Vorwärts Winterthur, machen wir das Unerwartete möglich!
In der Super League ist auch in der neuen Saison vieles möglich – aber eines wird das anstehende Heimspiel gegen Servette für den FCW bestimmt nicht: Ein Sonntagsspaziergang. Die Genfer gehören nach dem guten letzten Jahr mit einem dritten Schlussrang und dem Cup-Sieg in der Tasche zum engsten Favoritenkreis. Kein Grund für den FCW, den Kopf in den Sand zu stecken, denn: In der Super League ist auch in der neuen Saison vieles möglich!
Schon letzte Saison gab es eine Phase, da sahen viele den Servette FC als den kommenden Schweizer Meister. Der Genfer Traditionsverein mit dem Winterthurer René Weiler an der Seitenlinie machte vor allem in der ersten Phase der Rückrunde einen unwiderstehlichen und stabilen Eindruck. Im Frühjahr kam dann aber doch noch eine Baisse, am Schluss blieb der dritte Tabellenplatz und der erste Cup-Sieg seit 23 Jahren.
Angesichts der sportlichen Entwicklung und der stabilen finanziellen Lage auf relativ hohem Niveau gehört Servette in dieser Saison definitiv zum engsten Kreis der Titelanwärter. René Weiler ist inzwischen Sportchef, der neue Trainer Thomas Häberli und die Mannschaft müssen sich neben den hohen Erwartungen in der Meisterschaft auch auf europäischer Ebene beweisen.
Zurzeit steckt Servette parallel zum Ligabetrieb mitten in der Qualifikationsphase für die Conference League. Der aktuelle Gegner im dritthöchsten europäischen Wettbewerb ist der traditionsreiche Premier-League-Klub Chelsea – ein Grossunternehmen mit unglaublichen finanziellen Möglichkeiten, das viele Jahre vom russischen Oligarchen Roman Abramowitsch alimentiert wurde und seit 2022 einer amerikanischen Investorengruppe sowie dem Schweizer Milliardär und Unternehmer Hansjörg Wyss gehört.
Vergangene Woche an der Stamford Bridge machte Servette gegen das viertteuerste Kader der Welt eine gute Falle, auch wenn das Spiel schliesslich 0:2 verloren ging. Morgen Donnerstag ist das Rückspiel im Stade de Genève.
Das ist beeindruckend, kann sich aber auch als Vorteil für den kleinen FCW erweisen. Die Doppelbelastung und die Intensität im Rückspiel, in dem für Servette trotz der Auswärtsniederlage noch alles drin liegt, kann dem FCW in die Karten spielen – wenn es ihm gelingt, die Genfer wieder in ein intensives Duell zu verwickeln.
Dass der FCW dazu fähig ist, hat er letzte Saison gezeigt: In den vier Meisterschaftsduellen war er für die favorisierten Genfer mit zwei Unentschieden (2:2, 3:3), einem Heimsieg (1:0) und einer Auswärtsniederlage (1:2) mehr als nur eine lästige Fliege. Im Cup-Halbfinal mussten sich die Winterthurer im April auf der Schützi nur knapp durch ein Last-Minute-Tor in der 88. geschlagen geben.
In der laufenden Saison liegen die beiden Kontrahenten auf dem 7. und 9. Platz – Servette mit neun Punkten (9:13 Tore), der FCW mit vier (3:9).
Angesichts des bisherigen Saisonverlaufs und der langen Verletztenliste wird das Sonntagsspiel für den FCW kein gemütlicher Spaziergang werden. Eine «Mission impossible» ist die Aufgabe deswegen aber keineswegs! Vor allem nicht auf der Schützenwiese, wenn wieder ganz Winterthur lautstark hinter seinem Team steht!