FC Winterthur vs. FC Lugano

Frühe Führung, klare Niederlage

Der FCW verliert sein zweites Heimspiel in der Super League gegen den FC Lugano 1:4 (1:3). Zwar ging Rotweiss nach einem druckvollen Start bereits in der 11. Minute durch Roman Buess in Führung. Der Stürmer bewies einen guten Riecher und schnappte sich nach einem Fehlpass des Gegners den Ball, zog alleine auf den Goalie und versenkte ihn eiskalt. Doch in der Folge schien das frühe Tor dem Liga-Neuling nicht gut zu bekommen: Lugano kehrte innert 11 Minuten das Spiel komplett (20./22./31.) und konnte mit einer satten Führung in die Pause – was an diesem heissen Sonntagnachmittag natürlich von Vorteil war.

Obwohl Cheftrainer Bruno Berner in der zweiten Halbzeit mit neuen Kräften reagierte und die Mannschaft nicht aufgab und teils gute Möglichkeiten herausarbeitete, reichte es nicht mehr zu einem weiteren Tor. Das letzte Tor der Tessiner war dann noch eine nicht mehr relevante Zugabe durch einen Penalty in der 91. Minute.

Alles in allem schade, denn auch in diesem Spiel zeigte sich wieder, wie schnell Fehler in dieser Liga bestraft werden und wichtig die Effizienz vor dem Tor ist.

Kopf hoch Winterthur!

Der Online-Ticketverkauf für das Heimspiel gegen den FC Lugano ist eröffnet. Holt Euch Euer Matchticket solange Vorrat! Das Ziel ist klar: Wir wollen die Heimsektoren füllen, damit sich die Schützenwiese wieder in einen rotweissen Hexenkessel verwandelt. Avanti o Popolo, bandiera biancha rossa trionferà!

Wir sind jetzt mal oben. Ja, der FCW spielt in der Super League. Aber sind wir da oben auch schon richtig angekommen? Das Startspiel gegen Basel fühlte sich schon mal sehr gut an. Einsatz, Spielfreude, Raumaufteilung, Timing und Tempo – abgesehen von der Effizienz passte zumindest an diesem Tag vieles zusammen. Entsprechend weckten das 1:1 und die tolle Stimmung im Stadion bei manchen bereits erste Hoffnungen.

Nur eine Woche später folgte bereits der Dämpfer: Die Auswärtspremiere in St. Gallen ging 0:2 verloren – es war eine Lehrstunde für den Liga-Neuling, der zwar früh eine Grosschance herausspielte (was wäre gewesen, wenn...), aber trotzdem oft einen Tick zurück lag und auch gegen zehn St. Galler kein Rezept fand.

Aber Kopf hoch – es wird nicht die letzte Niederlage gewesen sein! Nicht umsonst nennen wir die erste Super-League-Saison seit 37 Jahren ein Abenteuer. Unbeschreiblich schön zwar, aber eben auch hart und (noch) in vielem unberechenbar. Die Gegner, die Stadien. Alles neu für uns.

Auf dem Papier gilt: Unsere neun Gegner sind allesamt routinierter, abgebrühter – einfach liga-gestählt, weil die Super League für sie kein Neuland ist. Die Qualität ist besser und das Tempo höher als in der Challenge League, die gegnerischen Fans sind zahlreicher und lauter, die Effizienz vor dem Tor oft entscheidend.

In diesem Sinne sagte es Trainer Bruno Berner nach dem Ostderby richtig: Niederlagen wie gegen St. Gallen sind wichtig für unseren Lernprozess. Nun gilt es, die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen und täglich daran zu arbeiten. Spiel für Spiel.

Zumindest in der Anfangsphase müssen wir damit rechnen, kräftig durchgeschüttelt zu werden auf unserer abenteuerlichen Fahrt mit der MS Winterthur, die uns letzte Saison vom Eulachstrand über die Seen und Flüsse via Mittelmeer unerwartet schnell in den weiten Atlantik geführt hat, dessen rauher Seegang Kapitän Bruno Berner und seine rotweissen Matrosen stark fordern wird.

Die rauhe See wird uns je nach Wellengang mal ganz oben tragen und im nächsten Moment wieder runterziehen. Das müssen wir ertragen, ohne seekrank zu werden. Das gilt auch für die Fans und das ganze Umfeld des FCW. Bauen wir gemeinsam an der MS Winterthur, damit sie zu einem starken Hochseeschiff wird.

Andreas Mösli