FC Winterthur vs. FC Sion

Nach einer halben Stunde kam Hoffnung auf: Der FCW kehrte das Spiel und ging durch einen entfesselten Elias Maluvunu 2:1 in Führung. Es sah gut aus, die Mannschaft machte einen guten Eindruck, das Publikum war ebenfalls hellwach. Doch dann kam der Nackenschlag: Nach der VAR-Intervention nahm der Schiedsrichter seinen Entscheid zurück – es blieb beim 1:1. Der FCW schien verunsichert, Sion bekam Aufwind, innert Kürze fielen die entscheidenden Treffer zum Walliser Sieg.

In der zweiten Halbzeit fand der FCW lange kein Konzept gegen die abgebrühten Gäste. Der FCW gab aber nicht auf, und tatsächlich: Der Anschlusstreffer des eingewechselten Andrin Hunziker in der 85. brachte nochmals richtig Stimmung ins Stadion. Hunziker selber hatte in der 90. noch den Ausgleich auf dem Fuss, aber es blieb bei der knappen Niederlage.

Erfreulich: Elias Maluvunu stand erstmals in der Startaufstellung und machte nicht nur ein gutes Spiel, er erzielte auch sein erstes Tor in der Super League!- Schade natürlich, dass das zweite Tor aberkannt wurde. Premiere feiern konnte auch Marvin Martins: Der neue Verteidiger aus Luxemburg kam in der 72. Minute für Silvan Sidler ins Spiel.

Tore: 12. Nivokazi 0:1, 21. Maluvunu (Sidler) 1:1, 27. Maluvunu (Buess) 2:1 (aberkannt), 32. Sow 1:2, 35. Lukembila 1:3, 85. Hunziker (Buess) 2:3.

Medienstimmen:

Blue TV: «Sion zittert sich zum Erfolg – Winterthur muss weiter auf den ersten Saisonsieg warten»

TV SRF: «Wilde erste Halbzeit-2:3 gegen Sion»

Landbote: «“Ich verstehe die Linie nicht“ – Forte ärgert sich über VAR und Niederlage»

Radio Stadtfilter: «Vier Nasen und ein 2:3»

Sion war früher eine harte Nuss: Während der kurzen NLA-Zeit in den 80er-Jahren gab es für den FCW wenig zu holen – Siege waren fast so selten wie zwischen 2003 und 2006, als Winterthur gegen die Walliser in ihrer kurzen Challenge-League-Zeit keine einzige Partie für sich entscheiden konnte. Besonders bitter war die 0:1-Niederlage im Cup-Halbfinal 2006 auf der erstmals seit Jahrzehnten wieder ausverkauften Schützenwiese.

Ganz anders sieht die Erfolgsbilanz seit dem ersten FCW-Aufstieg nach 37 Jahren aus: Von den insgesamt acht Duellen, die sich die beiden Traditionsvereine seit 2022 geliefert haben, gewann Winterthur deren fünf, ein weiteres endete auf der Schützenwiese 1:1.

Besonders das erste und das letzte Spiel aus dieser Serie sind aus Winterthurer Sicht in bester Erinnerung: Im Herbst 2022 stand der FCW nach einer Niederlagen-Serie schwer angeschlagen mit dem Rücken zur Wand, als er am 2. Oktober ausgerechnet im Hexenkessel Tourbillon mit einem 3:1-Sieg die Wende einläutete. Die Tore schossen Roman Buess, Samuel Ballet und Florian Kamberi, den zwischenzeitlichen Ausgleich besorgte Superstar Mario Balotelli, der sich durch ein lukratives Angebot für kurze Zeit ins Wallis verirrt hatte.

Der letzte Sieg im Mai 2025 war zugleich das letzte Spiel der Saison 2024/25 und sicherte dem FCW nach einer unglaublichen Aufholjagd in Last-Minute-Manier sensationell den direkten Klassenerhalt.

Die neue Saison hat die grundlegende Situation zumindest für den FCW nicht verändert: Mit dem kleinsten Budget der Liga stehen die Winterthurer wieder am Ende der Tabelle und warten nach drei Niederlagen und zwei Unentschieden auf den ersten Vollerfolg.

Kommt da Sion gerade recht? Vorsicht ist angesagt, denn die Walliser sind mit zwei Siegen, einem Remis und einer Niederlage gut in die neue Meisterschaft gestartet. Und sowieso: Geschenkt gibt es in der Super League nichts!

Und der FCW? Der Plan war eigentlich gut: Mit den schnellen und zielstrebigen Flügelspielern Nishan Burkart und Fabian Rohner sowie Christian Gomis im Sturmzentrum sollte unser Angriffsspiel jedem Gegner Kopfzerbrechen bereiten. Die Vorbereitung auf die neue Saison lief vielversprechend, doch nun sind beide Flügel verletzt und Gomis auf Schalke. Darauf haben wir am Montag am letzten Transfertag nochmals reagiert und mit Bafodé Dansko einen schnellen und flexibel einsetzbaren Offensivspieler engagiert, der dem FCW wieder die nötige Dynamik im Spiel nach vorne bringen soll. Lassen wir uns überraschen, ob er am Sonntag schon die gewünschte Verstärkung sein wird.

Wie immer gilt: Vorwärts Winterthur, alle auf die Schützenwiese! Helfen wir unserem Team mit einem zahlreichen und lautstarken Support, damit der erste Vollerfolg endlich Tatsache wird!