
U21 startet in die Rückrunde
Am Samstag startet die U21 des FCW beim FC Gossau SG in die Rückrunde der 1. Liga. Mit drei neuen Spielern und Cheftrainer Fabio Digenti, der das junge Team in der Winterpause von Murat Ural übernommen hat.
Für Fabio Digenti (gesprochen: Didschenti) ist die Schützenwiese kein Neuland für ihn: Es ist eine Rückkehr, ein „Heimkommen“, wie er selber sagt. An einen Ort, an den er gute Erinnerungen hat. Als junges Nachwuchstalent spielte Digenti, der am 6. März seinen 40. Geburtstag feiern kann, in der U15 des FCW, die damals von Vittorio Caruso trainiert wurde, der heute als Talentmanager beim FCW tätig ist.
Danach wechselte Digenti zu den Grasshoppers in die U17, schaffte später den Sprung in die 1. Mannschaft, mit der er 2002/03 Schweizer Meister wurde. Später kam der schnelle Flügelspieler zurück zum FCW und bestritt vom 1.1.05 bis 30.6.06 und 2007/08 total 81 Einsätze in der Challenge League und im Cup.
Nachwuchsabteilung hat sich positiv entwickelt
Seit seiner Jugendzeit beim FCW sei auf der Schützenwiese einiges gegangen, sagt der neue U21-Trainer anerkennend. „Es gibt klare Strukturen, ein stabiles Fundament und es wird sehr professionell gearbeitet.“ Es herrsche Ruhe und eine positive Stimmung im Verein. Digenti hebt auch die gute Zusammenarbeit zwischen den Nachwuchstrainern hervor, die er vor kurzem erstmals miterleben durfte, weil die U21, U18, U16 und U15 zusammen in Spanien im Trainingslager weilten. Ein Unterschied zu früher sei auch, dass der FCW heute in der Nachwuchsarbeit nicht mehr als Underdog, sondern als etablierte Talentschmiede gelte.
Selbstverantwortung fördern
Das Traineramt im Nachwuchs des FCW ist ein neuer Abschnitt in Digentis Karriere, denn zuvor hat er ausschliesslich Erwachsenen-Teams im Amateurbereich trainiert (Spieler- und Trainer-Laufbahn siehe hier). Einer der wesentlichen Unterschiede zwischen seiner alten und neuen Coaching-Funktion sei, dass er nicht mehr vorwiegend im mannschaftstaktischen Bereich arbeite, sondern jetzt im Spitzennachwuchsfussball die Einzelspieler ausbilde. „Da kannst und musst Du als Trainer viel mehr von den Spielern fordern als im Breitenfussball.“ Er sieht sich dabei als Coach, der nicht auf Zwang von oben setzt, er will die Selbsterkenntnis und Selbstverantwortung seiner Spieler fördern.
Ziele für die Rückrunde
Was will der neue Trainer in der Rückrunde der Meisterschaft erreichen? Das primäre Ziel des Ligaerhalts ist mit dem guten 5. Rang (16 Spiele/26 Punkte) zur Winterpause momentan kein Thema – der Rückstand auf die beiden Tabellenführer Paradiso und Lugano U21 beträgt nur acht Punkte, der Vorsprung auf die beiden Teams auf den Abstiegsplätzen (Eschen/Mauren und Freienbach) beträgt 11 Punkte. Digenti hat eine klare Vorstellung: „Unsere Ambition ist es, in der Rückrunde keinen Match zu verlieren.“
Ein wichtiges Ziel ist die Ausbildung und Förderung der einzelnen Spieler: Digenti will an der Mentalität arbeiten und vor allem die jüngeren Jahrgänge fördern – auch mit Einsatzzeit an den Spielen. Zudem sollen die neuen Spieler, die in der Winterpause zum FCW gestossen sind, so schnell wie möglich ins Team integriert werden. Es sind dies der 19-jährige Mittelfeldspieler Philipp Novakovic, der aus der U21 des FC St. Gallen gekommen ist, der 19-jährige zentrale Defensivspieler Edvin Osmani vom SV Höngg und der 21-jährige Rückkehrer Zenel Hasani (FC Kreuzlingen/defensives Mittelfeld). Die Mannschaft muss zwei gewichtige Abgänge kompensieren: Captain Arlind Dakaj ist zum bulgarischen 1.-Divisionär Cherno More gewechselt, Pascal Hammer spielt leihweise beim FC Biel, um in der Promotion League Erfahrungen sammeln zu können.
Startspiel: Mentalität wird entscheiden
In die Rückrunde startet Fabio Digenti mit seiner U21 am Samstag, 15.00h, im Buechenwald-Stadion beim FC Gossau. Die St. Galler erwischten einen guten Saisonstart, Leistung und Ergebnisse flachten aber im Verlauf der Vorrunde ab. Die Heimbilanz ist mit je vier Siegen und Niederlagen ausgeglichen. Mit 21 Punkten aus 16 Spielen (34:33 Tore) hat der FCG auf dem 8. Platz überwintert – fünf Zähler hinter dem FCW.
In der Vorrunde trennten sich die beiden Teams auf dem Kunstrasen Schützenwiese 1:1. Die Testspiele vor dem Rückrundenstart sind beiden Teams nicht wunschgemäss verlaufen. Digenti rechnet bei den derzeitigen Platz- und Witterungsverhältnissen mit einem Mentalitätsmatch: „Wenn wir punkten wollen, müssen wir unser ganzes Potenzial abrufen.“
Wir drücken die Daumen und wünschen Fabio Digenti und dem ganzen Team einen guten Start und eine erfolgreiche Rückrunde.