BSC Young Boys vs. FC Winterthur

Während es im letzten Saisonspiel für den bereits seit einiger Zeit feststehenden Schweizer Meister mehr ums Prestige als um sportliche Brisanz ging, musste der FCW nochmals alles geben. Im Fernduell mit dem FC Sion, der parallel in St. Gallen antreten musste, konnte noch alles passieren: Der FCW hatte in der Tabelle einen Punkt Vorsprung, aber dafür das schlechtere Torverhältnis. Im Kampf um Platz 9 war also noch alles möglich.

Die erste Halbzeit auf beiden Fussballplätzen war wohl entscheidend: Der FCW lag zur Pause zwar 0:1 zurück, hielt sich aber trotz Unterlegenheit wesentlich besser gegen den Liga-Dominator als gedacht. Die Walliser hingegen mussten bereits früh einem Doppelschlag der St. Galler nachrennen und kassierten kurz vor der Pause sogar das (wohl vorentscheidende) 0:3. Entsprechend kamen die Winterthurer um einiges leichtfüssiger aus der Kabine und boten in der zweiten Hälfte eine tolle Leistung, die mit dem zwischenzeitlichen Ausgleich durch Roman Buess und einem Volleyhammer von Hekuran Kryeziu an die Latte ihren Höhepunkt fand. Ein Remis gegen Goliath lag in der Luft – bis dann Kastriot Imeri in der 88. Minute den Traum vom kleinen Wunder von Bern mit einem Gewaltsschuss ins weite Ecke zunichte machte. Die Freude war nach Abpfiff trotzdem gross: YB hat den FCW nur mit einem Sonntags- oder besser Pfingstmontagsschuss bezwingen können – und vor allem: Der direkte Ligaerhalt war (auch dank der 0:4-Niederlage Sions) geschafft.

Uns fehlen grad die Worte, wir sind einfach happy. Ein grosses Dankeschön an alle, die einen Beitrag für diese grossartige Saison geleistet haben!

Friede. Freiheit. Super League.

Es ist ein Hitchcock-Final, wie ihn der legendäre Krimi-Regisseur Alfred nicht spannender hingekriegt hätte: Der Entscheid um die Barrage fällt erst in der allerletzten Runde. Sowohl der FCW wie auch Sion müssen auswärts antreten.

Die Tabelle vor dem letzten Spiel:

9. FCW: 32 Punkte | 31:64 Tore | Differenz -33

10. Sion: 31 Punkte | 41:69 Tore | Differenz -28

Weil der FCW einen Punkt Vorsprung hat, aber Sion das bessere Torverhältnis, sind verschiedene Szenarien möglich:

• Barrage Sion: Wenn der Sion keine Punkte holt, muss Sion in die Barrage gegen Stade-Lausanne-Ouchy – egal, wie die Partie YB-FCW endet.
• Barrage Sion: Wenn der FCW gegen YB mindestens einen Punkt holt und Sion nicht gewinnt, muss Sion in die Barrage.
• Barrage FCW: Wenn der FCW nicht gewinnt, aber Sion schon, muss der FCW in die Barrage.
• Barrage FCW: Wenn der FCW verliert und Sion mindestens einen Punkt holt, muss der FCW in die Barrage.

Der FCW wird in Bern nochmals alles geben, um den neuen Schweizer Meister die offizielle Aufstiegsfeier ein bisschen zu vermiesen, will heissen: Ihm nochmals alles abverlangen und möglichst Punkte holen, damit die Winterthurer aus eigener Kraft den direkten Klassenerhalt schaffen.

Es schleckt aber keine Geiss weg, dass am Pfingstmontag für einmal ganz Winterthur dem Rivalen aus St. Gallen die Daumen drücken wird. Unser Herz schlägt rotweiss. Aber wie heisst es so schön: Rot ist die Liebe. Grün die Hoffnung.

Vorwärts Winterthur, am Pfingstmontag alle nach Bern!

Das FCW-Spiel live im Kino und der Libero Bar verfolgen

Für alle, die nicht nach Bern können, bieten wir schöne Alternativen: Das Spiel läuft auf Blue TV und Radio Stadtfilter (Äther oder online www.stadtfilter.ch). Wer das Spiel mit anderen Fans zusammen sehen möchte, kann dies in der Libero Bar tun (gratis) oder im Blue-Kino im Kesselhaus (Tickets online oder solange Vorrat Tageskasse).