FC Basel 1893 vs. FC Winterthur

Der Führungstreffer fiel bereits in der 8. Minute: Matteo Di Giusto nutzte geistesgegenwärtig ein Durcheinander vor dem FCB-Tor, nachdem Goalie Mirko Salvi einen Freistossknaller von Samuel Ballet nicht festhalten konnte, und beförderte den Ball aus kurzer Distanz ins Netz.

Klasse Chancen für den Führungsausbau gabs darauf in der 35. Minute bei einem Kopfball von Yannick Schmid und ein paar Zeigerumdrehungen später durch einen satten Schuss von Di Giusto – beide Male musste Salvi sein ganzes Können einsetzen.

Fast aus dem Nichts kam dann der Ausgleich: In der 41. nimmt der sträflich frei stehende Finn van Breemen das Geschenk der FCW-Defensive dankbar an und bezwingt Markus Kuster aus etwa 25 Metern mit einem flachen Schuss in die linke Ecke.

Ärgerlich aus Sicht des FCW. Denn so stand es zur Pause 1:1 statt 2:0. «Wir haben den Gegner mit einfachen Ballverlusten aufgebaut», bilanzierte Stürmer Roman Buess nach dem Spiel.

Hin und Her in Hälfte zwei

Die zweite Halbzeit war dann ein «wildes Hin und Her», wie die beiden Trainer nach dem Spiel an der Medienkonferenz unisono sagten.

Die Basler kamen nach der Pause stärker und entschlossener zurück. In der 52. lenkt Kuster einen spektakulären Fallrückzieher von Liam Millar ebenso spektakulär über die Latte.

Dann klingelte es innert fünf Minuten zweimal im Kasten des FCW: In der 58. nach einem Eckball, in der 63., als sich Dan Ndoye auf der Seite mit viel Tempo und Armeinsatz gegen Schmid durchsetzt und den Ball in die Mitte spielte, wo Jean-Kevin Augustine in der Manier eines Mittelstürmers den gegnerischen Goalie umspielte und einschob.

Mutig vorwärts gespielt – und ins offene Messer gelaufen

In dieser Phase machte der FCW nicht den Eindruck, das Spiel noch kehren zu können. Doch die Mannschaft rappelte sich nochmals auf und biss sich mit guten Angriffen wieder in das Spiel. Zuerst etwas glücklos, bis in der 80. Innenverteidiger Basil Stillhart aus 30 Metern einfach mal drauf hielt und den Ball mit einem Sonntagsschuss unhaltbar im oberen Eck versenkte. Es war das Tor des Tages und brachte dem FCW den Glauben an die Wende endgültig zurück. Cheftrainer Patrick Rahmen, der mit seinen Wechseln bereits frischen Wind in die Offensive gebracht hatte, unterstrich in der 89. den Willen zum Punktegewinn zusätzlich mit der Einwechslung von Samir Ramizi für Aussenverteidiger Silvan Sidler.

Winterthur drückte auf den Ausgleich – mit der Konsequenz, die Abwehr zu entblössen.

Und so kam es wie so oft: Statt des am Schluss möglichen 3:3 fielen in der Nachspielzeit zwei weitere Treffer für die Basler. Zwei Treffer, welche die Niederlage brutal aussehen lassen. Oder wie es Patrick Rahmen am Schluss vor den Medien sagte: «Unter dem Strich ein verdienter Sieg für den FC Basel, wenn auch deutlich zu hoch.»

Aufstellung: Kuster; Siedler (89. Ramizi), Stillhart, Schmid, Diaby; Zuffi, Jankewitz (68. Corbaz); Ballet (60. Ltaief), Di Giusto (60. Schneider), Burkart (68. Turkes); Buess.

Tore: 8. Di Giusto 1:0 | 41. Van Breemen 1:1 | 58. Ndoye 1:2 | 63. Augustin 1:3 | 80. Stillhart 2:3 | 91. Frei 2:4 | 92. Frei 2:5 (Foulpenalty)

Luzern zuhause, Basel und YB auswärts, GC zuhause: Das Startprogramm des FCW ist zumindest auf dem Papier happig. Nach dem starken Auftritt zum Saisonauftakt gegen die Innerschweizer kann das Team von Cheftrainer Patrick Rahmen aber eines sicher: Am Sonntag mit erhobenem Haupt in den St. Jakob Park einlaufen und dem favorisierten FC Basel mit einem gesunden Selbstvertrauen entgegentreten.

Während sich der FCW und Luzern am letzten Samstag auf der Schützenwiese in einem packenden Spiel 0:0 trennten, musste der FCB in der ersten Runde eine Niederlage einstecken: Die Basler mit ihrem neuen Trainer Timo Schulz unterlagen auswärts beim FC St. Gallen 1:2.

Natürlich sind die ersten Spiele in einer neuen Saison mit Vorsicht zu geniessen. Hochmut ist fehl am Platz. Trotzdem hat der FCW einen reiferen, entschiedeneren und variantenreicheren Eindruck hinterlassen als in der letzten Saison, als er gegen Luzern dreimal verlor und sich allgemein sehr stark auf seinen guten Teamgeist und die kollektive Defensivkraft konzentrieren musste. Mit den getätigten Kaderverstärkungen hat sich der FCW mehr Super-League-Erfahrung und fussballerische Qualität zugelegt.

Am Sonntag nicht in Basel? Wir haben Alternativen:

Am Sonntag unterstützen wir den FCW lautstark und bunt im Stadion. Du kannst nicht live im St. Jakob Park dabei sein? Wir bieten Dir einige Alternativen an:

• TV: Unser TV-Partner Blue zeigt das Spiel live (Pay TV).
• Radio: Stadtfilter überträgt die Partie live und in voller Länge (online und Radio).
• Kino: Du kannst dir die Partie auch im Blue Cinema Maxx im Kesselhaus anschauen. Eintritt: Vorverkauf empfohlen.
• Public Viewing: Die Libero Bar im Stadion Schützenwiese zeigt das Spiel ausnahmsweise wegen Betriebsferien nicht.