Wieder ein richtungsweisendes Duell
Am Samstag hat der FCW mit einem Sieg beim Tabellenletzten Lausanne-Ouchy die Weichen in die richtige Richtung gestellt. Drei Tage später, am Dienstag, wird es auf der Schützenwiese richtig heiss: Während der FCW um den Anschluss an die vordere Tabellenhälfte kämpft, will das schlingernde Basel endlich aus dem Tabellenkeller raus. Beste Voraussetzungen für ein packendes Fussballfest.
Ob Cup oder Meisterschaft: Wenn Basel nach Winterthur kommt, sind die Rollen klar verteilt. Der FCW kämpft heroisch in der Rolle des David gegen den übermächtigen Goliath aus Basel und hofft auf die Sensation. Das war in den zahlreichen Cup-Spielen so und hat sich seit dem Aufstieg in die Super League nicht verändert, wie ein Blick auf die Bilanz zeigt: In der Meisterschaft seit 2022 gewann Basel vier der fünf Partien, nur gerade im ersten Super-League-Spiel nach 37 Jahren konnte der FCW den Baslern auf der Schützi ein 1:1 abtrotzen. Im Cup dasselbe: Seit 2012 trafen die beiden sechsmal aufeinander. Fünfmal siegte der FCB (dreimal im Halbfinal) – nur einmal, beim legendären 6:2 im Corona-Achtelfinal in Basel, obsiegte der FCW.
Auch am Dienstag kommt der FCB als Favorit auf die Schützenwiese. Doch die Vorzeichen sind diesmal anders: Während der FCW bis jetzt eine gute Saison spielt und mit drei Siegen und einem Remis die beste Mannschaft der letzten vier Runden ist, werden die Bebbi den Erwartungen nicht gerecht und stehen mächtig unter Erfolgsdruck. Momentan steht der grosse FCB auf dem drittletzten Tabellenplatz – und damit weit weg von den eigenen Ansprüchen, auch wenn das erfolgsgewohnte rotblaue Umfeld weiss, dass die «guten alten Zeiten» vorbei sind.
Während in Winterthur das Team um Patrick Rahmen in Ruhe arbeiten kann, bestimmt Nervosität den Basler Betrieb. Spieler kamen und gingen, so ist die Mannschaft, die am zweiten Spieltag den FCW 5:2 schlug, nicht mehr mit der heutigen zu vergleichen. Schon zweimal wurde der Trainer ausgewechselt: Auf Timo Schulz folgte im Herbst Heiko Vogel und auf ihn Fabio Celestini. Auch Sportchef Vogel musste gehen.
Mit Celestini ist ein wenig Ruhe eingekehrt. Unter ihm hat der FCB von neun Partien fünf gewonnen und nur zwei verloren. Auch im Cup «chrampften» sich die Bebbi mit einem 1:0 gegen das unterklassige Kriens in die nächste Runde. Am Wochenende nun ist dem FCB ein wichtiger Sieg gelungen: Er schlug zuhause Leader YB 1:0. Ist das der Befreiungsschlag? Das Spiel in Winterthur, so heisst es in Basel, sein eine Bewährungsprobe für Rotblau.
So sieht die Tabelle nach 20 Runden aus:
7. FCW – 26 Pkt. – 38:43 Tore (10 Pkt. aus den letzten vier Spielen)
10. FCB – 22 Pkt. – 24:33 Tore (7 Pkt. aus den letzten vier Spielen)
Die Ausgangslage am Dienstag ist klar: Basel muss gegen Winterthur gewinnen, denn der Klub ist angesichts seiner Grösse (Kosten) und der Ansprüche dringend auf die Finalrunde angewiesen, die der neue Modus im letzten Durchgang ab April für die ersten sechs Teams vorsieht. Ein Sieg des FCW wäre wiederum für die Winterthurer richtungsweisend, denn das breite Mittelfeld liegt bis hinunter auf Platz 11 sehr eng zusammen.
Vorwärts Winterthur! Am Dienstag dann gibts nur eines: Alle auf die Schützenwiese!