Yverdon Sport FC vs. FC Winterthur
Matchzusammenfassung
Wichtiger Auswärtspunkt gegen ruppigen Gegner
Der FCW erkämpft sich in einem ruppigen Spiel gegen Yverdon ein 1:1 (1:1) und damit einen wichtigen Auswärtspunkt. Der Aufsteiger war der erwartet zähe Gegner, sein Zweikampfstil teils grob. Musa Araz musste bereits nach wenigen Minute nach einem leider ungeahndeten Foul verletzt ausgewechselt werden, Roman Buess vergab für einmal am Penaltypunkt den Matchball.
Stade Municipal, 2400 Fans (davon 300-400 aus Winterthur), Tore: 8. Sayf Ltaief (Luca Zuffi) 0:1, 13. Céspedes (Tasar) 1:1
Es war ein intensives Spiel am Samstagabend im kleinen Stade Municipal am Rande des Neuenburgersees: Der FCW versuchte das Spiel zu machen musste aber immer auf der Hut sein, denn Aufsteiger Yverdon stand zwar tief, war aber mit seiner schnellen Offensive immer zu einem gefährlichen Gegenstoss fähig.
Entscheidende Startphase
Schon in den ersten zwölf Minuten ereigneten sich drei Szenen mit entscheidenden Folgen:
- Verpasstes Zeichen: Die erste war ein sackgrobes Foul von Evans Maurin im Mittelfeld an Musa Araz, der danach verletzt vom Platz musste. Schiedsrichter Nico Gianforte liess korrekt die Vorteilregel laufen, verpasste es aber, den Täter nachträglich mit Gelb zu bestrafen. Bitter für Araz, der erst gerade aus einer Verletzung kommt, und den FCW, der kurz nach dem Anpfiff bereits wechseln musste. Mit einer Verwarnung hätte der Unparteiische frühzeitig den Tarif durchgeben können, stattdessen bestärkte er die Gastgeber in ihrem ruppigen Stil.
- Verdiente Führung: Der FCW liess sich nach dem Foul aber nicht verunsichern und ging in der 8. Minute durch Sayf Ltaief in Führung. Der schnelle Stümer stiess nach einem Zuspiel von Captain Luca Zuffi in den Strafraum um bezwang Goalie Kevin Martin mit einem Schuss ins kurze Eck.
- Schneller Ausgleich: Nur vier Minuten später der Ausgleich: Nach einem schnell ausgeführten Eckball von Varol Tasar konnte Boris Céspedes völlig ungehindert mit dem Kopf einnicken. Nicht zum ersten Mal hatte der FCW in solchen Situationen Mühe in der Zuordnung.
Zweimal Rot gegen Yverdon
Danach ging es intensiv hin und her mit Szenen auf beiden Seiten. Die zweite Halbzeit war geprägt von Kampf. In der 60. Minute benötigte der FCW Glück, dass der Schuss von Tasar nur an die Latte ging. Nur zehn Minuten später stellte der Schiedsrichter Yverdons Angreifer Christopher Lungoyi mit Gelb-Rot vom Platz. Der Stürmer stürzte nach einem Zweikampf vor dem Winterthurer Strafraum in hohem Bogen – für Gianforte war es eine Schwalbe... In der Folge verwies er auch den sichtlich erbosten Yverdon-Trainer Marco Schällibaum mit Rot vom Platz.
Verschossener Penalty
Der FCW hatte nun also zwanzig Minuten Zeit, um in Überzahl den zweiten Treffer anzustreben. Das tat er auch, doch die Gastgeber verteidigten zäh und verdichteten ihren Strafraum erfolgreich – bis auf die 80. Minute, als der in der 77. für Ltaief eingewechselte Nishan Burkart seinen Gegenspieler im Strafraum mit einem schönen Lupfer stehen liess und allein auf Goalie Martin zog, der sich nur noch mit einem Foul zu helfen wusste. Penalty-Spezialist Roman Buess, der ebenfalls in der 77. (für Turkes) ins Spiel kam, liess sich nicht zweimal bitten – sah seinen Schuss in die rechte untere Ecke aber für einmal vom Goalie abgewehrt.
So blieb es bis am Schluss beim 1:1. Im ersten Moment fühlte sich das Ergebnis wie eine Niederlage an. Trainer Patrick Rahmen bilanzierte gegenüber den Medien: «Die letzte Überzeugung nach vorn hat gefehlt. Und dass wir von der Überzahl nicht profitieren konnten, ist ärgerlich.» Doch auf den zweiten Blick ist der Auswärtspunkt ein guter, denn Yverdon erwies sich zuhause als der erwartet schwierige Gegner, der auch seine Chancen hatte und an dem sich schon einige die Zähne ausgebissen haben (Basel, St. Gallen, Servette, YB).
Kuriose Szene ohne Folgen
Eine Szene aus der ersten Halbzeit wird dieses Spiel zeitlich und medial sicher überleben: Basil Stillhart unterbrach für alle ersichtlich das Spiel im Mittelfeld nahe der Outlinie und zeigte auf einen verletzten Yverdon-Spieler, der seit einer Weile am Boden lag. Klarer Fall, dachte sich das ganze Stadion. Das Spiel wird unterbrochen. Das ganze? Nein, einer sah es anders: Christopher Lungoyi schnappte sich den Ball zum Erstaunen aller und spurtete allein in Richtung Winterthurer Tor. Allen Rufen zum Trotz zog er durch und zwang Goalie Marvin Keller zu einer Glanzparade. Danach kam es wenig verwunderlich zu einer kleinen, aber harmlosen Rudelbildung mit zwei gelben Karten für Ltaief und Lungoyi – für Letzteren später im Spiel mit Folgen. Karma?
Impressionen vom Spiel
Spieler
Yverdon Sport FC

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Kevin Martin
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William Le Pogam
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Mohamed Tijani
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Breston Malula
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Anthony Sauthier
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Igor Matheus Liziero Pereira
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Boris Céspedes ⚽
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Evans Maurin
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Christopher Lungoyi
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Aimen Mahious
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Varol Tasar
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Ricardo Alves
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Sebastian Breza
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Dominic Corness
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Dario Del Fabro
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Niklas Gunnarsson
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Haithem Loucif
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Kevin Carlos Omoruyi Benjamin
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Samuel Gouet
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Mauro Daniel Rodrigues Teixeira
Spieler
FC Winterthur
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Marvin Keller
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Tobias Schättin
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Remo Arnold
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Yannick Schmid
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Silvan Sidler
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Luca Zuffi
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Musa Araz
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Sayfallah Ltaief ⚽
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Matteo Di Giusto
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Randy Schneider
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Aldin Turkes
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Samuel Ballet
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Roman Buess
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Nishan Burkart
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Thibault Corbaz
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Souleymane Diaby
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Adrian Gantenbein
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Markus Kuster
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Samir Ramizi
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Basil Stillhart
Aufstellung
Yverdon Sport FC
Aufstellung
FC Winterthur
Statistik

Informationen
Matchtickets in der Extrabar und am Spieltag
Unser Fanarbeit-Team verkauft Matchtickets für den Gastsektor am Donnerstag, 26. Oktober, 18.00 bis 20.00h, in der Extrabar@LiberoBar und am Matchtag im Extrazug. Zudem wird die Abendkasse vor dem Gastsektor in Yverdon offen sein.
Public Viewing und Kino-Show
Für alle, die das Spiel nicht live im Stadion erleben können, haben wir Alternativen:
- Live im Blue TV und Radio Stadtfilter (im Äther und auf www.stadtfilter.ch)
- Public Viewing auf der Schützenwiese: Der RCW überträgt die Rugby-WM auf der Schützi-Haupttribüne auf Leinwand, ab 18.00h wird das FCW-Spiel in voller Länge gezeigt.
- FCW als Kino-Erlebnis: Live im blue Cinema Maxx im Kesselhaus (VVK empfohlen).
Wir wollen so viele Fans wie möglich zum Spiel bringen. In Zusammenarbeit mit den SBB kann der FCW einen Extrazug anbieten, der bis Yverdon-les-Bains fährt. Von dort geht es zu Fuss weiter zum Stadion (ca. 15 min).
Hinreise: Winterthur (Gl. 3) ab 13.27h | Yverdon-les-Bains (Gl. 1) an 16.49h
Rückreise: Yverdon (Gl. 1) ab 20.44h | Winterthur (Gl. 3) an 23.45h
Die Wagen 5 und 6 bleiben geschlossen. Der Wagen 4 ist rauchfrei (ungefähr beim MC Clean). Die speziellen SBB-Football-Tickets für den Extrazug (29 Fr. mit Halbtax, 58 Fr. ohne Halbtax) gibt es am Bahnschalter am HB, an den Billettautomaten sowie unter folgendem Link: SBB Football-Ticket. Der App-Service «EasyRide» wird in Fanzügen nicht akzeptiert.
Im Extrazug halten sich die Fans an diesen Verhaltenskodex.
Matchvorschau
Duell der Punktgleichen
Der FCW startet die Rückrunde mit dem Auswärtsspiel gegen Aufsteiger Yverdon. Beide Klubs können mit dem ersten Durchgang zufrieden sein, in der Tabelle stehen sie punktgleich auf Platz 7 und 8. Für die FCW-Fanreise an den Neuenburgersee steht wieder ein Extrazug zur Verfügung.
Während der FCW mit einem Unentschieden und zwei 2:5-Niederlagen in die Saison ging, erwischte der Aufsteiger aus dem Kanton Waadt den besseren Start: Er holte aus den ersten drei Spielen vier Punkte. Danach wurde der FCW stärker, die Leistungen beider Teams pendelten sich ein, so dass Winterthur und Yverdon, nachdem sie gegen alle Gegner einmal gespielt haben, punktgleich im Mittelfeld stehen.
Ein Blick auf die Tabelle zeigt, wie nahe die beiden Teams nach den ersten 11 Spielen zusammen sind:
7.) FC Winterthur: 15 Pkt., 4 Siege/3 Remis/4 Niederlagen, 23:24 Tore.
8.) Yverdon Sport: 15 Pkt., 4 Siege/3 Remis/4 Niederlagen, 16:21 Tore.
Vorrunde: Trotz Top-Leistung nur 1:1
Bezeichnenderweise teilten sich die beiden Mannschaften in der Direktbegegnung in der 5. Runde die Punkte – wobei das 1:1 für den FCW trotz (oder gerade wegen) einer Top-Leistung bis jetzt zu den grössten Enttäuschungen der Saison zählt. Der FCW entzückte das Publikum auf der Schützenwiese in der ersten halben Stunde mit einem unglaublichen Powerfussball, schaffte es aber nicht, den grossen Aufwand in mehr als ein Tor umzumünzen. So kam es, wie es so oft im Fussball kommt: Der Gegner glich in der 88. Minute aus heiterem Himmel aus. Der FCW hatte es verpasst, sich für die tolle Leistung zu belohnen.
Heimstarker Aufsteiger
Diese verpasste Chance möchte der FCW natürlich im Rückspiel korrigieren. Das wird kein einfaches Unterfangen, denn Yverdon ist zuhause stark. Im kleinen Stadion Municipal mit einem Fassungsvermögen von 4200 Fans haben die Waadtländer gegen Basel (3:2) und St. Gallen (1:0) gewonnen und mussten sich zuletzt nur von GC (deutlich) 0:3 geschlagen geben. Zuvor trugen sie zwei Heimspiele in der Neuenburger Maladière aus, weil das Municipal baulich angepasst werden musste. Auch im Kunstrasen-Exil waren sie erfolgreich, trotzten YB ein 2:2 ab und schlugen Servette gleich 4:1. Der FCW ist also gewarnt und wird sein Spiel entsprechend anpassen.
Beim FCW sind alle Akteure aus dem Match gegen St. Gallen fit (Stand Mittwoch). Auch Basil Stillhart, der eine Hirnerschütterung aus dem Spiel gegen den FCZ auskurieren musste, wird wieder im Kader stehen. Nach der guten Leistung beim 2:1-Sieg im Ostschweizer Prestigeduell hat Trainer Patrick Rahmen sowohl in der Offensive wie in der Defensive verschiedene Möglichkeiten, auf die Gegebenheiten in Yverdon einzugehen.
Beide Klubs mit guten Transfers
Der FC Yverdon-Sport, das letzte Saison nicht zu den engsten Aufstiegsfavoriten gehört hatte, hat mit den neuen, potenten Investoren aus den USA neue Möglichkeiten erhalten und mit guten Transfers im Sommer eine super-league-taugliche Mannschaft zusammengestellt. Auffallend ist: Die Abwehr der Waadtländer hat noch kein einziges Tor erzielt, das Mittelfeld nur drei (verteilt auf drei Spieler). Dafür besteht die Defensive aus erfahrenen Haudegen.
Für die Tore sorgt der Sturm fast im Alleingang: Fünf klassische Stürmer haben 13mal getroffen. Allen voraus Rechtsaussen Varol Tasar (4 Tore/2 Assists), der im Sommer leihweise von Luzern kam, gefolgt vom algerischen Mittelstürmer Aimen Mahious (3), der ebenfalls im Sommer direkt aus Algerien kam und in der Nationalmannschaft auch schon fünfmal getroffen hat. Aufpassen muss man auch auf den 22-jährigen Franzosen Evans Maurin, der zwar erst 110 Minuten auf dem Platz stand, aber in dieser kurzen Zeit schon zwei Tore und einen Assist verbuchen konnte. Allerdings stand er in den letzten Spielen aus unbekannten Gründen nicht mehr im Kader.
So oder so: Die Defensive des FCW wird am Samstag gefordert sein. Die tadellose Leistung im Ostderbys stimmt jedoch zuversichtlich. Und die offensiven Tugenden können sich sowieso sehen lassen: Der FCW stellt mit 23 Toren in elf Spielen die beste Offensive der Super League – das sind sieben mehr als auf dem Konto von Yverdon, und sie sind zudem auf mehr Spieler und Blöcke verteilt, was den FCW unberechenbarer macht.
Allez Winterthur, alle nach Yverdon!
Tickting/Extrazug: Infos siehe oben.