FC Zürich vs. FC Winterthur

Guter Punkt, auch wenn mehr möglich gewesen wäre

Der FCW holt im Letzigrund mit einem verdienten 1:1 (1:1) einen wichtigen Auswärtspunkt. FCW-Torschütze in der 39. Minute: Samir Ramizi – nur sieben Minuten nach dem Führungstreffer des FCZ.

Das dritte Kantonsderby gegen den FCZ war das erwartet schwierige Spiel für den Underdog aus Winterthur: Der amtierende Schweizer Meister war mit neuem Elan aus der Winterpause gekommen und holte in den ersten drei Spielen sieben Punkte und neues Selbstvertrauen. Ungeschlagen konnte er also am Sonntag zuhause vor eigenem Anhang gegen den Aussenseiter aus Winterthur antreten, der seinerseits mit einem Sieg und einer Niederlage gestartet war. Die Südkurve gab den Tarif (und die Erwartungen) mit einer eindrücklichen Choreografie durch: “Ufe isch s Ziel“.

Tatsächlich setzte der FCZ den FCW von Beginn weg unter Druck. Er dominierte das Spielgeschehen, das in der ersten halben Halbzeit mehrheitlich in der Hälfte der Winterthurer stattfand. Doch der gut organisierte rotweisse Abwehrriegel hielt, die Stadtzürcher kamen trotz mehrheitlichem Ballbesitz zu keiner echten Torchance. Bis auf die 32. Minute: Samir Ramizi verlor im Mittelfeld den Ball an Stephan Seiler, den der FCZ in der Winterpause aus der laufenden Leihfrist vom FCW zurückbeordert hatte. Seiler schlug einen langen Ball in die Schnittstelle auf Aiyegun Tosin, der in vollem Lauf an Granit Lekaj und Torhüter Markus Kuster vorbei aus spitzem Winkel zum 1:0 traf.

Doch wer nun dachte, der Bann sei zugunsten der Platzherren gebrochen, wurde schnell eines Besseren belehrt. Der FCW holte den Favoriten bereits sieben Minuten später mit einem Bilderbuch-Konter auf den harten Boden der Realität zurück: Innenverteidiger Yannick Schmid erobert den Ball und schlägt ihn auf der rechten Seite weit auf Di Giusto. Dieser leitet mit dem Absatz keck an Ramizi weiter, sprintet los, erhält den Ball von Ramizi perfekt in die Schnittstelle, sprintet weiter, spielt den Ball auf 16er-Höhe flach in die Mitte, Ramizi lässt ihn für Joaquin Ardaiz passieren, der neue Stürmer schiesst, FCZ-Verteidiger Becir Omeragic wehrt auf der Linie ab – Ramizi haut ihn aus der Drehung in die Maschen. 1:1! Der Jubel im gut gefüllten FCW-Fansektor war entsprechend ausgelassen.

Mit diesen zwei Toren aus dem Nichts ging es in die Pause. Der psychologische Vorteil lag zu diesem Zeitpunkt aber sicher beim Gast aus Winterthur.

Das schien sich in der zweiten Halbzeit bemerkbar zu machen. Während sich der FCZ am sehr gut organisierten und diszipliniert auftretenden Gegner die Zähne ausbiss und praktisch keine Chancen hatte, griff die klare Kontertaktik des FCW immer mehr. Am Schluss war das Unentschieden hochverdient – es hätte sogar zu einem Sieg gereicht, wenn der FCW nur eine seiner guten Chancen hätte nutzen können. In der 78. scheiterte der wiedergenesene Adrian Gantenbein nach einer Flanke von Souleymane Diaby mit einem eigentlich perfekten Kopfball am glänzend reagierenden Schlussmann Yanick Brecher. Nur wenige Minuten später brachte Ardaiz, der auch gegen den FCZ wieder ein Aktivposten war, den Ball nicht ins leere Tor.

In seiner Bilanz zeigte sich Cheftrainer Bruno Berner zufrieden mit der Leistung, auch wenn er sah, dass der FCW „näher am Sieg war als der FCZ“, wie er es diplomatisch umschrieb. Captain Granit Lekaj sah es ähnlich: „Es ist ein guter Punkt, auch wenn mehr möglich gewesen wäre.“ Lekaj strich die starke Mannschaftsleistung heraus und den unbedingten Willen, nach dem Rückstand nochmals zurückzukommen. Tatsächlich hatte der FCW erstmals in dieser Saison nach einem Rückstand doch noch gepunktet.

Nun stehen innert Kürze zwei Heimspiele bevor: Am Mittwoch, 18.45h, findet das Nachtragsspiel gegen das zweitplatzierte Servette statt. Am Samstag, 16.30h, ist Sion auf der Schützenwiese zu Gast. Die Walliser liegen zumindest vor dem Nachtragsspiel am Mittwoch nur zwei Punkte vor dem FCW.

SFL Highlights

Das Duell gegen den FCZ am Sonntag im Letzigrund hat es in sich: Das Kantonsderby ist auch ein Kellerderby, beide Klubs stehen ganz unten – und wollen da so schnell wie möglich weg.

Vorwärts Winterthur! Die spezielle Konstellation ist mehr als Grund genug, am Sonntag nach Zürich zu pilgern und den FCW im Kampf um wichtige Punkte zu unterstützen. Ob mit dem Extrazug oder sonst wie: Kommt alle ins Letzigrund, wir brauchen Euch!

Infos zum Ticketing:

Tickets für den Gastsektor gibt es am Sonntag ab 13 Uhr auf dem Salzhausplatz. Zudem ist die Tageskasse beim Stadion Letzigrund offen (Gastsektor Baslerstrasse, Nordseite des Stadions). Ticketverkauf für andere Sektoren siehe FCZ.

Infos zum Extrazug:

Hinreise: Der Extrazug von Winterthur nach Zürich-Altstetten fährt um 14.26 Uhr auf Gleis 3 (Fahrkarten via SBB). Ankunft in Altstetten: 15.17 Uhr. Von da aus gibt es wieder einen organisierten Fanmarsch zum Stadion Letzigrund. 

Die hintersten Wagen des Zugs werden von Rauch freigehalten (im Bereich der Milchrampenunterführung). Bitte beachtet die Beschriftungen. Wagen 10 ist für Sponsor:innen, Gönner:innen und Komfortreisende reserviert. Wagen 9 steht Familien zur Verfügung.

Rückreise: Fanmarsch vom Letzigrund zum Bahnhof Altstetten. Abfahrt Extrazug um 18.58 Uhr auf Gleis 2. Ankunft Winterthur HB: 19.44 Uhr (Gleis 8).

Für den Zug können alle Abos und Streckenbillette verwendet werden, die für die Fahrt Winterthur-Zürich retour gültig sind.

Im Extrazug halten sich die Fans an diesen Verhaltenskodex. Verhaltenskodex Extrazüge FC Winterthur

Tipp für Individualreisende: Vermeidet bei der An-/Rückreise die Tramstation Letzigrund (FC-Zürich-Platz, Eingang Südkurve), resp. haltet Euch bei dieser Haltestelle nicht mit FCW-Fanutensilien auf. Der Gastsektor für Rotweiss befindet sich auf der Seite Baslerstrasse im Norden des Stadions. Der Fanmarsch führt direkt vom Bahnhof Altstetten zum Gastsektor.