
Matchvorschau: Keine Atempause: Lugano kommt
Zum Abschluss der «Englischen Woche» empfängt der FCW am Samstag den FC Lugano. Drei Punkte sind das Ziel, auch wenn mit den Tessinern ein Schwergewicht auf die Schützenwiese kommt.
Zwei Hürden der anspruchsvollen Englischen Woche hat der FCW bereits hinter sich: Mit einem 2:1-Heimsieg gegen Stade-Lausanne-Ouchy und einem 2:2 beim stark aufspielenden Servette Genf hat sich das Team von Patrick Rahmen bis jetzt gut geschlagen. Mehr noch: Der FCW ist seit sechs Runden (und zwei Cup-Runden) ungeschlagen und steht mit 12 Punkten (17:17 Tore) auf dem sehr guten 6. Tabellenplatz.
Die beiden Ergebnisse waren durch die turbulenten Schlussminuten ein klein bisschen glücklich, aber kein bisschen unverdient. Einmal hat der FCW heldenhaft und solidarisch den Vorsprung über die Zeit verteidigt, einmal hat er ebenso heldenhaft und solidarisch den Ausgleich gesucht und mit einem Eigengoal auch erzwungen.
Teamspirit, Kampfgeist, Laufbereitschaft, Spielfreude und ein unbedingter Siegeswille: Tugenden, die der FCW sich sicher auch am Samstag auf der Schützenwiese zu Herzen nehmen wird.
Wie Servette gehört auch der FC Lugano nach turbulenten und erfolglosen Jahren wieder zu den Grossen im Schweizer Fussball. Der Traditionsverein aus der Tessiner Finanzmetropole gehört seit 2021 dem US-Milliardär Joe Mansueto. Er will die Bianconeri an der nationalen Spitze etablieren.
Es scheint ihm längerfristig Ernst zu sein: Neben den jährlichen Millionen für den Klubbetrieb sprach er im Sommer trotz magerem Publikumsinteresse kurzerhand 16,5 Mio. Franken für die Anpassung des Stadion-Projekts, das zurzeit anstelle des alten Cornaredo gebaut wird. Das Volk hatte Ende 2021 einem 374-Mio.-Megakomplex zugestimmt, zu dem neben einer Mehrzweckhalle, Wohnungen und Büros auch ein Fussballstadion mit 10'000 Plätzen gehört.
Sportlich läuft es gut: Lugano hält sich unter dem bodenständigen, impulsiven Trainer Mattia Croci-Torti in der Spitzengruppe und ist immer wieder für Überraschungen gut. 2022 gewannen die Bianconeri den Cup (4:1 gegen St. Gallen), letzte Saison standen sie wieder im Final, unterlagen aber YB auf dem Berner Kunstrasen knapp 2:3.
Der FCW bekam letzte Saison die Qualitäten der Tessiner gnadenlos zu spüren: In fünf Spielen (inkl. Cup) konnte Winterthur nur einmal punkten, und zwar im Februar beim 1:0-Sieg auf der Schützi (Torschütze Matteo Di Giusto). Trotz der Überlegenheit zeigt sich auch hier: Nichts ist unmöglich – zumal Lugano in dieser Saison noch nicht vollends zu überzeugen wusste. Das Tessiner Aushängeschild konnte sein Mittwochsspiel zuhause gegen Aufsteiger Lausanne-Sport 2:1 gewinnen und steht nun punktgleich mit dem FCW auf dem fünften Platz.
Es wird also ein heisser Fight am Samstag auf der Schützenwiese. Vorwärts Winterthur! Lasst uns die Schützi wieder füllen – es gibt noch einige wenige Tickets (online und bei Tourist Information).