziehbar ist, gibt der Trend beim FCZ doch einigermassen zu denken: Nach einem guten Start in die Super League galten die Stadtzürcher rasch als einer der heissen Favoriten auf den Titel. Im ersten Durchgang der Meisterschaft stand der FCZ mit sechs Siegen, drei Unentschieden und nur zwei Niederlagen ganz oben. Im zweiten Durchgang, der am Donnerstag mit dem Kantonsderby auf der Schützenwiese abgeschlossen sein wird, schaffte die Mannschaft von Trainer Ricardo Moniz nur noch zwei Siege und drei Remis – fünfmal ging sie als Verliererin vom Platz. Auch wenn sie wie zuletzt beim 0:1 gegen Basel gut spielte.
Die Gründe für eine solche Entwicklung sind meist vielschichtig. Der FCZ beklagt Verletzungspech, von dem vor allem die Defensive betroffen ist. Doch auch das Toreschiessen klappt nicht mehr so richtig. Mit Ricardo Moniz hat der FCZ zudem einen Trainer verpflichtet, der mit seiner Art stark polarisiert – gegen aussen wie anscheinend auch gegen innen. Auffallend sind die vielen Wechsel, die es im Winter gegeben hat. Die jüngsten Abgänge werden wohl nicht spurlos am FCZ vorbeigehen: Neben Katic (England), Conde (Italien) und Okita (Türkei) sorgte vor allem der Wechsel der Identifikationsfigur Antonio Marchesano zum Ligakonkurrenten Yverdon bei den Zürcher Fans für grossen Unmut.
Kritisch betrachtet steht der FCZ nicht acht Punkte hinter dem Leader, sondern nur noch einen Punkt über dem Strich. Hält der Negativtrend im dritten Durchlauf an, kann sich der diesjährige Conference-League-Teilnehmer die Finalrunde abschminken.
So gesehen braucht sich der FCW am Donnerstag vor eigenem Publikum nicht zu verstecken. Dass er beherzt nach vorne spielen und tapfer verteidigen kann, hat er zuletzt gegen YB und Lugano gezeigt.
Vorwärts Winterthur, alle auf die Schützenwiese! Streben wir gemeinsam den ersten Sieg des FCW unter der Ägide von Uli Forte an!