
Frauenfussball: Ausbildung noch mehr ins Zentrum stellen
Trotz beschränkter Ressourcen und fehlender Infrastruktur will der FC Winterthur den Männer- und den Frauenfussball optimal fördern. Damit sich beide Bereiche nach ihren Bedürfnissen weiterentwickeln können, werden die beiden Abteilungen einstweilen organisatorisch voneinander getrennt. Bei den Frauen setzt der FCW auch im NLB-Team noch stärker auf die Ausbildung.
2016 hat der FC Winterthur mit der Gründung des ersten Frauenteams in der Klubgeschichte einen historischen Meilenstein gesetzt – mit einer klaren Mission: Mit dem Einstieg in den Frauenfussball sollte endlich der in Winterthur brach liegende Spitzenfussball für Frauen und Mädchen aufgebaut werden. Einige lokale und regionale Breitenfussballvereine betrieben zwar seit Jahren auch weibliche Teams, ambitionierte Talente mussten jedoch früher oder später nach Zürich oder St. Gallen ausweichen.
Seit dem Startschuss ist einiges gegangen, grundsätzlich hat sich die Frauenabteilung des FCW sehr positiv entwickelt. Das Frauenteam ist die Liga-Treppe kontinuierlich von der 3. Liga bis in die Nationalliga B hochgeklettert. Nach dem NLB-Abstieg 2022 schaffte es unter der langjährigen Trainerin Adrienne Krysl 2023 den sofortigen Wiederaufstieg, unter Trainer Markus Wanner nun auch den Ligaerhalt. Damit ist ein wichtiger Schritt geschafft, um das Team nachhaltig in der zweithöchsten Schweizer Liga zu etablieren.
Mehr eigene U-Spielerinnen im Eins
Ein grosses Augenmerk setzt die sportliche Leitung der Frauenabteilung auf die Nachwuchsförderung. Ziel ist es,
möglichst viele Mädchen nachhaltig zum Fussballspielen zu animieren und ihnen im Spitzenfussball die Perspektive für eine professionelle Ausbildung zu bieten. Dafür wurden die Strukturen geschaffen und Personal eingestellt. Zurzeit führt der FCW drei eigene Mädchenteams (U21, U18, U16), auf die neue Saison kommt mit der U14 ein weiteres dazu. Auch das Girls-Feriencamp erfreut sich grosser Beliebtheit. Parallel lebt der FCW in der Ausbildung der Juniorinnen eine enge Kooperation mit dem FC Wiesendangen, auf dessen Anlage sämtliche Juniorinnen U-Teams zuhause sind.
Die Ausbildung wird künftig noch stärker im Zentrum stehen – auch im NLB-Team, in das vermehrt auch U21/U18-Spielerinnen integriert werden sollen. Mit dem neuen Eins-Trainer Costa Vettas hat der FCW einen geeigneten Fachmann gefunden. Der 55-Jährige hat zuvor beim FC Zürich jahrelang Mädchen-Nachwuchsteams trainiert und war zuletzt für das U21-Team in der NLB verantwortlich.
Eigenständigkeit stärken, Kräfte bündeln
Damit die einzelnen Abteilungen im FCW sich optimal nach ihren Bedürfnissen entwickeln können, wird der Männer- und Frauenfussball organisatorisch getrennt. Die Männerabteilung wird vom Leiter Sport, Oliver Kaiser, geführt.
Leiter der Frauenabteilung bleibt Roger Odermatt, der neu direkt an den Vorsitzenden der Geschäftsleitung, Markus Jutzeler, rapportiert.
Mit diesem Schritt will der FCW seine beschränkten Kräfte bündeln, damit sich die Abteilungen mit ihren Kernkompetenzen auf ihre Bereiche konzentrieren können. Problemstellungen wie die veraltete Infrastruktur oder der Platzmangel im Trainings- und Spielbetrieb werden nach wie vor gemeinsam angegangen.
Wir sind überzeugt, dass die Frauenabteilung des FCW mit den organisatorischen Anpassungen und der Fokussierung auf die Ausbildung auf dem richtigen Weg ist und der Frauenfussball damit noch besser gefördert wird.