
Matchvorschau: Duell der Punktgleichen
Der FCW startet die Rückrunde mit dem Auswärtsspiel gegen Aufsteiger Yverdon. Beide Klubs können mit dem ersten Durchgang zufrieden sein, in der Tabelle stehen sie punktgleich auf Platz 7 und 8. Für die FCW-Fanreise an den Neuenburgersee steht wieder ein Extrazug zur Verfügung.
Während der FCW mit einem Unentschieden und zwei 2:5-Niederlagen in die Saison ging, erwischte der Aufsteiger aus dem Kanton Waadt den besseren Start: Er holte aus den ersten drei Spielen vier Punkte. Danach wurde der FCW stärker, die Leistungen beider Teams pendelten sich ein, so dass Winterthur und Yverdon, nachdem sie gegen alle Gegner einmal gespielt haben, punktgleich im Mittelfeld stehen.
Ein Blick auf die Tabelle zeigt, wie nahe die beiden Teams nach den ersten 11 Spielen zusammen sind:
7.) FC Winterthur: 15 Pkt., 4 Siege/3 Remis/4 Niederlagen, 23:24 Tore.
8.) Yverdon Sport: 15 Pkt., 4 Siege/3 Remis/4 Niederlagen, 16:21 Tore.
Vorrunde: Trotz Top-Leistung nur 1:1
Bezeichnenderweise teilten sich die beiden Mannschaften in der Direktbegegnung in der 5. Runde die Punkte – wobei das 1:1 für den FCW trotz (oder gerade wegen) einer Top-Leistung bis jetzt zu den grössten Enttäuschungen der Saison zählt. Der FCW entzückte das Publikum auf der Schützenwiese in der ersten halben Stunde mit einem unglaublichen Powerfussball, schaffte es aber nicht, den grossen Aufwand in mehr als ein Tor umzumünzen. So kam es, wie es so oft im Fussball kommt: Der Gegner glich in der 88. Minute aus heiterem Himmel aus. Der FCW hatte es verpasst, sich für die tolle Leistung zu belohnen.
Heimstarker Aufsteiger
Diese verpasste Chance möchte der FCW natürlich im Rückspiel korrigieren. Das wird kein einfaches Unterfangen, denn Yverdon ist zuhause stark. Im kleinen Stadion Municipal mit einem Fassungsvermögen von 4200 Fans haben die Waadtländer gegen Basel (3:2) und St. Gallen (1:0) gewonnen und mussten sich zuletzt nur von GC (deutlich) 0:3 geschlagen geben. Zuvor trugen sie zwei Heimspiele in der Neuenburger Maladière aus, weil das Municipal baulich angepasst werden musste. Auch im Kunstrasen-Exil waren sie erfolgreich, trotzten YB ein 2:2 ab und schlugen Servette gleich 4:1. Der FCW ist also gewarnt und wird sein Spiel entsprechend anpassen.
Beim FCW sind alle Akteure aus dem Match gegen St. Gallen fit (Stand Mittwoch). Auch Basil Stillhart, der eine Hirnerschütterung aus dem Spiel gegen den FCZ auskurieren musste, wird wieder im Kader stehen. Nach der guten Leistung beim 2:1-Sieg im Ostschweizer Prestigeduell hat Trainer Patrick Rahmen sowohl in der Offensive wie in der Defensive verschiedene Möglichkeiten, auf die Gegebenheiten in Yverdon einzugehen.
Beide Klubs mit guten Transfers
Der FC Yverdon-Sport, das letzte Saison nicht zu den engsten Aufstiegsfavoriten gehört hatte, hat mit den neuen, potenten Investoren aus den USA neue Möglichkeiten erhalten und mit guten Transfers im Sommer eine super-league-taugliche Mannschaft zusammengestellt. Auffallend ist: Die Abwehr der Waadtländer hat noch kein einziges Tor erzielt, das Mittelfeld nur drei (verteilt auf drei Spieler). Dafür besteht die Defensive aus erfahrenen Haudegen.
Für die Tore sorgt der Sturm fast im Alleingang: Fünf klassische Stürmer haben 13mal getroffen. Allen voraus Rechtsaussen Varol Tasar (4 Tore/2 Assists), der im Sommer leihweise von Luzern kam, gefolgt vom algerischen Mittelstürmer Aimen Mahious (3), der ebenfalls im Sommer direkt aus Algerien kam und in der Nationalmannschaft auch schon fünfmal getroffen hat. Aufpassen muss man auch auf den 22-jährigen Franzosen Evans Maurin, der zwar erst 110 Minuten auf dem Platz stand, aber in dieser kurzen Zeit schon zwei Tore und einen Assist verbuchen konnte. Allerdings stand er in den letzten Spielen aus unbekannten Gründen nicht mehr im Kader.
So oder so: Die Defensive des FCW wird am Samstag gefordert sein. Die tadellose Leistung im Ostderbys stimmt jedoch zuversichtlich. Und die offensiven Tugenden können sich sowieso sehen lassen: Der FCW stellt mit 23 Toren in elf Spielen die beste Offensive der Super League – das sind sieben mehr als auf dem Konto von Yverdon, und sie sind zudem auf mehr Spieler und Blöcke verteilt, was den FCW unberechenbarer macht.
Allez Winterthur, alle nach Yverdon!
Tickting/Extrazug: Infos im Matchcenter.