Was für eine Stimmung: Der Kybunpark ist zwar mit 18'376 Fans nicht ganz ausverkauft, doch es herrscht von Beginn weg eine grossartige Stimmung. Die beiden Fankurven supporten ihre Teams über die ganze Spielzeit lautstark, und die beiden Mannschaften sorgen mit ihrem Spielstil dafür, dass auch auf den Sitzplätzen keine(r) ruhig bleibt. Fürwahr ein Hexenkessel. Der Gastsektor ist sehr gut gefüllt, es sind deutlich über 1'000 FCW-Fans im Stadion. Schon bei der Hinfahrt herrschte im gut gefüllten und bunt gemischten Extrazug aus Winterthur eine schöne Stimmung, auf der Rückfahrt legten die Fans – wen wunderts? – noch eine ordentliche Schippe zu.

Was für ein Resultat: 3:2 für den FCW im grünweissen Hexenkessel. Alle fünf Tore in der ersten Halbzeit. Wer hätte das gedacht? Ausgerechnet der FCW, der bis jetzt in 27 Spielen nur einmal mehr als ein Tor erzielen konnte (beim 3:1 in Sion). Und jetzt sowas: Drei blitzsaubere Tore – herausgespielt, als ob der FCW noch nie ein Problem mit dem Toreschiessen hatte. Als Schützen konnten sich Nishan Burkart (1:0 in der 7. nach sauberer Vorarbeit von Diaby und Di Giusto) und zweimal Matteo Di Giusto feiern lassen (37. 2:2 / 43. 3:2, Assist Ardaiz).

Drei Treffer im dritten Sieg gegen den FC St. Gallen, der den FCW noch in der ersten Begegnung zum Saisonbeginn in der 2. Runde im Kybunpark diskussionslos 2:0 abgefertigt hatte. Der FCW konnte sich sogar einen verschossenen Elfmeter leisten: Roman Buess hatte in der 84. Pech mit seinem Lattentreffer. In der Saisonbilanz wird es wohl heissen: Der FC St. Gallen entwickelte sich nach der herben Startniederlage zum Lieblingsgegner des FCW.

Mit dem hart und solidarisch erkämpften Sieg ist der FCW gut in das letzte und entscheidende Saisonviertel eingestiegen. Die Leistung des ganzen Teams und die positive Rückkehr einiger Verletzter macht Mut und nährt die Hoffnung auf mehr. Ein Blick auf die Tabelle zeigte: Wir sind dran an der Konkurrenz.

Schon am nächsten Samstag gehts weiter: Der FCW empfängt am kommenden Samstag, 18.00h, auf der Schützenwiese die Grasshoppers zum Kantonsderby.

2:1 steht es im Duell zwischen dem FC Winterthur und dem FC St. Gallen in der laufenden Saison. Im Oktober und im März hat der FCW auf der Schützenwiese 1:0 gewonnen, zu Beginn der Meisterschaft, im Juli in der zweiten Runde, siegte der FCSG im Kybunpark 2:0.

Doch aller guten Dinge sind in der 10er-Liga bekanntlich vier – deshalb treffen die beiden Teams am Sonntag nochmals aufeinander.

Die Stimmung im Ostderby wird sicher grossartig werden. Das Stadion ist voll, bereits am Freitag waren 17'000 Plätze verkauft, und im Gastsektor werden wohl gegen 1'000 Fans ihren FCW anfeuern.

Trotz der positiven Bilanz zugunsten des FCW gelten die Hausherren als klare Favoriten: Der FCSG steht in der Heim- Tabelle auf dem 2. Rang, zuhause hat er erst einmal verloren (bei je sechs Siegen und Unentschieden). Der FCW gilt laut Statistik als schwächstes Auswärtsteam: Er hat nur einen Match in der Fremde gewonnen – 3:1 gegen den FC Sion. Achtmal hat er verloren, viermal ein Remis herausgeholt.

Speziell an der vierten Begegnung der beiden Teams: FCSG-Trainer Peter Zeidler wird nicht wie gewohnt emotional an der Linie stehen. Er ist aufgrund der vierten gelben Karte, die er im letzten Spiel kassiert hat, gesperrt. Stellvertreter wird als Assistenztrainer der ehemalige FCW-Trainer Boro Kuzmanovic sein oder sein Kollege Orest Shala.

Im vierten Quartal der laufenden Meisterschaft hat das Team von Cheftrainer Bruno Berner nochmals die Chance, gegen alle neun Konkurrenten anzutreffen und die nötigen Punkte zu holen, um die erste Super-League-Saison seit 37 Jahren zumindest auf dem 9. Platz abzuschliessen – auf demjenigen Platz, der den Klassenerhalt sichert. Der Saisonverlauf zeigt, dass dies möglich ist. Da glauben wir zu 100% daran!

Vorwärts Winterthur: Alle gen Osten! Reist am Sonntag mit dem Extrazug, Auto oder was auch immer nach St. Gallen und sorgt für eine tolle Stimmung, damit der FCW die grosse Überraschung schafft.