Nochmals alles geben im Kantonsderby und im letzten Heimspiel des Jahres!
Bevor wir hoffentlich alle eine friedliche Weihnachtszeit und einen guten Rutsch in ein positives neues Jahr geniessen dürfen, geht es in der Super League nochmals richtig zur Sache: Innert Wochenfrist müssen die 12 Teams dreimal antreten. Im harten Schlussspurt auf den tiefen Plätzen geht es darum, möglichst viele Punkte für eine ruhige Winterpause zu sammeln. Der FCW spielt am Samstag beim wieder erstarkten FCZ, empfängt am Dienstag den Aufsteiger und Überraschungsleader Thun und reist zum Abschluss ins Wallis zum unberechenbaren FC Sion.
Wann reden wir im Sport von Glück, wann von Pech? Sind Glück und Pech Schicksal oder bloss spezielle Formen des Zufalls? Hat man im Fussball nur dann Glück, wenn der Gegner Pech hat? Und lässt sich das viel zitierte Glück im Spiel tatsächlich durch harte Arbeit, positives Denken und eisernen Glauben erzwingen?
Den philosophischen Diskurs über Glück, Pech und Zufall im Fussball gibt es wohl schon so lange wie es Stammtische gibt. Wer mitreden möchte: Einfach mal in der Suchmaschine "Glück im Fussball" eingeben. Da findet man unter Titeln wie "Bei zwei von fünf Toren ist Zufall im Spiel" oder "Fussball ist ein ungerechter Sport" viel Stoff zum Thema.
Ja genau! Zufällig und ungerecht! Das würden mit Blick auf die späten und unglücklichen Gegentreffer, die der FCW diese Saison immer wieder erhalten hat, wohl sehr viele unterschreiben. Wir erinnern uns an die Duelle gegen Luzern und zuletzt die Partien gegen die Grasshoppers und Basel, die beide durch bittere Zufallstore (Abpraller) für den Gegner entschieden wurden. Gerade gegen den Rekordmeister GC und den amtierenden Meister Basel hätte der FCW Punkte sowas von verdient gehabt.
Doch Jammern war noch nie die Lösung von Problemen. Die Stimmung im Team und im ganzen Verein ist trotz der sportlich schwierigen Lage gut. Wir wissen, woher wir kommen und was unsere Möglichkeiten in der Super League sind. Wir sind überzeugt, dass in der Mannschaft noch einiges Potenzial steckt und sie mit Cheftrainer Patrick Rahmen den Rank finden wird.
Vor der Winterpause hat der FCW noch drei Möglichkeiten, um wichtige Punkte für den Ligaerhalt zu sammeln. Als erstes am Samstag im Letzigrund: Der FC Zürich sorgte in den letzten Monaten vor allem im Zusammenhang mit Sportchef Miloš Malenović für (negative) Schlagzeilen. Die sportliche Leistung war durchzogen, nach dem Trainerwechsel zuletzt aber wieder erfolgreicher: Die Mannschaft von Dennis Hediger hat die letzten vier Spiele nicht mehr verloren und zehn Punkte geholt. So oder so braucht es gegen den Kantonsrivalen wieder eine starke Leistung des FCW.
Am Dienstag geht es in der englischen Woche gleich weiter mit dem Heimspiel gegen Thun. Das Überraschungsteam ist nur schwer zu schlagen, wie der FCW Ende Oktober bei der 0:3-Niederlage im Berner Oberland schmerzlich zu spüren bekam. Da ist auf jeden Fall noch eine Rechnung offen!
Zum Abschluss geht es vor Weihnachten zum FC Sion, der auch diese Saison eine Wundertüte ist – will heissen: Im Tourbillon ist wieder alles möglich.
Dem Winterblues und der Tabellenlage zum Trotz: Wir bleiben auch auf stürmischer See zuversichtlich und halten es mit Züri West in ihrem grossartigen Hit: "Irgendeinisch fingt ds Glück eim."