
Matchvorschau
Mit den Cup-Tugenden von damals
Ein Sonntagsspaziergang wird es ganz sicher nicht, wenn die Young Boys aus Bern auf die Schützenwiese kommen. Schliesslich gehören sie zu den Grossen im Schweizer Fussball und sind auch diese Saison ein heisser Favorit im Titelkampf. Doch der FCW hat in diesem ungleichen Duell als selbstbewusster Underdog nichts zu verlieren.
Die Ausgangslage vor dem Spiel gegen YB ist so klar, klarer geht fast nicht: Ganz oben an der Tabellenspitze die ungeschlagenen Berner mit 11 Punkten aus fünf Spielen und einem Torverhältnis von 11:1. Fast ganz unten auf dem zweitletzten Platz der sieglose Aufsteiger aus Winterthur mit zwei Punkten und 3:9 Toren. Nackte Zahlen können brutal sein – erst recht, wenn sich die Diskrepanz auch im Portemonnaie widerspiegelt.
Das Kräfteverhältnis ist auch finanziell zementiert, wie ein paar Zahlen zeigen: Der FCW konnte sein Gesamtbudget für den ganzen Klub in der Super League von sechs auf etwas über zehn Millionen Franken erhöhen. Doch was für den FCW einen bis vor kurzem nicht für möglich gehaltenen Rekordwert bedeutet und für das ganze Jahr reichen muss, genügt bei YB gerade mal für die Transfersumme für ein paar neue Spieler, die der Klub für die Titeljagd und den europäischen Wettbewerb verpflichtet hat. Die illustre Transferliste reicht von Cedric Itten (Glasgow), Filip Ugrinic (Luzern), Donat Rrudhani (Aarau) und Kevin Rüegg (Verona) über die Rückkehrer Loris Benito (Sion) und Jean-Pierre Nsame (Venedig) bis zum jüngst von Servette geholten U21-Nationalspieler Kastriot Imeri. Trainer Raphael Wicky hat schon fast die Qual der Wahl.
Obwohl YB sportlich eine enttäuschende Saison hinter sich hat, erwirtschaftete der Klub letztes Jahr bei Einnahmen von 75,5 Millionen Franken einen Gewinn von 14,8 Millionen – eingeschenkt haben vor allem die rund 32 Millionen aus der Champions League. Kein Wunder, wollen die Berner unbedingt wieder Meister werden.
Derweil kämpft der FCW um seinen ersten Sieg in der neuen Liga. Nach drei Niederlagen und zwei Remis folgte am letzten Sonntag ein klarer 7:0-Sieg im Cup gegen den Unterklassigen Muri. Nun soll ausgerechnet gegen den Ligakrösus aus der Hauptstadt der erste Meisterschaftssieg her... Warum nicht? Wer keine Chance hat, soll sie gerade deshalb nutzen. Der FCW hat in diesem ungleichen Duell nichts zu verlieren. Er hat das eigene Publikum im Rücken, spielt gegen die Kunstrasen-Spezialisten auf seinem Naturrasen. Gegen die Favoriten Basel, Servette und Zürich hat die Mannschaft von Cheftrainer Bruno Berner gezeigt, was möglich wäre, wenn sie ihr Potenzial über die ganze Spielzeit und ohne grobe Schnitzer abrufen kann.
Der FCW liefert gleich selbst die besten Beispiele, wie man Goliath schlagen kann. Es waren die beiden letzten Ernstkämpfe gegen YB, beide im Cup, beide im Penaltyschiessen: Der Sieg 2011 auf der Schützi ebnete den Weg ins Halbfinal, 2018 geschah dann das «Wunder von Bern»: Der FCW kehrte das Spiel nach einem 0:2-Rückstand sensationell. Ausschlaggebend waren die typischen Cup-Tugenden: Mutig kämpfen, über sich hinausgehen, nicht aufgeben, Unerwartetes leisten, den Gegner aus dem Konzept bringen. Warum sollte dies nicht auch in der Meisterschaft möglich sein?
Ein Sonntagsspaziergang wird es ganz sicher nicht, wenn die Young Boys aus Bern auf die Schützenwiese kommen. Schliesslich gehören sie zu den Grossen im Schweizer Fussball und sind auch diese Saison ein heisser Favorit im Titelkampf. Doch der FCW hat in diesem ungleichen Duell als selbstbewusster Underdog nichts zu verlieren.
Die Ausgangslage vor dem Spiel gegen YB ist so klar, klarer geht fast nicht: Ganz oben an der Tabellenspitze die ungeschlagenen Berner mit 11 Punkten aus fünf Spielen und einem Torverhältnis von 11:1. Fast ganz unten auf dem zweitletzten Platz der sieglose Aufsteiger aus Winterthur mit zwei Punkten und 3:9 Toren. Nackte Zahlen können brutal sein – erst recht, wenn sich die Diskrepanz auch im Portemonnaie widerspiegelt.
Das Kräfteverhältnis ist auch finanziell zementiert, wie ein paar Zahlen zeigen: Der FCW konnte sein Gesamtbudget für den ganzen Klub in der Super League von sechs auf etwas über zehn Millionen Franken erhöhen. Doch was für den FCW einen bis vor kurzem nicht für möglich gehaltenen Rekordwert bedeutet und für das ganze Jahr reichen muss, genügt bei YB gerade mal für die Transfersumme für ein paar neue Spieler, die der Klub für die Titeljagd und den europäischen Wettbewerb verpflichtet hat. Die illustre Transferliste reicht von Cedric Itten (Glasgow), Filip Ugrinic (Luzern), Donat Rrudhani (Aarau) und Kevin Rüegg (Verona) über die Rückkehrer Loris Benito (Sion) und Jean-Pierre Nsame (Venedig) bis zum jüngst von Servette geholten U21-Nationalspieler Kastriot Imeri. Trainer Raphael Wicky hat schon fast die Qual der Wahl.
Obwohl YB sportlich eine enttäuschende Saison hinter sich hat, erwirtschaftete der Klub letztes Jahr bei Einnahmen von 75,5 Millionen Franken einen Gewinn von 14,8 Millionen – eingeschenkt haben vor allem die rund 32 Millionen aus der Champions League. Kein Wunder, wollen die Berner unbedingt wieder Meister werden.
Derweil kämpft der FCW um seinen ersten Sieg in der neuen Liga. Nach drei Niederlagen und zwei Remis folgte am letzten Sonntag ein klarer 7:0-Sieg im Cup gegen den Unterklassigen Muri. Nun soll ausgerechnet gegen den Ligakrösus aus der Hauptstadt der erste Meisterschaftssieg her... Warum nicht? Wer keine Chance hat, soll sie gerade deshalb nutzen. Der FCW hat in diesem ungleichen Duell nichts zu verlieren. Er hat das eigene Publikum im Rücken, spielt gegen die Kunstrasen-Spezialisten auf seinem Naturrasen. Gegen die Favoriten Basel, Servette und Zürich hat die Mannschaft von Cheftrainer Bruno Berner gezeigt, was möglich wäre, wenn sie ihr Potenzial über die ganze Spielzeit und ohne grobe Schnitzer abrufen kann.
Der FCW liefert gleich selbst die besten Beispiele, wie man Goliath schlagen kann. Es waren die beiden letzten Ernstkämpfe gegen YB, beide im Cup, beide im Penaltyschiessen: Der Sieg 2011 auf der Schützi ebnete den Weg ins Halbfinal, 2018 geschah dann das «Wunder von Bern»: Der FCW kehrte das Spiel nach einem 0:2-Rückstand sensationell. Ausschlaggebend waren die typischen Cup-Tugenden: Mutig kämpfen, über sich hinausgehen, nicht aufgeben, Unerwartetes leisten, den Gegner aus dem Konzept bringen. Warum sollte dies nicht auch in der Meisterschaft möglich sein?
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