KANTONSDERBY - NEUER TERMIN

KANTONSDERBY ABGESAGT - NEUER TERMIN OFFEN

Das Super-League-Duell zwischen dem FC Winterthur und dem FC Zürich von heute Samstag, 2.12. 20.30h, ist wegen der aktuellen Wetterverhältnisse abgesagt worden. Der neue Termin wird nächste Woche kommuniziert.

Schon vom Donnerstag auf den Freitag war das Spielfeld im Stadion Schützenwiese mit Schnee bedeckt. Dann fing es am Freitag zu regnen an, das Gelände wurde matschig, der Boden tief. Abends und während der ganzen Nacht hat es durchgehend geschneit – eine Ende ist nicht in Sicht.

Die offizielle Platzinspektion der SFL zusammen mit dem FCW hat ergeben, dass ein Spiel heute Samstag nicht möglich ist.

Der Verschiebungstermin ist noch nicht festgelegt worden, wird aber voraussichtlich Anfang der kommenden Woche nach Absprache mit allen involvierten Stellen fixiert und kommuniziert.

Die Tickets behalten ihre Gültigkeit auch für den neuen Termin.

Wir werden Euch so schnell wie möglich auf unserer Website und auf unseren Social-Media-Kanälen mit weiteren Infos beliefern.

Der FCW wünscht Euch trotz der fussballfreien Zeit ein schönes Wochenende.

02.12.23/FCW

Am Mittwoch holen der FCW und der FCZ das verschobene Kantonsderby nach. Rotweiss oder Blauweiss? «Big Points» für den Aussenseiter oder «Mission impossible»? Wer weiss, denn Derbys haben bekanntlich ihre eigenen Gesetze – auch wenn die Favoritenrolle klar verteilt ist. Eines ist garantiert: Das Flutlichtspiel auf der ausverkauften Schützenwiese bietet alles für ein tolles Fussballfest.

Egal, ob Sport, Kultur, Politik oder Wirtschaft: Wenn Zürich und Winterthur aufeinandertreffen, ist die Hierarchie meist klar. Hier gross, da klein. Auch im Fussball sind die Rollen fix verteilt: Der FCZ ist unabhängig von der Tabellenlage der Favorit, der FCW gilt als Aussenseiter.

Die Langzeit-Bilanz seit dem ersten Aufstieg des FCW anno 1956 bestätigt die Ausgangslage: In den 37 Duellen zwischen den beiden Traditionsvereinen in der höchsten Liga siegte der FCZ 24-mal, der FCW nur viermal.

In der laufenden Super-League-Saison gilt das Klischee erst recht: Die Zürcher stehen in der Tabelle auf dem zweiten Platz und haben in der vorletzten Runde im Letzigrund ihre gute Form mit einem 3:1-Sieg gegen Leader YB bestätigt. Der FCW spielte in den letzten Runden zwar auf Augenhöhe, konnte aber keine Punkte holen. So treffen am Mittwoch der Zehntplatzierte und der Titelanwärter aufeinander. Der eine mit 16 Punkten, der andere mit 31.

Klare Verhältnisse also im Kanton? Mitnichten! Winterthur wäre nicht Winterthur, wenn wir nicht an unsere Chance glauben würden. Und was macht die Sache spannender, als wenn man im eigenen Stadion vor einer tollen Kulisse als David gegen den vermeintlichen Goliath antreten kann? Dass der FCW mit seinem Offensivspiel jeden Gegner in Bedrängnis bringen kann, hat er seit seiner langersehnten Rückkehr in die Super League immer wieder gezeigt. Wir sind auf Augenhöhe und kämpfen bis am Schluss, auch wenn wir im Rückstand sind, denn wir wollen gewinnen!

Schaut man sich die letzten Spiele zwischen den beiden Kantonsrivalen an, ist der Ausgang enger als die Punkteverteilung vermuten lässt. In der Hinrunde im Oktober siegte der FCZ im Letzigrund vor Saisonrekordkulisse knapp 3:2. Letzte Saison bei der Super-League-Premiere des FCW trennten sich die Teams dreimal unentschieden (1:1, 0:0, 1:1) und nur einmal siegte der FCZ (2:0). Vor allem auf der Schützenwiese war Winterthur immer deutlich näher am Sieg. Apropos Heimstärke: Die vier FCW-Siege in der Langzeit-Bilanz kamen allesamt auf der Schützenwiese zustande.

Wir sind zuversichtlich und fiebern dem Duell gegen den FCZ mit Freude entgegen. Denn erstens gilt: Derbys haben ihre eigenen Gesetze und wir eine reelle Chance. Zweitens hatten die Spiele gegen Zürich bis jetzt immer eines gemein: Die Stimmung im Stadion war grossartig – mit viel Publikum und geprägt von einer ähnlichen Tradition und Fankultur.

Vorwärts Winterthur!

Loïc Lüthi hatte viele Rückschläge zu überwinden, ehe er Mitte November sein Debüt in der Super League feiern konnte. Einsätze im Fanionteam des FCW liegen aber in der Familie.

Dass Loïc Lüthi Mitte November in St. Gallen sein Super-League-Debüt feierte, hätten ihm viele nicht zugetraut. Knieprobleme, Aussenband im Knie gerissen, Rückenprobleme (Verschiebung der Lendenwirbel), eine Hüftoperation (fast ein Jahr out), hartnäckige Schambeinentzündungen – der Marsch durch die Nachwuchsstufen des FCW verlief für das Eigengewächs alles andere als reibungslos. „Umso grösser ist die Genugtuung, dass ich trotz aller Widerstände so weit gekommen bin“, sagt Lüthi.

Nach Grossvater Bruno (Verteidiger in den 70er-Jahren) und Vater Stéphane (Stürmer in den 90ern) ist Loïc der dritte Lüthi, der im Fanionteam des FCW aufgelaufen ist. Als er nach zwei Abstechern zum FC Seuzach und zum SC Kriens (eine Saison Spielpraxis in der Promotion League) im Juli in den Katakomben der Schützi-Tribüne seinen ersten Profivertrag unterschrieb und vor dem FCW-Logo posierte, war das ebenfalls eine Anerkennung der Leidensgeschichte. „Der Vertrag bedeutet, dass mir der Verein Zeit gibt. Das sorgt für Ruhe und Gelassenheit – ist aber gleichzeitig Ansporn für mich“, so der Verteidiger.

Sofort bereit

Der erste Einsatz in der Super League kam überraschend. In der Woche vor der Partie in St. Gallen verletzte sich Alexandre Jankewitz, so rutsche Lüthi ins Kader. Und als der FCW nach der Führung innerhalb von neun Minuten drei Gegentreffer kassierte, schickte Patrick Rahmen den 20-Jährigen zum Aufwärmen. „Der Trainer tat das so energisch, dass ich sofort spürte, dass gleich etwas passiert. Und tatsächlich stand ich schon zwei Minuten später im Matchdress neben dem vierten Offiziellen mit der Anzeigetafel, erhielt noch schnell Infos zu den Standardsituationen – und schon war ich auf dem Platz“, beschreibt Loïc Lüthi die Umstände.

Einerseits sei diese Form des Debüts leicht gewesen, da keine Zeit blieb, um nervös zu werden. „Als Verteidiger wirst du ja in der Regel nicht eingewechselt, in der erste Halbzeit schon gar nicht, sofern nichts Dramatisches passiert – doch du musst dann auch bereit sein, um mental zu bestehen, vor fast 20'000 lauten Fans Leistung zu zeigen“, sagt Lüthi. Er war bereit und wurde nach seinen ersten 59 Minuten in der höchsten Liga über den grünen Klee gelobt. „14 Einsätze in der U21, viermal auf der Bank in der Super League und ein Einsatz – schön, dass ich auf mich aufmerksam machen konnte. Gleichzeitig kann ich mir damit noch nichts kaufen und ich weiss, dass ich weiterhin viel investieren muss, um mich im Kader festsetzen zu können.“

Ausserhalb der Bubble

Auch neben dem Platz ist Loïc Lüthi erfolgreich unterwegs. Er schloss seine KV-Lehre bei der Credit Suisse unter den landesweit besten zehn Lehrlingen seines Jahrgangs ab und wurde mit der Aufnahme in das Förderprogramm der Grossbank belohnt. Als Assistent eines Kundenberaters in der Vermögensverwaltung arbeitet er 40 Prozent. „Ich kann mir mein Pensum völlig flexibel einteilen und nach dem Sport ausrichten. Und es gefällt mir, mich auch in einem anderen Umfeld mit Menschen ausserhalb der Fussball-Bubble zu bewegen“, sagt er. In der trainings- und spielfreien Zeit zu Hause rumzusitzen würde ihn nicht erfüllen, auch für den Kopf schätzt er die Abwechslung. Das zu Hause ist in Neftenbach, wo er mit seiner Mutter wohnt, die ihn seit dem Beginn der Karriere als 7-Jähriger bei fast jedem Spiel begleitet. Sie koordiniert unter anderem die Ticketwünsche, die aufgekommen sind, seit Lüthi in der ersten Mannschaft aufgetaucht ist. Bei der Bank-Premiere beim Heimspiel gegen St. Gallen waren es zwölf Stück. Gut möglich, dass es künftig mehr werden, wenn Loïc Lüthi der einen Stunde auf dem Platz in St. Gallen weitere folgen lässt.