
Unsere Frauen starten in die Rückrunde
Das Frauenteam des FC Winterthur startet am Sonntag, 13.00h, mit einem Heimspiel gegen den FC Staad in die zweite Hälfte der Meisterschaft. Wir sprachen mit Cheftrainerin Adrienne Krysl über die Vorbereitung, das Kader, die Gegnerinnen und über die Frage, wie man ein noch verlustpunktloses Team motivieren kann.
Schon der Blick auf die Tabelle sagt viel über die Kräfteverhältnisse in der 1. Liga aus: Der FCW, der letzte Saison in der NLB den Klassenerhalt nur knapp nicht schaffte, ist für seine Gegnerinnen zu stark. Das Team von Cheftrainerin Adrienne Krysl hat in der Vorrunde alle Spiele souverän gewonnen und steht mit zehn Punkten Vorsprung und einem eindrücklichen Torverhältnis von 45:6 einsam an der Spitze. Für diese reife Leistung, die nach dem grossen Abstiegsfrust im letzten Sommer nicht selbstverständlich war, ist dem ganzen Team ein Kränzchen zu winden.
Hip hip hurra, alles super, alles wunderbar? Trainerin Krysl winkt ab. Sie ist erfahren genug und weiss: Im Hinterkopf hat sich bei allen das Unwort Aufstieg schon festgeklammert. Sie weiss auch von der Gefahr, dass genau die Dominanz der Vorrunde den Biss und den unbedingten Siegeswillen in der Rückrunde beeinträchtigen könnten. «Wir versuchen möglichst, uns zu verbessern und im Hier und Jetzt zu leben.»
Motivation, Mentalität, Selbstverantwortung
In der Vorbereitungsphase und im Trainingslager in Portugal wurde deshalb nicht nur am fussballerischen Können gefeilt und im physischen Bereich gearbeitet. Motivation, Mentalität und Selbstverantwortung sind für Krysl wichtige Themen, in denen sie ihre Spielerinnen entscheidend weiterbringen möchte. Gerade in der speziellen Situation, in der sich die FCW-Frauen befinden, ist gewinnen definitiv Kopfsache.
Hinzu kommt, dass auch die anderen Teams nicht schlafen. «Unsere Gegnerinnen werden besonders motiviert gegen uns antreten», ist sich Krysl sicher. Schliesslich möchte jedes Team das erste sein, das gegen den Leader punktet. Taktisch werden sich die FCW-Frauen auf defensiv ausgerichtete Gegnerinnen einstellen müssen, die auf Konter lauern.
Mit der zehnwöchigen Vorbereitung ist Krysl zufrieden. «Die Spielerinnen haben gut gearbeitet und Verantwortung übernommen.» Höhepunkt war im Trainingslager das Testspiel gegen die Profifussballerinnen von Sporting Lissabon. Der Vergleich gegen das portugisische Spitzenteam ging zwar 0:3 verloren, aber «wir haben gut gekämpft und unser Potenzial abgerufen».
Konstanz im Team
Das Kader wird sich in der Rückrunde nur unwesentlich verändern. Barbara Boqaj hat den FCW verlassen, weil sie sich auf ihre zweite Disziplin, die Leichtathletik, konzentrieren möchte. Dafür ist Blerina Krasniqi nach langer Verletzungspause wieder fit. Sie stand bereits in den Testspiele im Einsatz und hat dort gezeigt, dass sie eine wertvolle Spielerin ist. Neu im Staff ist Julian Dominguez, der dem Team als Videoanalyst und zusätzlicher Assistent zur Verfügung steht.
Nach wie vor pausieren müssen Rebecca Gyger, Nuria Lanzicher und Chiara Rauso, die allesamt das Kreuzband gerissen haben – eine Verletzung, die im Frauenfussball allgemein ein grosses Thema ist. Im Aufbau befindet sich Sarah Akanji, die sich vor anderthalb Jahren die Achillessehne gerissen hat.
Start mit Heimspiel
Die FCW-Frauen nehmen die zweite Saisonhälfte mit einem Heimspiel in Angriff. Am Sonntag, 26. März, 13.00h, empfangen sie den FC Staad. Die St. Gallerinnen stehen in der Tabelle im Mittelfeld, und auch wenn der FCW im August das Hinspiel zum Saisonauftakt 5:1 gewonnen hat, gehören sie für Cheftrainerin Krysl zu den starken Gegnerinnen.
Der FCW sollte also auf allen Ebenen parat sein. Kein gemütlicher Sonntagsspaziergang ist angesagt, sondern eine engagierte Leistung als klares Signal an die gesamte Konkurrenz: Die Winti-Löwinnen sind auch in der Rückrunde bissig und hungrig!
Rückrundestart Meisterschaft 1. Liga:
FC WINTERTHUR vs. FC STAAD
Sonntag, 26.3. 13.00h
Schützenwiese (Kunstrasen)
Eintritt frei, Libero Bar geöffnet.