BSC Young Boys vs. FC Winterthur
Matchzusammenfassung
Deutliche Niederlage beim Meister
Der FCW verliert in Bern gegen YB 2:5 (1:3). Ausschlaggebend für die klare Niederlage waren die Berner Wucht, individuelle Fehler und Pech in entscheidenden Szenen, wie etwa dem 1:3, das durch einen abgelenkten Schuss mit dem Pausenpfiff fiel.
Kaum hatte Schiedsrichter Sven Wolfensberger das Duell zwischen YB und dem FCW im Berner Wankdorf angepfiffen, war es irgendwie auch schon wieder vorbei. In der 3. Minute verlor Luca Zuffi vor dem 16er den Ball, YB-Neuzugang Silvere Ganvoula kannten kein Pardon, schon zappelte der Ball unhaltbar im Netz. Nur vier Minuten später liessen sich Yannick Schmid und Luca Zuffi im 16er von Topscorer Cédric Itten zu leicht ausspielen, seinen Pass in die Mitte nahm der frei stehende Joël Monteiro dankend an – wieder hatte Markus Kuster im Tor der Gäste keine Chance. Sieben Minuten waren erst gespielt, der FCW wurde in der Startphase von der Wucht, Qualität und Entschlossenheit der Berner Angriffsmaschinerie überrollt. Man spürte, dass YB nach den beiden unbefriedigenden Startspielen beim eigenen Publikum etwas gut machen wollte.
Aufsässig: FCW hat nie aufgegeben
Doch ein Kompliment an den FCW: Auch wenn das Spiel zu diesem Zeitpunkt wohl für die meisten Zuschauer:innen schon entschieden war, gab sich die Mannschaft nicht auf. Sie kämpfte sich ins Spiel, konnte in der Folge dem Druck besser standhalten und selber einige Akzente in der Offensive setzen. Vor allem der blitzschnelle Burkart beschäftigte die YB-Abwehr mit seinen Sturmläufen. So kam der Anschlusstreffer in der 38. Minute nicht einfach aus dem Nichts. FCW-Berner Alexandre Jankewitz bediente FCW-Berner Samuel Ballet vor dem 16er, dieser tankte sich gegen zwei Verteidiger durch und drosch den Ball frech von der rechten 16er-Linie aus sehr spitzem Winkel unters nahe Lattenkreuz. Ein sehenswerter Treffer nach dem Motto: Dem Mutigen gehört die Welt.
Die Aufsässigkeit des Aussenseiters schien sich auszuzeichnen: Plötzlich keimte wieder Hoffnung in den Reihen der Winterthurer auf. Das Spiel gestaltete sich offen, mit einem 1:2 zur Pause wäre nochmals alles möglich.
Doch wieder einmal deutet der Konjunktiv den nächsten Dämpfer an: In der Nachspielzeit der ersten Hälfte kommt es nach einem Foul zentral vor dem 16er nochmals zu einem Freistoss für YB. Fabian Rieder schiesst, Kuster fliegt in die richtige Ecke, doch der Ball trifft unterwegs Verteidiger Schmid, der ihn unhaltbar ablenkt. Statt 1:2 stehts zur Pause 1:3.
Gut gestartet, wieder zu unpräzis
Trotz des Dämpfers vor dem Pausenpfiff startete der FCW gut in die zweite Halbzeit. Mit viel Power und Mut kommt er gleich zu mehreren Möglichkeiten, zuerst durch den starken Ballet, dann durch Burkart, dessen Kopfball leider nur an die Latte knallt.
Doch dann folgt der nächste Tiefschlag: Der FCW spielt in der Vorwärtsbewegung (wieder) zu unpräzis, der Ballverlust im Mittelfeld führt zum Gegenangriff und nur fünf Minuten nach Wiederanpfiff zum 1:4 durch Itten.
Auch wenn das Spiel nun kaum noch zu kehren war, liess sich der FCW nicht hängen. Seine Aufsässigkeit wurde in der 78. Minute nach einem Zuspiel von Jankewitz mit dem Kontertor von Sayf Ltaief belohnt, der nach einer Stunde den ausgepumpten Burkart ersetzt hatte. Doch das wars dann. Der Gegentreffer in der 90. zum Schlussresultat tat zwar weh, weil Basil Stillhart dem Gegner den Ball in die Füsse spielte, statt ihn wegzudrischen. Für den Spielverlauf war er aber nicht mehr entscheidend.
Stimmen zum Spiel:
Yannick Schmid im Blue TV: «Uns fehlte die letzte Konsequenz und die Effizienz. Dazu kommen die beiden Schlüsselszenen vor und nach der Pause mit den beiden Gegentoren zum 1:3 und zum 1:4, wo wir davor gute Phasen und auch einige gute Chancen hatten. Wir zeigen sehr viele gute Ansätze, sind besser im Ballbesitz und können uns auch mehr Chancen erspielen. Daran müssen wir jetzt weiter arbeiten, weniger Fehler machen und effizienter werden.»
Fan-Protestaktion auch im Wankdorf
Eine spezielle Stimmung herrschte im Wankdorf, wie auch in fast allen anderen SFL-Stadien an diesem Wochenende, zu Beginn des Spiels: Mit einer nationalen Schweige-Viertelstunde protestierten die organisierten Fanszenen in der ganzen Schweiz gegen Kollektivstrafen. Konkret ging es um die Schliessung des Gastsektors bei der Partie St. Gallen gegen Luzern. Die Strafe wurde ausgesprochen, weil es letzte Saison auf dem FCSG-Fanmarsch zu unschönen Szenen kam, weil die Route am Lokal der Luzerner Fans vorbei führte. Grundsätzlich kann man sich fragen, was solche Protestaktionen nützen. Doch zumindest im Wankdorf hat man wieder einmal deutlich gespürt, wie wichtig die aktiven Fankurven für den Fussball sind. Ohne Fans keine Stimmung, keine Emotionen. Es bleibt zu hoffen, dass sich Fans, Klubs, Behörden und Politik künftig ihre Verantwortung mit der nötigen Vernunft und Weitsicht wahrnehmen und gemeinsam nachhaltige Lösungen finden, die dem Fussball mit seiner breiten gesellschaftlichen Funktion gerecht werden.
Impressionen vom Spiel
Spieler
BSC Young Boys
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Anthony Racioppi
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Noah Persson
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Aurèle Amenda
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Mohamed Ali Camara
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Saidy Janko
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Fabian Rieder ⚽
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Joël Almada Monteiro ⚽
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Filip Ugrinic
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Lukasz Lakomy
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Silvere Ganvoula ⚽
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Cedric Itten ⚽
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Lewin Blum
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Meschack Elia
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Kastriot Imeri
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Marvin Keller
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Fabian Lustenberger
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Darian Males
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Cheikh Niasse
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Jean-Pierre Nsame ⚽
Spieler
FC Winterthur
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Markus Kuster
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Souleymane Diaby
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Basil Stillhart
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Yannick Schmid
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Silvan Sidler
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Luca Zuffi
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Alexandre Jankewitz
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Nishan Burkart
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Matteo Di Giusto
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Samuel Ballet ⚽
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Aldin Turkes
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Remo Arnold
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Thibault Corbaz
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Adrian Gantenbein
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Granit Lekaj
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Sayfallah Ltaief ⚽
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Jozef Pukaj
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Samir Ramizi
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Randy Schneider
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Tobias Schättin
Aufstellung
BSC Young Boys
Aufstellung
FC Winterthur
Statistik
Informationen
Damit unsere Mannschaft auch gegen den Schweizer Meister lautstark unterstützt wird, wollen wir so viele Fans wie möglich zum Spiel bringen. In Zusammenarbeit mit den SBB kann der FCW seinen Fans wieder einen Extrazug anbieten. Er fährt direkt bis Bern Wankdorf. Von dort gibt es einen kurzen Marsch zum Stadion.
Hinreise: Winterthur HB (Gleis 3) ab: 14.49h | Bern Wankdorf an: 16.39h.
Rückreise: Bern Wankdorf (Gleis 7) ab: 20.30h | Winterthur HB (Gleis 3) an: 22.32h.
Die vier letzten Wagen sind rauchfrei (etwa auf Höhe der Milchrampenunterführung). Die speziellen SBB-Football-Tickets für den Extrazug gibt es am Bahnschalter am HB, an den Billettautomaten sowie unter folgendem Link: SBB Football-Ticket.
Preise: 29.- mit Halbtax, 58.- ohne. Es gelten auch sämtliche Abos und Einzelbillette für die Strecke Winterthur-Bern.
Im Extrazug halten sich die Fans an diesen Verhaltenskodex.
Wir freuen uns auf eine tolle, friedliche Fussballreise.
Matchvorschau
Zu Gast beim Schweizer Meister
Nach dem Auswärtsspiel in Basel muss der FCW auch in der 3. Runde in der Fremde antreten: Am Samstag heisst der Gegner YB – seines Zeichens Schweizer Meister, Cup-Sieger und auch in dieser Saison wieder Top-Favorit für Platz 1.
29. Mai 2023: Die Erinnerungen an diesen Tag sind noch voll präsent. Der FCW verliert nach einem sehr guten Auftritt im Berner Wankdorf gegen YB äusserst knapp 1:2 – kann aber die grosse Party im ausverkauften Stadion mit seinen mitgereisten Fans im vollen Gastsektor trotzdem in vollen Zügen geniessen. Die Berner:innen feiern offiziell ihren verdienten Meistertitel, die Winterthurer:innen nicht weniger freudig und nicht unverdienter den 9. Schlussrang und somit den direkten Klassenerhalt. Das war wohl die am leichtesten verdauliche FCW-Niederlage ever.
Nur zwei Monate später, wir schreiben die 3. Runde der neuen Super-League-Saison, ist es bereits wieder so weit: Der FCW reist am Samstag nach Bern – mit dem festen Willen, dem Kronfavoriten auf allen Ebenen Paroli zu bieten.
Speziell: Beide Teams müssen eine Enttäuschung verdauen. Der FCW verlor am letzten Sonntag in Basel trotz einer kämpferisch guten Leistung brutal 2:5 – wobei die zwei letzten Gegentore erst auf Konter in der Nachspielzeit fielen. YB musste gleichentags beim Aufsteiger Yverdon durch einen späten Treffer ein sehr überraschendes 2:2 hinnehmen, was gemessen an den Erwartungen und Ansprüchen einer Niederlage gleich kommt.
Am Samstag dürfte uns also ein spannendes Duell zweier ungleicher Gegner erwarten, die beide eine Reaktion auf die Enttäuschung vom letzten Wochenende zeigen wollen.
Wir zählen dabei auch auf unsere Fans: Kommt alle nach Bern! Es steht wieder ein Extrazug zur Verfügung (Infos siehe oben). Vorwärts Winterthur
Du kannst nicht nach Bern? Wir haben Alternativen:
Am Samstag unterstützen wir den FCW lautstark und bunt im Stadion. Du kannst nicht live im Wankdorf dabei sein? Wir bieten Dir einige Alternativen an:
- TV: Unser TV-Partner Blue zeigt das Spiel live (Pay TV).
- Radio: Stadtfilter überträgt die Partie live und in voller Länge (online und Radio).
- Kino: Du kannst dir die Partie auch im Blue Cinema Maxx im Kesselhaus anschauen. Eintritt: Vorverkauf empfohlen.
- Public Viewing: Die Libero Bar im Stadion Schützenwiese zeigt das Spiel auf der Terrasse auf dem grossen TV-Bildschirm (offen ab ca. 17.00h, Eintritt frei, beschränkte Platzzahl).