Zwei Heimspiele als grosse Chance, um den Anschluss herzustellen
Der FC Winterthur kann innert einer Woche zweimal zuhause auf der Schützenwiese antreten. Das ist gute Chance, die es zu nutzen gilt! Die Gegner Servette und GC sind ebenfalls nicht wunschgemäss in die Saison gestartet. Punkte gegen diese beiden Teams wären Gold wert. Zwei Heimsiege brächten den Anschluss in der Tabelle – und damit auch die Zuversicht zurück.
Der FCW braucht Punkte, damit er aus den Tabellenkeller herauskommt. Da kommen die beiden Heimspiele gerade recht. Zuhause braucht das Team von Patrick Rahmen niemanden zu fürchten. Das hat die Premiere mit dem neuen Cheftrainer am letzten Samstag gezeigt: Die Mannschaft hat gegen den auswärtsstarken FC Luzern eine sehr gute Leistung auf den Platz gebracht, auch wenn sie nach einer 2:0-Führung in letzter Minute noch den Ausgleich hinnehmen musste.
Einzig die beiden Gegentore kassierte sie noch wie eine Mannschaft, die das Glück noch nicht ganz auf ihrer Seite hat. Doch Glück hat man bekanntlich nicht einfach, das muss man sich erarbeiten. Die Rückeroberung des Glücks steht dieser Tage genauso auf der Pendenzenliste des FCW wie die Aufgabe, gegen einen drückenden Gegner für die nötigen Entlastungsangriffe zu sorgen, die in der zweiten Halbzeit gegen Luzern noch fehlten.
Nun folgen also zwei Heimspiele, die der FCW mit seinen Fans im Rücken gegen zwei Gegner aus der unteren Tabellenhälfte austragen kann. Das ist wie ein Tie-Break, eine Doppelchance: Wenn er sie packt, macht er einen entscheidenden Schritt vorwärts. Dazu muss er an die Leistung vom letzten Samstag anknüpfen: Solidarisch bis zur letzten Sekunde verteidigen, den Gegner unter Druck setzen und effizient Tore schiessen.
Leider wird der FCW immer noch vom Verletzungspech verfolgt: Am Dienstag im Spiel gegen Thun fielen auch Verteidiger Ledjan Sahitaj und (wieder) der schnelle Nishan Burkart aus.
Die beiden Gegner Servette und GC sind wie der FCW nicht wie gewünscht in die Saison gestartet. Die Genfer haben bereits früh die Reissleine gezogen und den Trainer entlassen, die Hoppers sind mit neuem Trainer nach einem positiven Start dort gelandet, wo sie nach schwierigen Jahren sicher nicht hin wollten: Auf dem zweitletzten Platz.
Servette war bis vor kurzem Drittletzter, konnte aber die letzten beiden Spiele gewinnen (das Derby in Lausanne und zuhause gegen Lugano). Damit haben sich die Grenats ein wenig Luft verschaffen und stehen mit 14 Punkten auf dem siebten Platz.
Interessant sind bei Servette und GC die Besitzverhältnisse, die sich stark von denjenigen beim FCW unterscheiden: Der SFC gehört der Fondation 1890. Die Stiftung besitzt neben dem FC auch den Hockey- und den Rugbyklub und subventioniert auch den SFC Chênois Féminin. Einen Grossteil der Einnahmen erhält Servette von der schwerreichen Rolex-Stiftung, der das Uhrenunternehmen gehört. Beim GCZ haben seit 2024 Amerikaner das Sagen: Der Los Angeles FC kaufte die Aktien den zuvor bestimmenden Besitzern aus China ab.
Ob diese Verhältnisse nun erstrebenswert sind, sei mal dahingestellt. Der FCW gibt weiterhin alles, um nachhaltig neben den grossen Playern in der Super League mithalten zu können. Dafür braucht er auch weiterhin den vollen Support der Fans. Vorwärts Winterthur, alle auf die Schützenwiese!