Gegner überrascht, trotzdem klar verloren
Mit einer Systemumstellung hat der FCW den FC Luzern in der 1. Halbzeit ins Schwitzen gebracht. Am Schluss siegten die abgeklärten Gastgeber trotzdem deutlich 3:0 (1:0). FCW-Goalie Markus Kuster musste nach einer üblen Attacke in der Pause verletzt ausgewechselt werden, Stefanos Kapino und Elias Malavunu kamen zu ihrem Meisterschaftsdebüt.
Die Aufstellung, die Cheftrainer Ogi Zaric für das Auswärtsspiel in Luzern wählte, hatte niemand erwartet: Statt mit dem gewohnten 4-2-3-1 traten die Winterthurer mit einem 4-2-2-2, also mit zwei Sturmspitzen, an. Die Umstellung zeigte Wirkung: Die Luzerner, die nach vier ungeschlagenen Spielen im eigenen Stadion als Favoriten antraten, hatten sichtlich Mühe, ins Spiel zu kommen. Trainer Mario Frick sah sich gezwungen, sein Konzept zu ändern. „Wir wurden überrascht“, gestand Frick denn auch nach dem Spiel vor den Medien. Doch auch die Umstellung brachte dem FCL nicht den gewünschten Zugriff auf das Spiel.
„Trotzdem blieb der FCW dominant“, analysierte der Landbote in seiner Matchanalyse, „denn er hatte mit Randy Schneider und Matteo Di Giusto zwei Spieler «zwischen den Linien» der Luzerner. Die beiden Winterthurer Kreativspieler bewegten sich zwischen der Luzerner Abwehr und dem Mittelfeld. Dort entsteht durch dieses System Raum, weil sich die Innenverteidiger um die Doppelspitze kümmern müssen und im Zentrum zusammen mit der Doppelsechs – beim FCW waren das Musa Araz und Basil Stillhart – eine Überzahl entsteht. Das Zentrum wurde überladen, weil auch die Stürmer Gomis und Fofana immer wieder fallen liessen, das gab dem FCW die gewünschte Spielkontrolle.“
Der FCW schaffte es aber nicht, den frei werdenden Raum auf den Seiten zu nutzen. So kam er selten hinter die Abwehr, resp. entscheidend vor das Tor des Gegners.
So hatte der FCW eine Dominanz in gewissen Zonen, die den Gegner ins Schwitzen brachte, aber die Tore schoss am Schluss doch der FCL. Er nutzte die Tücken des Winterthurer Systems mit einem abgeklärten Auftritt clever aus. Die Luzerner hatten auch die klareren Torchancen, die sie sich oftmals über die Seiten erarbeiteten.
Der FCW ist zurzeit nicht vom Glück verfolgt und hat Mühe mit dem Tore schiessen: Wieder war es ein frühes Gegentor (3.), das die Winterthurer in Zugzwang brachte, auch nach der Pause kam der zweite Treffer früh (50.). Die Liste der Angeschlagenen und Verletzten wächst weiter an: In der Pause musste Goalie Markus Kuster nach einer rüden Attacke angeschlagen ausgewechselt werden. Wie schwer ihn der Zusammenprall getroffen hat, wird sich in den nächsten Tagen zeigen. Nach dem Spiel hatte er ein stark geschwollenes Auge. Nicht zur Verfügung standen in Luzern Roman Buess, Nishan Burkart, Alexandre Jankewitz, Fabian Rohner, Tobias Schättin, Yannick Schmid und Luca Zuffi. Wieder genesen ist glücklicherweise Adrian Durrer. Mit ihm auf der Ersatzbank sassen u.a. die U21-Spieler Ladjan Sahitaj (20), Luca Romano (20) und Alessandro Barletta (21). Erfreulich: Neben dem 21-jährigen Carmine Chiappetta kam auch das junge Stürmertalent Elias Maluvunu (20) in der Meisterschaft erstmals zum Einsatz.
Nach der Niederlage in Luzern folgt am So. 1.9. 14.15h das Heimspiel gegen Servette, danach ist Nati-Pause und am 14.9. das Cup-Spiel in Wil.